Zum Umgang mit scharfen Klingen:
Küchenmesser schärfen, pflegen und benutzen
Von der richtigen Schneidetechnik bis hin zur guten Pflege: Diese Alltagstipps sollte jeder kennen, der in der Küche mit Messern hantiert. Denn gewusst wie, wird das Arbeiten nicht nur sicherer, sondern auch effektiver.
Scharfe Messer sind sichere Messer
Scharfe Messer sind in der Regel sicherer als stumpfe Messer: Denn mit einer scharfen Klinge wird meist vorsichtiger hantiert als mit einem stumpfen Messer. Zudem braucht ein scharfes Messer zum Durchschneiden weniger Kraftaufwand – so rutscht man seltener ab.
Auch die Haltung der Finger, auf den zu schneidenden Produkten, ist beim Thema Sicherheit entscheidend. Krümmen Sie die Finger so, dass die Fingerkuppen auf dem Schnittgut aufliegen und die Knöchel etwas herausstehen. So kann die schneidende Klinge sicher abgestoppt werden.
Wie scharf Ihr Messer noch ist, können Sie mit einem kleinen Trick testen: Halten Sie ein Blatt Papier in der einen Hand und versuchen Sie es mit dem Messer in der Luft durchzuschneiden. Ein scharfes Messer gleitet beinahe geräuschlos durch das Papier, ein stumpfes wird durch den Widerstand Geräusche erzeugen und nicht gleich gut durchgleiten. In diesem Fall gilt es, das Messer zu schärfen.
Küchenmesser richtig schärfen
Es gibt einen Unterschied zwischen schleifen und schärfen. Beim Schleifen geht Material weg und das geht nur bei Messern ohne Wellenschliff.
Beim Schärfen werden die „Borsten“ quasi wieder aufgerichtet und es wird wieder scharf, ohne an Material zu verlieren.
Beim Schleifen wird die Klinge im 20 oder 30 Grad-Winkel zum Schleifstein gehalten. Eine Schleifhilfe (erhältlich im Detailhandel) kann Anfängern helfen, den richtigen Winkel zu finden und das Messer rutschfest auf dem Schleifstein zu platzieren.
Haben Sie kein Zubehör zur Hand, können Sie auch mit einem Filzstift den idealen Winkel finden. Malen Sie die Schneide vor dem Schleifen hauchdünn mit einem wasserfesten Filzstift an und fangen Sie vorsichtig an zu schleifen. Steht das Messer beim Schleifen im richtigen Winkel, wird die Farbe ohne Rückstände abgetragen.
Achten Sie beim Küchenmesser Schärfen auf langsame, gleichmässige Bewegungen. Gerade Anfänger stoppen die Bewegung oft zu früh. Und: Ziehen Sie den Schliff wirklich bis in die Messerspitze durch.
Haben Sie noch keine Erfahrung im Schleifen? Dann üben Sie die Bewegung erst an einem günstigen Messer.
Schneidetechniken für Gemüse
Trocknen Sie Gemüse vor dem Schneiden immer gründlich mit einem Küchentuch ab. Nasses Gemüse rutscht beim Schneiden nämlich zu schnell weg; das erhöht die Verletzungsgefahr.
Der Wiegeschnitt: Bei dieser bekannten Schneidetechnik bleibt die Messerspitze immer auf dem Schneidebrett – die Bewegung wird mit dem mittleren und unteren Teil des Messers durchgeführt. Mit den Fingerknöcheln der anderen Hand führen Sie das Schnittgut und schützen gleichzeitig Ihre Finger vor dem Messer.
Haben Sie den Wiegeschnitt geübt? Dann wagen Sie sich an bekannte Schneidearten für Gemüse. Von der «Brunoise» sprechen Profis, wenn Gemüse in kleine Würfelchen (zum Beispiel als Suppeneinlage) geschnitten wird. Dafür schneiden Sie das Gemüse zunächst in schmale Streifen (auch «Julienne» genannt), welche später der Breite nach in Würfel geschnitten werden.
Pflegetipps für langlebige Küchenmesser
Ein Küchenmesser aus Metall gehört nicht in die Spülmaschine. Messer aus Keramik sind zwar spülmaschinenfest, sollten aber auch lieber von Hand gewaschen werden, um Beschädigungen an den Klingen zu vermeiden. Nach dem Kontakt mit Fruchtsäuren oder Gemüsesäften sollten Küchenmesser sofort abgewaschen werden. Benutzen Sie hierfür am besten einen weichen Lappen. Ein Scheuerschwamm kann die Klinge zerkratzen.
Damit die Messer lange scharf bleiben, sollte auch streng darauf geachtet werden, auf welchem Untergrund man schneidet. Ideal sind Holz- oder Plastikbrettchen. Das Schneiden auf Porzellan, Glas oder Stahl beansprucht empfindliche Klingen zu sehr.
Ein hochwertiges Messer sollte sicher gelagert werden. Benutzen Sie nach dem Gebrauch einen Klingenschoner oder verstauen Sie es in einem Messerblock aus Holz. Nicht zu empfehlen ist die lose Lagerung mit anderen Messern. Berühren sich die Klingen, kommt es zu Abnutzungen und Bruchstellen.
Küchenmesser begleiten uns tagtäglich im Haushalt. Die wichtigsten Infos dazu finden Sie in unserem Online-Ratgeber.