Wohnen im Alter: Wo fühlen Sie sich zu Hause?

Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhaus, Alters-WG und Co.

Fast 450'000 Menschen haben 2021 ambulante Spitex-Dienstleistungen in Anspruch genommen. Das zeigt: Viele möchten gern zu Hause alt werden. Welche Möglichkeiten zum Wohnen im Alter es – abgesehen vom Pflegeheim – noch gibt, erfahren Sie hier.

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Auch wenn viele Alters- und Pflegeheime inzwischen mehr sind als eine reine Unterbringung für Senioren, möchten die meisten Menschen im Alter nicht dort wohnen. Das ist verständlich: Schliesslich fühlen wir uns zu Hause oft am wohlsten. Darum gehören die eigenen vier Wände zu den beliebtesten Wohnformen im Alter. Sind wir später auf Unterstützung angewiesen, bietet die häusliche Pflege ‒ etwa durch Angehörige ‒ die Chance, möglichst lange im eigenen Zuhause zu bleiben. Können Verwandte die Pflege und Betreuung nicht (komplett) leisten, können Dienstleistungen der Spitex eine grosse Entlastung darstellen. Aber was macht die Spitex genau? Spitex steht für «Spital externe Hilfe und Pflege». Die Angestellten einer gemeinnützigen oder privaten Spitex-Organisation leisten nicht nur ambulante Pflege zu Hause, sondern kümmern sich auch um Dinge wie den Haushalt. Die Kosten solcher Betreuungstätigkeiten werden allerdings selten von der Krankenkasse übernommen.

Alters-WG oder Mehrgenerationenhaus: alternative Wohnformen für die Generation 60 plus

Manche Menschen können im Alter nicht zu Hause wohnen bleiben – etwa, weil die Kosten für das Haus zu hoch sind oder weil der Partner verstirbt und sich alles leer anfühlt. Wer sich nach Gemeinschaft und Unterstützung sehnt, sollte sich über Konzepte wie Mehrgenerationenhaus oder Alters-WG informieren.

Unter einem Mehrgenerationenhaus versteht man inzwischen nicht mehr nur, dass mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach zusammenleben: In der Schweiz entstehen auch immer mehr Mehrgenerationenhaus-Siedlungen wie beispielsweise das Wohnprojekt «Giesserei» in Winterthur, in denen jeder eine eigene Wohnung hat, es aber auch viel Raum für Zusammenkünfte gibt. Die Vor- und Nachteile eines Mehrgenerationenhauses liegen vor allem im Bereich des sozialen Miteinanders: Die dort lebenden Menschen helfen sich gegenseitig, die Nähe bietet aber auch Konfliktpotenzial.

Ähnlich ist es auch in Senioren-Wohngemeinschaften: Bei dieser Wohnform lebt man im Alter in der Regel (manchmal mit Betreuung) gemeinsam mit anderen Senioren in einer Wohnung oder einem Haus. Mitbewohner lassen sich zum Beispiel über spezielle Internetportale wie etwa Home60.ch finden. Der grosse Vorteil einer Alters-Wohngemeinschaft: das Teilen von Kosten und Aufgaben, aber auch von Zeit und Sorgen. Wichtig ist, dass die Mitbewohner gut zusammenpassen – sowohl menschlich als auch, was den gesundheitlichen Zustand angeht. Sonst kann eine Alters-WG auch schnell zur Belastungsprobe werden.

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Betreutes Wohnen oder ins Ausland: Wo wohnen im Alter?

Für diejenigen, die im Alter lieber mehr für sich wohnen möchten, aber trotz ihrer Selbstständigkeit ab und an auf Hilfe angewiesen sind, kann betreutes Wohnen eine Lösung sein. Es wird auch Wohnen mit Service oder Dienstleistungen genannt. Denn die Menschen leben in seniorengerechten Wohnungen, in denen sie wesentlich mehr Privatsphäre haben als im Altersheim. Je nach Anbieter können sie Services buchen wie Verpflegung, Haushaltshilfen, Notfalldienste oder Freizeitaktivitäten. Jedoch können die Kosten für betreutes Wohnen im Alter mitunter recht hoch ausfallen und müssen (noch) grösstenteils selbst aufgebracht werden.

Auch wenn die Schweiz fürs Wohnen im Alter viele Optionen bietet, zieht es manche in die Ferne: Pflegeheime im Ausland sind oft günstiger als hierzulande und im Alter am Meer zu wohnen, ist zudem eine verlockende Aussicht. Bei der EDA finden Sie Infos zum Ruhestand im Ausland.

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