Häuser und Gebäude besser isolieren

So funktioniert die Wärmedämmung

Ist ein Haus schlecht isoliert, entweicht in der kalten Jahreszeit beständig Wärme. Durch eine Wärmedämmung lassen sich Energie und Heizkosten sparen – und die Umwelt wird geschont. So funktionieren Innendämmung, Aussendämmung und Kerndämmung.

Ein Mann dämmt das Dach
Foto: Getty Images

Experten unterscheiden drei Arten der Wärmedämmung:

Kerndämmung (Einblasverfahren)

Eine Kerndämmung ist möglich bei Häusern mit einer zweischaligen Aussenmauer. Bestehen im Mauerwerk Hohlräume, geht Wärme verloren. Die Zwischenräume lassen sich auffüllen, indem durch kleine Löcher im Äusseren der Fassade mithilfe eines Schlauches eine Dämmung eingeblasen wird. Diese besteht zum Beispiel aus EPS-Granulat, Perlite oder Kunstharzflocken.

Aussendämmung

Unter dem Begriff werden die Dämm-Methoden zusammengefasst, die von aussen an die Hausfassade angebracht werden. Für die Fassadendämmung gibt es zwei Möglichkeiten: 

  • Wärmeverbundsystem WDVS: Bei dieser gängigsten Form der Aussendämmung werden Dämmplatten oder –lamellen auf die alte Aussenfassade geklebt oder mit einem Schienensystem angebracht. Darauf werden eine Armierungsschicht und der Aussenputz aufgetragen.
  • Hinterlüftete Vorhangfassade: Die Aussendämmung wird zwar wie beim WDVS auf der alten Fassade verklebt, aber die neue Fassade wird mit etwas Abstand zur Dämmung mit einem Gerüstsystem errichtet. Die Methode ist etwas teurer und hochwertiger als das WDVS und bietet mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung der neuen Fassade.

In vielen Fällen lohnt sich auch eine Dachdämmung – vor allem, wenn das Dach ohnehin neu gedeckt wird. Denn warme Luft steigt bekanntlich nach oben.

Innendämmung

Hierbei wird der Dämmstoff nicht aussen, sondern von innen an die Aussenwand des Hauses angebracht. Danach wird die Wand mit Gipskartonplatten verkleidet und tapeziert oder verputzt.

Die Schwierigkeit: Wird ein Gebäude geheizt, diffundiert der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf durch die Dämmschicht und trifft dort auf die kalte Aussenwand. Kondensiert er zu Tauwasser, kann sich Schimmel bilden.

Umso wichtiger sind deshalb das richtige Dämmsystem, der Dämmstoff, die Dämmstärke sowie eine saubere Ausführung. Auch geübte Heimwerker sollten nie eine Innendämmung ohne die Beratung eines Architekten oder Energieberaters durchführen.

Ein Mann dämmt von aussen
Foto: Getty Images

Welche Fassadendämmung ist die beste?

Hat ein Gebäude eine zweischalige Aussenmauer, eignet sich die Kerndämmung, bei Häusern mit einschaliger Aussenwand ist das Wärmeverbundsystem die gängigste Wärmedämmung.

Die Innendämmung ist bauphysikalisch eher ungünstig, weil sich viele Wärmebrücken nicht beseitigen lassen. Sie wird nur angewendet, wenn eine schöne Fassade nicht überdeckt werden soll oder darf – zum Beispiel bei denkmalgeschützten Gebäuden – oder wenn ein Haus zu nahe am Nachbarshaus steht.

Lohnt sich eine Dämmung?
Bis zu 40 Prozent des Energieverlustes eines Gebäudes erfolgt über die Fassade. Eine Wärmedämmung birgt also oft grosses Einsparpotential. Jedoch hängen die Werte vom Ist-Zustand des Gebäudes ab. Um diesen zu ermitteln, ist eine Beratung durch einen Energieberater sinnvoll.

Einheitliche Bewertung dank GEAK
Eine schweizweit anerkannte Bewertung des energetischen Zustands von Gebäuden ermöglicht der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK). Dieses amtlich anerkannte Dokument gibt anhand einer Skala von A bis G eine Übersicht über den Energieverbrauch eines Gebäudes und darüber, wie effizient die Gebäudehülle dämmt. A ist der bestmögliche Wert, G steht für keine Dämmung. Der Energieberater ermittelt auch das Verbesserungspotenzial und mögliche gebäudetechnische Massnahmen.

Förderungen vom Kanton
Eine Wärmedämmung ist nicht günstig. Doch wer die Fassade seines Hauses nachträglich dämmen lässt und dadurch einen bestimmten Wärmedurchgangswert (U-Wert) erreicht, wird vom Kanton unterstützt.

Denn seit 2010 fördern der Bund und die Kantone die Energieeffizienz in Gebäuden mit dem Gebäudeprogramm. Das Ziel ist es, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen von Schweizer Haushalten zu reduzieren. 

Hier erfahren sie mehr zum Gebäudeprogramm. 

Dämmunng
Foto: Getty Images
Einen GEAK-Experten finden

Der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) ist das schweizweit beste Bewertungs- und Beratungsinstrument für Gebäude. Er wird von allen Kantonen anerkannt und darf nur von zertifizierten Experten ausgestellt werden. 

Hier können Sie sich beraten lassen oder einen Experten finden.

Wie Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus im Winter kuschlig warm halten, zeigen wir hier.

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