Silvesterbräuche weltweit

So feiert die Welt den Jahreswechsel

Nur noch wenige Tage, dann ist es so weit: Wir verabschieden ein Jahr voller Höhen und Tiefen und begrüssen 2023. Neues Jahr, neues Glück – mit diesen Traditionen sorgen die Menschen in anderen Teilen der Erde für ihr persönliches Glück im kommenden Jahr.

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Jede Gesellschaft hat ihre eigenen Traditionen und Bräuche – auch wenn es darum geht, ein neues Jahr willkommen zu heissen. Während hierzulande Bleigiessen, Fondue und Feuerwerk oft nicht fehlen dürfen und vierblättriger Klee oder Marzipanschweinchen verschenkt werden, vollziehen andere Kulturen andere Bräuche. Wir zeigen Ihnen, wie alle Welt ins neue Jahr rutscht.

Türkei

Der islamische Kalender ist – anders als unserer – ein Mondkalender. So fällt der Jahreswechsel nicht auf den 31. Dezember, sondern richtet sich nach einer bestimmten Phase des Mondes. Weil der Mondkalender heute allerdings nur noch für religiöse Zwecke genutzt wird und im Alltag der gregorianische Sonnenkalender – nach dem auch wir uns richten – feiern immer mehr Türken das Neujahrsfest. Das geschieht mit Familie, Freunden und einem Festessen wie gefülltem Truthahn mit allerlei Beilagen. Es wird ein Neujahrsbaum aufgestellt und Noel Baba bringt Geschenke. Für Glück im neuen Jahr soll das Tragen roter Unterwäsche in der Nacht des Jahreswechsels sorgen. Deshalb wird sie oft auch verschenkt. Es gibt eine grosse Lotterieziehung am Silvesterabend. Beinahe jeder Haushalt, der das Fest feiert, hat zuvor ein Los gekauft. Alle hoffen darauf, pünktlich zum Jahreswechsel den Jackpot zu knacken. Die grossen Städte wie Istanbul, Izmir oder Antalya sind ausserdem bekannt für ihre Feuerwerke.

China

In China richtet sich das Neujahrsfest nach dem Mondkalender. So wird es am Tag des ersten Vollmondes nach dem 21. Januar gefeiert. Es ist das wichtigste traditionelle Familienfest des Landes und wird als Frühlingsfest bezeichnet. Auch hier gehören einige Bräuche mit dazu: Zunächst findet ein Frühjahrsputz statt. Wohnungen und Häuser werden mit Bambuszweigen ausgefegt und anschliessend mit roten und goldenen Papieren sowie chinesischen Glückszeichen verziert. Eine Legende besagt, dass sich einst das Ungeheuer Nyan in die Häuser schlich, um dort sein Unwesen zu treiben. Gegen die Farbe rot reagierte es aber empfindlich. Mit dem Brauch sollen die bösen Geister und das Unglück vertrieben werden. Ist die Wohnung rein, werden vor Mitternacht alle Fenster geöffnet, damit das Glück des neuen Jahres hineintreten kann. Um die grosse Liebe zu finden, werfen unverheiratete Frauen ausserdem Mandarinen ins Meer. Das Fest hält insgesamt fünfzehn Tage an, von denen die Bürger sieben Tage freibekommen. Währenddessen wird mit der ganzen Familie gefeiert. Ein grosses Laternenfest am letzten Tag beendet das Frühlingsfest.

Brasilien

In Brasilien ist es auch am 31. Dezember noch angenehm warm – also wird am Strand gefeiert, zum Beispiel an der Copacabana. Brasilianer und Brasilianerinnen stellen Kerzen in verschiedenen Farben im Sand auf. Jede Farbe hat ihre eigene Bedeutung: Weiss steht für Reinheit und Frieden, gelb für Reichtum und rot für die Liebe und Leidenschaft. Abhängig davon, was man sich für das kommende Jahr wünscht, wird ausgewählt. Um den entsprechenden Wunsch zu verstärken, wird ausserdem die passende Unterwäsche getragen. Mit der Kleidung, die am Silvesterabend weiss ist, springen die Bewohner über die Wellen am Strand und dürfen sich für jede übersprungene Welle etwas wünschen. Auch ein typisches Silvesteressen wird bei den meisten aufgetischt: Ein brasilianischer Bohneneintopf (Feijoada), der für Wohlstand im neuen Jahr sorgen soll.

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