Kaffee: Das steckt drin!
Stimmungsmacher in jeder Jahreszeit
Ohne ihn kommen viele morgens kaum in Schwung: Wir schleppen uns zur Kaffeemaschine und sobald wir das heisse Gebräu riechen, erwachen die Lebensgeister. Wir zeigen, was im Kafi steckt und wie er am bekömmlichsten ist.
Ein guter Kafi ist bei uns eines der beliebtesten Getränke. Über 1‘000 Tassen Kafi trinken wir Schweizer pro Person und Jahr und sind somit auf Rang drei in der europäischen Kaffeeliebhaber-Liste. Nur in Deutschland und Norwegen wird noch mehr vom köstlichen Schwarz konsumiert.
Kaffee ist gesund
Kaffeebohnen sind die Samen der Steinfrüchte der Kaffeepflanze und weisen hervorragende Inhaltsstoffe auf. Einer der bekanntesten Inhaltsstoffe ist das berühmte Koffein, eine stickstoffhaltige Verbindung, die zu den Alkaloiden gehört. Zu hoch dosiert sind Alkaloide giftig, doch niedrig dosiert regen sie das zentrale Nervensystem und die Herztätigkeit an und sie senken das Schlaganfall- und Leberkrebsrisiko. Ebenso wird hinter Kaffeegenuss ein niedrigeres Risiko für Alzheimer, Diabetes und Depressionen vermutet. Schwangere sollten ihren Koffein-Genuss jedoch zügeln, da er sich negativ auf die Gesundheit des ungeborenen Kindes auswirken könnte.
Kaffee nach dem Aufstehen? Super!
Weshalb macht Kaffee eigentlich munter? Das Koffein vertreibt im Gehirn das sonst müde machende Adenosin von den Rezeptoren der Nervenzellen und treibt so Stimmung, Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit nach oben. Ausserdem kurbelt die Wirkung des Koffeins die Denkgeschwindigkeit an und sorgt für ein verbessertes Langzeitgedächtnis. Eine Tasse Kafi enthält bis zu 120 Milligramm Koffein und die Wachmacher-Wirkungsdauer hält im Durchschnitt satte vier Stunden an. An alle Cappuccino-Trinker: Das Milchfett verzögert die Aufnahme des Koffeins im Blut, der Kick lässt also länger auf sich warten.
Die beliebtesten Kaffeebohnen: Arabica, Robusta und Excelsa
Das Kaffeearoma wird durch Karamellisations- und Kondensationsvorgänge bestimmt, die für Farbe und Geschmack der Bohnen verantwortlich sind. Weit über 100 verschiedene Kaffeepflanzenarten sind bekannt, doch die Anzahl der Kaffeesorten ist wesentlich grösser. Die gängigsten Kaffeesorten sind die milden und mit dezenter Säure ausgestatteten Arabica-Bohnen, die mit einer Bitternote versehenen Robusta, die leicht nussigen Liberica, die kräftig-erdigen Excelsa und die milden Maragogype. Der Geschmack der Bohnen unterscheidet sich von Region zu Region. So schmeckt eine Arabica-Bohne aus Afrika anders als eine aus Brasilien. Die teuerste Kaffesorte der Welt ist übrigens der «Kopi Luwak». Er kostet um die 1‘000 Franken und stammt aus Indonesien und Vietnam. Es handelt sich dabei um halbverdaute Kaffeebohnen, die in den Exkrementen von Schleichkatzen zu finden sind. En guete!Wie Kafi am besten schmeckt, ist ganz individuell, doch zumindest gibt es Unterschiede, die bei den Zubereitungsarten beachtet werden können: Der kleine Schwarze, unser beliebter Espresso, enthält durch das lange Rösten einen geringen Säureanteil. So ist der «Gepresste» magenfreundlicher und verträglicher als Filterkaffee. Dieser wiederum beinhaltet weniger Cafestol und Kaherol, zwei Inhaltsstoffe, die den Cholesterinspiegel erhöhen. Sie bleiben nämlich im Kaffeefilter hängen und so wird Filter-Kaffee auch für Menschen mit erhöhtem Cholesterinwert im Blut durchaus trinkbar.
Der Ursprung der Kaffeebohnen
So gut uns eine Tasse Kafi am Morgen auch schmeckt, in der Schweiz lässt er sich nicht anbauen. Wir müssen ihn also importieren. Leider findet die Kaffeeernte nicht immer unter fairen Bedienungen statt. Viele Kaffeepflücker müssen stundenlang für einen Hungerlohn schuften. Wer sich vor dem Kauf schlaumacht, kann weiterhin mit gutem Gewissen seinen morgendlichen Kafi schlürfen. Denn Kaffeebohnen oder Kaffeekapseln aus verantwortlichem Anbau gibt es durchaus zu kaufen. Die entsprechenden Hersteller arbeiten mit internationalen Organisationen und den Kaffeebauern vor Ort zusammen. Oft bieten sie den Kunden die Möglichkeit, die Herkunft des Kaffees nachzuverfolgen. Das Fairtrade-Siegel oder eine Zertifizierung durch Migros Bio sind gute Anhaltspunkte bei der Auswahl von nachhaltigen Kaffeeprodukten.
Kaffeesatz nicht auf den Kompost
Kaffeesatz wird als Gartenhelfer empfohlen, doch neueste Studien widersetzen sich den bislang gut gemeinten Tipps. Kaffeesatz hat nichts auf dem Kompost zu suchen, denn die überaus nützlichen Würmer sterben bei dessen Zugabe. Den Tod eines anderen Gartenbewohners wünscht sich mancher und versucht ihn, durch Kaffeesatz herbei zu führen: Liebe Schneckenhasser, über Kaffeesatz kriechen die schleimigen Gesellen leider nonchalant drüber, doch sprüht man die Pflanzen mit einer verdünnten Kaffeelösung ein, wirkt das Koffein wie ein tödliches Nervengift.