Verwandlungskünstler Gipfeli
So unterschiedlich können Gipfeli sein
Es liegt klar auf der Hand, weshalb des Schweizers Gebäck-Liebling das Gipfeli ist: Der gebogene Teigling ist sehr wandelbar, freut sich fast über jede Füllung, ist aber auch pur in den verschiedensten Teigvarianten ein Genuss.
Ein echtes Gipfeli? So schauts aus!
Im Gegensatz zum fast geraden Croissant hat ein feines Schweizer Gipfeli mehr Krümmung in der Sichelform und der Teig enthält weniger Butter. Weniger Butter? Das Gipfeli hat schon mehr als genug Kalorien, die man lieber nicht hinterfragen möchte. Was das Geschwisterchen aus Frankreich hingegen nicht hat, ist Hefe im Teig und die ist beim Gipfeli unerlässlich, damit das flaumzarte Gebäck auch kräftiges Volumen bekommt und einer sanften Wolke, in die man hineinbeisst, gleicht. Ein Gipfeli hilft in allen Lebenslagen: Ob Zmorge, Znüni, im Wanderrucksack als Proviant oder als wichtige Grundlage für Nachtschwärmer nach langer Kneipentour – das Gipfeli ist aus dem Schweizer Alltag nicht mehr wegzudenken. Immer beliebter wird das Laugengipfeli, das pikant belegt am besten schmeckt.
Lebensmittelretter-Gipfeli
Nahrung wegzuwerfen gehört in unserer Gesellschaft leider inzwischen zum Alltag. Umso wichtiger ist es, dass jeder von uns sorgsam mit Lebensmitteln umgeht – und da hilft die Wunderwaffe Gipfeli! Denn Lebensmittelrettung funktioniert gut in der eigenen Küche und gefüllte Gipfelis sind ein guter Schritt in die richtige Richtung. Der schmackhafte Teig ummantelt so ziemlich alles und macht es so zur Köstlichkeit. Ein Stück Braten von Sonntag ist noch übrig? Kleinschneiden, mit Salz und Paprikapulver würzen und mit Frischkäse vermischen. Der Bueb hat mal wieder ein Stück Banane liegen gelassen? Mit der Gabel zerdrücken, einen Teelöffel Schokocreme darunter mischen – fertig ist das No-Waste-Gipfeli. Bei manchen Familien steht der Gipfeli-Montag fest im Speiseplan und die Reste vom Wochenende kommen im köstlichen Gipfeli-Teig super an.
Gipfeli goes vegan!
Klar, die Herstellung von Gipfeli-Teig ist aufwändig, doch eine vegane Variante davon herzustellen ist mehr als einfach. Pflanzliche Butter und Pflanzenmilch ersetzen die Milchprodukte, Sojasahne mit Wasser vermischt oder Hafermilch nimmt man anstelle des Eigelbs zum Einstreichen, damit das Gipfeli seine zartgoldene Farbe beim Backen bekommt. Im Super- oder Biomarkt-Kühlregal ist ebenfalls veganer Gipfeli-Teig erhältlich, den man mit zahllosen Varianten füllen kann. Zum Beispiel Pflanzenbutter schaumig rühren, würzen und getrocknete oder frische Blütenblätter unterheben. Süsses bevorzugt? Veganer Vanille- oder Schokopudding ist ohnehin die allerbeste Füllung für ein Gipfeli, dicht gefolgt von hauchdünn geschnittenen Marzipanscheiben, die sich herrlich weich im Backofen in den Gipfeli-Teig schmiegen.
Low carb – und es geht doch!
Gipfeli und das Worte low carb kann man sich schlecht in einem Satz vorstellen, geschweige denn im Mund. Wie kann die flauschige Köstlichkeit, von der jeder weiss, dass sie die berühmt-berüchtigten Gipfeli-Kalorien enthält, low carb sein? Ganz easy und zwar noch einfacher als der herkömmliche Gipfeli-Teig. Denn das Tourieren mit der Butter entfällt und die Herstellung erfolgt insgesamt wesentlich schneller: 120 gr Butter, 80 gr Eiweisspulver, 120 gr Quark, 2 TL Johannisbrotkernmehl und eine Prise Salz miteinander vermischen und mindestens eine Stunde zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen. Danach zwischen zwei Klarsichtfolien hauchdünn auswalken, zum Gipfeli aufrollen, bei 180 Grad in den Backofen und nach 15 Minuten pur und ohne Reue geniessen.
Appetit bekommen? Unser Gipfeli-Grundrezept mit süssen und herzhaften Variationen finden Sie hier.