500 Jahre Modetrends

Text: Steffi Hidber; Illustrationen: artifox.co.uk

Die verrücktesten Trends der Vergangenheit

Wann ist ein Kleidungsstück «Mode», und wann ist es ein «Trend-Teil»?

Tanzende Frauen
Foto: Getty Images

Das Empfinden, was tragbar oder komplett verrückt ist, ist zwar subjektiv.
Aber wenn aktuelle Mode mit den Geschichtsbüchern vergleicht, kommt einem so manches bekannt vor.
Tauchen Sie ein in die Geschichte der seltsamsten und lustigsten Modetrends vergangener Epochen!

Trends kommen und gehen... und kommen erstaunlich oft wieder!
Diese fünf angesagten Modethemen für 2018 kommen uns jedenfalls verdächtig bekannt vor.

1. Bauchtaschen: In den Achtzigern waren sie richtig cool, die kleinen Nylon-Taschen zum Umschnallen,
und für 2018 ist ein grosses Comeback angesagt. Dabei zog selbst der mumifizierte «Ötzi» vor über 5000 Jahren
schon mit einer Gürteltasche durch die Alpen!

2. Schösschen: Die kleinen, angenähten Rüschen-Abschlüsse, die in den letzten Saisons Damenblusen
im Taillen- oder Hüftbereich verzierten, kommen seit dem 14. Jahrhundert immer wieder vor. Die Betonung
der weiblichen Silhouette kommt offenbar nie aus der Mode...

3. Trenchcoat: Der klassische, allwettertaugliche Regenmantel aus London hat seit seiner Erfindung Ende des
19. Jahrhunderts seinen Schnitt kaum verändert.

4. Cargohose: Im zweiten Weltkrieg für Soldaten entwickelt, wurde die Arbeiterhose mit den auf den Oberschenkeln
aufgesetzten Taschen vor 20 Jahren schon zum Musthave für Modebewusste, und ist jetzt erneut auf den
Laufstegen zu sehen.

5. Samt-Jogging-Anzug: Nicht mal die 2000er-Jahre sind vor Revivals sicher! Neustes It-Stück?
Die mit Strass-Steinchen verzierten Jogginghosen und Hoodies, die Stars wie Paris Hilton vor bald 20 Jahren
zum Kult machten.

Um mehr über die Modetrends des 20. Jahrhunderts – von den goldenen 1920er bis zu den modernen 2010er Jahren zu erfahren – sehen Sie sich diesen Zeitstrahl an.

Fünf verrückte Modetrends aus der Vergangenheit

Illustration

1500 – Bombasting

Je grösser, desto besser? Im 16. Jahrhundert war «Bombasting» extrem angesagt. Der Adel des
16. Jahrhunderts polsterte mit Schafswolle oder Sägespänen Ärmel, Hosenbeine, Schultern
und (wohlhabende Männer) manchmal sogar den Bauch aus, um imposanter zu wirken.

Illustration Halskrause

1600 – Halskrause

Das Ziel der Spanier war, einen Gegentrend zu der etwas zu freizügigen Renaissance-Mode zu schaffen.
Bequem war dieser in Rüschen gelegte Abschluss des Kragens wohl für niemanden, dennoch hielt
sich die Halskrause ab dem 16. Jahrhundert erstaunlich lange in Mode: Der intensiv gestärkte, röhrenförmig
gerollte Kragen war dabei in ganz Europa fester Bestandteil der eleganten Abendgarderobe, sowohl von Männern,
als auch von Frauen.

Illustration Humpelrock

1910 – Humpelrock

Ein tolles Beispiel für äusserst unpraktische Modetrends war der Humpelrock,
der sogenannte «Hobble Skirt». Dieser mindestens wadenlange Rock war an
den Knien oder Knöcheln so eng geschnitten, dass die Trägerin nur mit kleinsten
Schritten darin «humpeln» konnte. Nach einer Serie von Unfällen wegen der
eingeschränkten Bewegungsfreiheit fiel der Rock im ersten Weltkrieg definitiv
aus der Mode.

Illustration petticoat

1950 – Petticoat

Keine Rock’n’Roll-Party ohne den kecken Tellerrock! Der kreisrund geschnittene Jupe war besonders
keck, wenn man darunter einen Petticoat trug: Der mehrlagige Unterrock aus knisterndem Organza
betonte die hochweibliche Silhouette noch mehr, und sah beim Jitterbug-Tanzen besonders frech aus.

Illustration buffalo schuhe

1990 – Buffalo-Schuhe

Plateau-Schuhe waren zwar bereits in den Siebzigern hip, doch in den Neunzigern
kam mit der Techno-Generation eine völlig neue Version dazu: Der Buffalo-Turnschuh mit der dicken
Gummisohle gehörte einfach zum Raver-Outfit – und feiert aktuell übrigens ein scheues Comeback!

Drei Fashion Blogs für noch mehr Inspiration

Diese drei Blogger sind in Sachen Mode-Flair kaum zu toppen: Abchecken und nachmachen sehr erwünscht.

www.theblondesalad.com

Die italienische Fashionbloggerin Chiara Ferragni spielt schon seit mehreren Jahren in der obersten Liga mit. Wir sind gespannt, wie sich ihr Stil als junges Mami verändern wird!

www.unelibanaiseaparis.com

Umwerfend chic, und immer tragbar ist die Mode-Welt der in Paris wohnhaften Libanesin Samar – mit viel Inspiration, wie man den Pariser Chic auch in die bestehende Garderobe integrieren kann.

www.brightbazaarblog.com

«Make you smile style» ist das Motto des jungen Amerikaners Will Taylor, der auf seinem Blog klassischen «Gentleman»-Style mit bunten Accessoires zu einer Kunstform macht.