Mit Bastelwerkzeug und ein bisschen Fantasie
So beschäftigen Sie Kinder ganz einfach zu Hause
Wenn die Spielesammlung daheim ausgereizt ist, hilft der Griff in die Trickkiste. Mit diesen Beschäftigungsideen für Kinder kommt der Spass zurück. Das Beste: Mit ein wenig Starthilfe funktionieren diese Spielideen für Kinder von drei bis zwölf Jahren.
Langeweile? Kennt Sonja nicht. Sie hat immer genug zu tun: erst das Pflichtprogramm, dann die schönen Dinge. Aber was, wenn den Enkelkindern beim Wochenendbesuch die Zeit lang wird trotz grosser Spielekiste? So wie heute: «Grosi, was können wir machen?», quengelt die dreijährige Anna, während Oma Sonja in der Wohnküche Lasagne für das Abendessen vorbereitet. «Mir ist auch langweilig», grummelt Fabio auf dem Sofa. Den Zehnjährigen trifft es hart, dass er seine PSP vergessen hat. Früher, bei den eigenen Kindern, wäre Sonja in so einer Situation ungehalten gewesen: Die werden sich ja wohl noch selbst beschäftigen können!
Gut, dass Sonja mittlerweile geduldige Grosi ist und an diesem nebligen Samstag ganz entspannt ein paar zündende Beschäftigungsideen aus dem Hut zaubert. Sie kennt genug Spiele für Kleinkinder, bei denen auch ältere gerne mitmachen. «Ich bin hier gleich fertig. Sucht doch so lange in der Altpapierecke ein paar Kartons und das Klebeband.» Anna jubelt. «Jaaa, dann basteln wir uns eine kleine Küche mit Herd und Spüle. Fabio, hilfst du mir?» Auf dem Sofa hält sich die Begeisterung noch in Grenzen. «Na gut, aber danach baue ich mir eine Mars-Rakete aus dem grössten Karton.»
Mit Karton und Schere: Spiele für Kinder zu Hause
Zehn Minuten später ist die Langeweile verflogen. Sonja schneidet das Spülloch aus, während Anna ihre Puppentöpfe auf den neu gebastelten Herd stellt. «Gleich koche ich uns eine leckere Tomatensuppe», freut sich Anna. Sogar Fabio findet es cool, mal wieder mit Schere und Kleber ein Raumschiff zu bauen, statt mit dem Handy zu spielen. Als Sonja kurz darauf wieder in der Küche verschwindet, fliegt Fabio Richtung Roter Planet, seine kleine Schwester versorgt ihn aus der Bordküche. Erst der Hunger erinnert die beiden Stunden später daran, dass sie bald wieder auf der Erde landen sollten – bei Grosis leckerem Abendessen.
Zu duftender Lasagne erzählt Opa Simon, wie er sich früher an gemütlichen Winterabenden Endlos-Geschichten mit seinen vier Geschwistern ausgedacht hat. «Einer fing an und reihum durfte dann jeder das Abenteuer weiterspinnen. Das konnten wir stundenlang spielen, bis die Einfälle immer verrückter wurden. Am Ende lagen wir alle am Boden vor Lachen.»
Bei Opa erzählen die Kinder die verrücktesten Abenteuer
Anna und Fabio wollen das Geschichtenspiel gleich nach dem Abendessen ausprobieren. «Opa, du fängst an», fordert ihn Fabio auf. Der hat nichts verlernt und nimmt die Enkel mit in den Wilden Westen. Mit dem tollpatschigen Cowboy Baxter, der beim Feuermachen fast auf eine Klapperschlange tritt und auch danach von einer Gefahr zur nächsten stolpert. Zum Glück helfen ihm Anna und Fabio immer mit wundersamen Wendungen aus der Patsche, bis Fabio den Cowboy sogar zum ersten König der USA macht. Das ist zu viel Quatsch für Opa, und er schickt die Enkel lachend zum Zähneputzen.
Am nächsten Morgen beklagen sich Fabio und Anna gleich beim Frühstück: «Grosi und Opa, wir wissen nicht, was wir machen sollen.» Sonja wundert sich: «Wieso das denn? Der Tag hat doch noch gar nicht richtig angefangen.» Die Enkel schauen sich an und lachen. «Stimmt, aber seit gestern wissen wir: Wenn wir uns über Langeweile beschweren, habt ihr immer die besten Spielideen.»
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