Sanfte Kraft aus dem Kräutergarten

Text: Lisa Inglin

Entspannen und Tee trinken

Wenn im Winter die Nase läuft und der Hals kratzt, wünscht man sich ein Wundermittel. Und tatsächlich gibt es das: Gegen jede Erkältungsbeschwerde ist ein Kraut gewachsen. Die Kraft der Heilkräuter wurde teils schon vor Jahrhunderten entdeckt. Heute sind ihre Wirkstoffe wissenschaftlich nachgewiesen.  Als Tee, ätherische Öle, Wickel, Pastillen oder Badezusätze entfalten die Kräuter ihre sanfte Kraft und helfen uns durch die kalte Jahreszeit.

Frau trinkt Kraeutertee
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Eibisch

Eibisch
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In den Klostergärten ernteten die Nonnen seine Blätter, Wurzeln und Samen und behandelten damit Geschwüre und Wunden. Heute schätzt man vor allem seine Schleimstoffe, die besonders in der Wurzel konzentriert sind und nur kalt herausgelöst werden können. 

Wirkung: Die Schleimstoffe des Eibisch helfen bei Magen-Darmgrippe, insbesondere bei Kindern, und bei Magenschleimhautentzündung. Als Tee zubereitet lindern sie trockenen Reizhusten..

Anwendung: 1 TL Eibischwurzel (Radix altheaea) aus der Apotheke mit 1 Tasse kaltem Wasser aufgiessen, mindestens 3-4 Std. oder über Nacht stehen lassen. Absieben, und zum Trinken mundwarm erwärmen.

Thymian

Thymian
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Im alten Ägypten gehörte der Thymian zu den Kräutern, die zur Einbalsamierung genutzt wurden und auch Parfüms und Seifen wurde er beigegeben.

Wirkung: Thymol, der Hauptwirkstoff in Thymian, unterstützt das Immunsystem, indem er Bakterien, Viren und Pilze abtötet. Besonders gut hilft Thymian bei Erkrankungen der Atemwege. Es wirkt schleim- und krampf-lösend und ist somit bei Asthma oder Erkältungshusten ein häufig eingesetztes Heilmittel. 

Anwendung: 1-1,5 TL der frischen oder getrockneten Pflanze (am besten nur die Blättchen nehmen), mit kochendem Wasser übergiessen. 10 Minuten ziehen lassen, absieben.

Goldmelisse

Goldmelisse
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Mit ihren roten Blüten hat die Goldmelisse (Monarda didyma) als Zierpflanze den Weg aus Nordamerika in unsere Gärten gefunden.

Wirkung:  Die Inhaltsstoffe der Goldmelisse wirken beruhigend und helfen gegen Husten und Erkältung. Sie lösen den Schleim, befreien den Atem und wirken bei Fieber auch schweisstreibend. Zudem helfen sie gegen Übelkeit und fördern die Verdauung.

Anwendung: 1-2 TL des frischen oder getrockneten Krauts oder Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergiessen, 5-10 Minuten ziehen lassen, absieben.

Malve

Malve
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Die Wilde Malve (Malva sylvestris) und die Kleine Käsepappel (Malva neglecta) wachsen in unseren Gärten und sind ein uraltes Hausmittel.

Wirkung: Da die Pflanze keine schleimlösende Wirkung hat, wird sie vor allem bei trockenem Reizhusten und sonstigen Schleimhautreizungen eingesetzt. Die Inhaltsstoffe legen sich dabei als reizlindernde Schutzschicht über die Schleimhäute.

Anwendung: 3-5 g fein geschnittene Malvenblätter oder 1,5-2 g fein geschnittene Malvenblüten mit 150 ml kochendem Wasser übergiessen und nach 10 Minuten absieben.

Schlüsselblume

Schluesselblume
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Um die Frühlingsbotin ranken sich allerlei mystische Geschichten. So diente sie etwa den jungen Mädchen vor der Walpurgisnacht, um ihren Geliebten zu umgarnen. Erwiesen ist ihre schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung bei Erkältungen.

Wirkung: Die Wirkstoffe aus Blüten und Wurzeln unterstützen das Abhusten bei Bronchitis oder helfen bei Husten mit zähem Schleim. Bei Nebenhöhlen-entzündungen verflüssigen sie das Sekret und erleichtern die Atmung.

Anwendung: Schlüsselblumenextrakte kommen in vielen Teemischungen oder Erkältungsbonbons und Sirups vor.

Duftendes Lavendelkissen

Heilende Kräuter wirken nicht nur in den klassischen Anwendungen als Tee oder Öl. Auch Duftkissen und Kräutergüsse steigern das Wohlbefinden. Ein Lavendelduftkissen gibt über längere Zeit seine Essenz ab und wirkt entspannend. Fuss- oder Handbäder mit abgekochten Blütenblättern wie Malven oder Ringelblumen können gerade in der kalten Jahreszeit eine Wohltat sein. Sie helfen bei kalten Füssen, Einschlafstörungen, Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden.