Manuelle Lymphdrainage:

Was sie bewirkt und wann sie hilft

Machen Lymphödeme Beine, Füsse oder Arme schwer und lassen sie anschwellen, hilft manuelle Lymphdrainage. Wir zeigen, wie die Lymphdrainage Massage wirkt und was Sie beachten sollten, wenn Sie unter einem Lymphödem leiden.

Einer Frau wird das Bein massiert
Foto: Getty Images

Abwassersystem des Körpers: das Lymphsystem

Das Herz pumpt Blut durch die Blutbahnen. Die Lungen sorgen für genügend Sauerstoff. Doch was macht eigentlich das Lymphsystem? Kurz gesagt: Es transportiert Nähr- und Abfallstoffe und wirkt als «Abwassersystem» des Körpers. 

Um unsere Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, fliesst ein Teil der Blutflüssigkeit aus der Blutbahn in die Zellzwischenräume. Die Zellen nehmen die benötigten Stoffe von dort auf und geben Abfallstoffe und Kohlendioxid dorthin ab. Etwa 90% dieser Flüssigkeit fliesst danach wieder in die Blutgefässe. Die restlichen etwa zwei Liter pro Tag werden vom Lymphsystem abtransportiert. Auf seinem Weg durch den Körper nimmt dieses auch nicht benötigte oder schädliche Stoffe auf, zum Beispiel abgestorbene Zellen, Bakterien oder Stoffwechsel-Endprodukte. In den Lymphknoten wird die Flüssigkeit gereinigt, bevor sie wieder in den Blutkreislauf geleitet wird. 

Wenn sich Wasser im Körper ablagert

Wird das Gleichgewicht dieser Entwässerungstechnik gestört, lagert sich Wasser – und mit ihm auch Abfälle – im Gewebe ab. Das umliegende Gewebe wird geschwollen und hart, zeitweise auch schmerzhaft. Ein Lymphödem entsteht. 

Häufig betreffen Lymphödeme Beine und Arme, was sich unter anderem durch geschwollene Beine, spannende Unterschenkel und dicke Füsse bemerkbar macht. Lymphödeme können sich aber auch im Gesicht bilden. 

Das Lymphsystem anregen durch Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine medizinische Form der Massage. Sie wird von Physiotherapeuten oder medizinischen Masseuren ausschliesslich mit den Händen und ohne Hilfsmittel durchgeführt. 

Die Lymphdrainage Massage beginnt im Halsbereich, da hier das Lymphsystem in die Blutbahnen mündet. Anschliessend arbeitet sich der Therapeut über den Rumpf zum Ödem hin. Die Griffe erfolgen sanft, schmerzfrei und langsam. Mit Kreis-, Dreh- und Pumpbewegungen wird die Haut gegen die Unterhaut verschoben. So entleeren sich die dazwischenliegenden Lymphgefässe in Richtung der Lymphknoten und die Bewegungen der Lymphgefässe werden verstärkt. 

Die Wirkung: Überschüssige Flüssigkeit wird besser abtransportiert und das Immunsystem wird gestärkt. Die manuelle Lymphdrainage wirkt zudem entstauend, wohltuend und entspannend.

Therapie bei Lymphödemen

Die manuelle Lymphdrainage ist nur ein Baustein der Therapie gegen Lymphödeme. Um zu vermeiden, dass die Flüssigkeit nach der Massage zurück ins Gewebe fliesst, werden Kompressionsbandagen oder -strümpfe eingesetzt. Auch Hautpflege und entstauende Bewegungsübungen sind Teil der Behandlung. 

Die Lymphdrainage Massage kann neben der Behandlung von Lymphödemen auch dabei helfen, Allergien, Akne, Tränensäcke und Zellulitis zu verringern, Narben weicher zu machen oder die Wundheilung zu beschleunigen. 

So erkennen Sie ein Ödem

Haben Sie eine Schwellung am Körper, können Sie selbst feststellen, ob es sich um ein Ödem handelt: Drücken Sie mit einem Finger einige Sekunden auf die betroffene Stelle. Geht die entstandene Delle nur langsam wieder zurück, handelt es sich um eine Wassereinlagerung. 

Was tun bei einem Ödem?

Die Neigung zu Lymphödemen kann angeboren sein oder durch äussere Einflüsse verursacht werden. So können zum Beispiel Verletzungen, Verbrennungen, Narben oder Operationen das Lymphsystem schädigen. 

Viele Ödeme sind kein Grund zur Sorge. Sie haben harmlose Ursachen wie zum Beispiel langes Sitzen oder Stehen, sommerliche Hitze, hoher Salzkonsum oder Medikamenten-Nebenwirkungen. Manche Frauen leiden in den Tagen vor der Menstruation an Wassereinlagerungen und auch in der Schwangerschaft können Ödeme entstehen. 

Wasseransammlungen können aber auch auf schwere gesundheitliche Problemen hinweisen, zum Beispiel auf Herzkrankheiten, Krebs, Leber- und Nierenerkrankungen oder Schilddrüsenunterfunktion.

Verschwindet eine Schwellung deshalb nicht innerhalb einiger Tage, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt bei Ödemen, die schlimmer werden oder immer wieder auftreten. Der Arzt ermittelt die Ursache und koordiniert die Behandlung. Wenn nötig, überweist er Sie an einen Spezialisten für manuelle Lymphdrainage.

Was Sie selber gegen Wassereinlagerungen tun können, erfahren Sie hier.

Das könnte Sie auch interessieren

Einen Gemüsegarten planen und anlegen – so geht’s

Gemüse pflanzen im Garten oder auf dem Balkon

Im Garten Gemüse zu pflanzen liegt im Trend. Wenn Sie in dieser Saison Ihr eigenes Gemüse ernten möchten, ist ab April oder Mai die beste Zeit, einen Gemüsegarten anzulegen. Bevor Sie starten, sollten Sie den Gemüsegarten in Ruhe planen.

Küche planen leicht gemacht

So richten Sie Ihre Traumküche ein

In einer hellen, schönen Küche kocht es sich gerne. Die neue Küche den eigenen Bedürfnissen entsprechend selber zu gestalten, muss kein Traum bleiben: Mit dem richtigen Küchenplaner als Beratung ist es nicht schwer – und mit jedem Budget möglich.