Die innere Widerstandskraft stärken

Resilienz kann man trainieren – nur wie?

Es gibt Menschen, die scheinbar nichts aus der Bahn wirft. Die aus Krisen und Schicksalsschlägen vielleicht sogar noch gestärkt hervorgehen. Doch wie schaffen sie das? Das Stichwort heisst: Resilienz. Und das Gute: Man kann sie trainieren.

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Klimawandel, Corona-Pandemie, Ukraine-Krise: Die Belastungen der vergangenen Monate und Jahre haben bei vielen Menschen Spuren hinterlassen. Nicht Wenige sind erschöpft von den vielen Sorgen und wagen den Blick in die Zukunft nur zögerlich. Wie das Sorgenbarometer 2022 der Credit Suisse ergab, beschäftigt vor allem der Klimawandel die Schweizerinnen und Schweizer, dicht gefolgt von der Altersvorsorge. Weitere Themen sind die Energieversorgung, Europa, die Inflation, Gesundheitsfragen und der Krieg gegen die Ukraine. Kein Wunder, dass man angesichts so vieler Probleme am liebsten den Kopf in den Sand stecken würde.

Und doch gibt es immer wieder Menschen, die es schaffen, sich von schwierigen und ausweglos erscheinenden Situationen nicht lähmen zu lassen. Wie ihnen das gelingt? Mithilfe einer Art inneren Widerstandskraft, die in der Psychologie Resilienz genannt wird.

Aber was genau ist Resilienz eigentlich?

Das Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit definiert Resilienz so: «Technisch betrachtet bedeutet Resilienz die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen. Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet in der Werkstoffkunde die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden.» Resiliente Menschen verfügen demnach über eine Bewältigungskompetenz vor, während und nach (subjektiv) krisenhaftem Geschehen. In der Praxis bedeutet dies, dass resiliente Menschen über so viel Widerstandsfähigkeit verfügen, dass sie belastende Ereignisse und ungünstige Rahmenbedingungen gut verkraften.

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Ist Resilienz angeboren oder kann man sie trainieren?

Wie resilient ein Mensch ist, hängt von vielen Faktoren ab. Die gute Nachricht: Man kann sie trainieren. «Die Resilienz einer Person ist kein fixer, konstanter Zustand, sondern von der Biografie und Kontext geprägt und ein lebenslanger Lernprozess», heisst es beim Resilienz Zentrum Schweiz. Zwar spielen bei der Resilienz Faktoren wie die Gene ebenso eine Rolle wie die persönliche Art zu denken oder mit Emotionen umzugehen. Beeinflusst wird die psychische Widerstandskraft aber auch durch soziale Unterstützung, Stress, Ernährung, Bewegung, und Schlaf.

Wie stärkt man die eigene Resilienz?

Allen voran ist es wichtig, sich um gute Beziehungen zur Familie, zu Freunden und anderen Menschen zu bemühen – denn diese sind wie ein Netz, das den Trudelnden im Sturz auffängt. Daher ist es auch hilfreich, sich in Vereinen, Aktionsgruppen oder anderen Gemeinschaften zu engagieren. Zudem hilft die Änderung der eigenen Einstellung, indem man versucht, Krisen als überwindbare Probleme zu betrachten, denn: Gedanken beeinflussen ganz direkt unsere Gefühlswelt, in beide Richtungen. Deshalb hilft unterstützend, sich auszumalen, dass es Ihnen bald wieder besser gehen wird. Am besten planen Sie dabei schon, was Sie beim nächsten Mal anders machen würden. Ein weiterer Punkt: Zu akzeptieren, dass Veränderungen Teil des Lebens sind. Besonders gegen die Dinge, die sich nicht ändern lassen, sollte man den Widerstand aufgeben. Lieber mehr Konzentration auf alles legen, was sich beeinflussen lässt, das gibt einem neue Energie.

Übrigens, wie es um Ihre eigene Resilienz steht, können Sie mit folgendem Selbsttest herausfinden.

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