Positives Denken ist lernbar:
Hana Spada
So finden Sie zu einer optimistischen Lebenseinstellung
«Der Pessimist sieht in jeder Chance eine Bedrohung. Der Optimist in jeder Bedrohung eine Chance», besagt ein chinesisches Sprichwort. Welcher Typ sind Sie? Wir zeigen, wie Sie Optimismus lernen und wieso sich eine positive Lebenseinstellung lohnt.
Optimistische Menschen haben bewusst oder unbewusst zwei Lebenseinstellungen: Erstens sind sie überzeugt, dass sie die Kontrolle über sich und ihr Leben haben. Und zweitens vertrauen sie darauf, dass sie fähig sind und dass deshalb das, was sie anpacken, auch gelingt. Im Gegensatz dazu fühlen sich Pessimisten oft hilflos den Umständen ihres Lebens ausgeliefert und rechnen von Anfang an mit dem Scheitern ihrer Vorhaben.
Eine positive Einstellung kann man lernen
Sie gehören zu den Negativ-Denkern, bei denen das Glas immer halb leer statt halb voll ist? Dann haben wir eine gute Nachricht für Sie: Weder Optimismus noch Pessimismus sind angeborene Eigenschaften. Vielmehr verbirgt sich dahinter eine innere Einstellung. Und diese können Sie verändern.
Optimismus lohnt sich
Optimisten fühlen sich besser als Pessimisten. Zwar geht es auch ihnen nach Rückschlägen manchmal schlecht. Da sie jedoch vielem etwas Positives abgewinnen können, bleibt ihre gedrückte Stimmung selten über längere Zeit bestehen. Und da das seelische und das körperliche Wohlbefinden eng miteinander verknüpft sind, wirkt sich ein zuversichtliches Lebensgefühl auch positiv auf die körperliche Gesundheit aus. Studien belegen sogar, dass Optimisten länger leben als ihre pessimistischen Zeitgenossen
So lernen Sie Optimismus
Möchten auch Sie optimistischer werden? Mit diesen sechs Tipps gelangen Sie zu einer positiven Lebenseinstellung und können die negativen Gedanken loswerden.
1. Aufhören zu jammern
Kennen Sie diese Situation? Ihre beste Freundin fragt sie beim Treffen nach Feierabend, wie es Ihnen geht und Sie sind froh, endlich Ihrem Ärger über die faule Arbeitskollegin und die anstrengende Arbeit Luft machen zu können. Sofort fängt auch Ihre Freundin an, über all das Übel zu berichten, das ihr an dem Tag widerfahren ist. Und schon stecken Sie mitten in einer negativen Diskussion...
Wer immer über das Schlechte redet, denkt auch immer daran. Und wer dauernd negative Gedanken im Kopf hat, fühlt sich schlecht, genervt und gestresst. Der erste Schritt dies zu ändern: Hören Sie auf zu jammern und immerzu über Negatives zu klagen. Fragt jemand, wie es Ihnen geht, berichten Sie über etwas Schönes, das sich an dem Tag zugetragen hat. Sprechen Sie mit jemandem, der immerzu jammert, können Sie dies bewusst stoppen, indem Sie fragen: «Und was hast du heute Gutes erlebt?»
Achten Sie auch darauf, was Sie denken. Fangen Ihre Gedanken an, sich um all das Anstrengende und Schlechte in Ihrem Alltag zu drehen, stoppen Sie sich bewusst selber. Überlegen Sie sich stattdessen, was an dem Tag alles gut gelaufen ist.
2. Das Positive festhalten
Eine gute Variante, das Gute und Schöne im Alltag festzuhalten, ist das Dankbarkeitstagebuch: Schreiben Sie jeden Abend auf, was an dem Tag gut gelaufen ist oder was im Moment in Ihrem Leben positiv ist. Dies können banale Sachen sein wie ein gutes Gespräch mit der Arbeitskollegin, ein Parkplatz direkt vor dem Restaurant oder dass Ihre Haare besonders schön glänzen. Schon drei positive Gedanken jeden Abend reichen aus. Durch das Dankbarkeitstagebuch lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit regelmässig auf das Positive und achten bewusst auf die kleinen, guten Dinge im Leben.
3. Das ideale Szenario visualisieren
Stehen Sie vor einer Situation, die Ihnen Angst macht? Dann setzen Sie sich fünf Minuten hin und stellen Sie sich vor, wie die Situation im idealsten Fall ablaufen wird. Müssen Sie zum Beispiel eine Präsentation halten, visualisieren Sie, wie Sie souverän den Einstieg ins Thema meistern, wir Ihre Zuhörer zustimmend nicken, wie Sie deren Fragen kompetent beantworten… Selbst wenn – realistisch gesehen – selten alles ideal läuft, beruhigt dieses Szenario und gibt Ihnen Zuversicht.
4. Fokussieren Sie sich auf das Positive
Betrachten Sie Ihre Situation und Ihre Umgebung immer wieder bewusst mir einer rosaroten Optimismus-Brille. Auf einem winterlichen Spaziergang sehen sie dann zum Beispiel das warme Licht und das Moos an den Baumstämmen. Dies können Sie in fast jeder Situation tun, zum Beispiel beim Spaziergang, bei der Zugfahrt nachhause oder beim Kochen. Wichtig ist lediglich, dass sie es immer wieder tun. Selbst wenn Sie mit einer Person reden, die Sie nicht mögen, funktioniert das positive Denken. Sie werden überrascht sein, wie viel Gutes sich in jeder Situation finden lässt.
5. Starten Sie positiv in den Tag
Ein gelungener Start in den Tag ist die beste Grundlage für anhaltend gute Laune. Denn dass Ihre Stimmung in den Keller sinkt, wenn Sie schon beim Frühstück zu wenig Zeit haben und danach auf den Zug rennen müssen, ist verständlich.
Nehmen Sie sich morgens so viel Zeit, dass Sie sich nicht gestresst fühlen. Richten Sie sich ein gemütliches Ritual ein, wie Sie in den Tag starten, zum Beispiel mit einem gemütlichen Tee oder einer warmen Dusche. Und fragen Sie sich am besten schon morgens: Was kann heute alles Positives passieren?
6. Meiden Sie negative Menschen
Gewisse Leute jammern den ganzen Tag und sehen in jeder Situation das Schlechte. Wenn Sie gerade lernen, mit einer positiven Lebenseinstellung durch den Tag zu gehen, sind diese Menschen eine Herausforderung. Denn schnell verfällt man in alte Gewohnheiten und findet sich mitten in einem Jammer-Gespräch wieder. Umgebe Sie sich mit optimistischen Menschen. Unterhalten Sie sich bewusst mit den Arbeitskollegen und Bekannten, die das Gute sehen. Diese inspirieren Sie zu erfreulichen Gesprächen und verstärken somit Ihr neues, positives Denken.
Übrigens: Wer sich freundlich verhält, bekommt meist auch dieses Verhalten von seinen Mitmenschen zurück. Probieren Sie es aus: Seien Sie ein paar Tage bewusst hilfsbereit und nett zu Ihren Mitmenschen.
Tipps, wie Sie der guten Laune schnell auf die Sprünge helfen, finden Sie hier.