Wie Sie Bluthochdruck natürlich senken können

Alternativen und Ergänzungen zu Medikamenten

Anhaltender Bluthochdruck gefährdet die Gesundheit. Medikamente sind oft das erste Mittel der Wahl, obwohl sie nicht in jedem Fall notwendig sind. Wir verraten Ihnen, wie Sie Bluthochdruck vorbeugen oder ihn auf natürliche Art senken können.

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1,7 Millionen erwachsene Schweizer haben Bluthochdruck – das schätzt die Schweizerische Herzstiftung. Aber was versteht man eigentlich darunter? Nun, mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut durch den Körper. Den Druck, der dabei an den Gefässwänden entsteht, nennt man Blutdruck. Ermittelt wird er in zwei Werten: dem systolischen (oberen) Wert, der den höchsten Druck angibt, wenn der Herzmuskel das Blut in die Gefässe drückt, und dem diastolischen (unteren) Wert, der den Druck misst, wenn sich der Herzmuskel entspannt und wieder mit Blut füllt.

Idealerweise liegt der Blutdruck bei Erwachsenen bei etwa 120 zu 80 mmHG (die Abkürzung steht für «Millimeter Quecksilbersäule»). Dieser Wert kann abhängig von Alter und Gesundheitszustand variieren. Liegen einer oder beide Werte über 140 zu 90 mmHg, spricht man allgemein von Bluthochdruck (Hypertonie) – und den gilt es zu senken. Bleibt anhaltender Bluthochdruck nämlich unbemerkt oder unbehandelt, erhöht sich das Risiko für Erkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen, Nierenschwäche oder Sehprobleme.

Möchten Betroffene ihren Blutdruck senken, werden ihnen häufig Medikamente verordnet, die Nebenwirkungen mit sich bringen können. In vielen (nicht allen) Fällen lässt sich Bluthochdruck aber auch natürlich senken, indem Betroffene in enger ärztlicher Absprache ihren Lebensstil anpassen. Wir erklären Ihnen, welche Möglichkeiten es zur natürlichen Blutdrucksenkung gibt.

Bluthochdruck senken durch gezielte Ernährung und Gewichtsabnahme

Ungesunde Essgewohnheiten – etwa die Aufnahme von zu viel Salz – und Übergewicht sind wesentliche Faktoren, die Bluthochdruck begünstigen. Haben Sie etwas mehr auf den Rippen und möchten Ihren Bluthochdruck senken, ist Abnehmen ein häufiger Rat von Experten. So soll bereits eine Abnahme von ein paar Kilogramm die Blutdruckwerte um einige mmHG senken. Auch Fasten kann bei der Gewichtsabnahme wegen Bluthochdruck helfen: Es soll die Ernährungsumstellung erleichtern und deren positive Effekte auf den Blutdruck verstärken. Bei Consumo erfahren Sie auch Genaueres über die richtige Ernährung bei Bluthochdruck.

 Auch förderlich bei Bluthochdruck: Sport und Bewegung

Es klingt womöglich paradox, dass Sport bei Bluthochdruck gut sein soll, denn es stimmt: Anstrengende Aktivitäten lassen den Blutdruck kurzfristig steigen. Langfristig sorgt regelmässige Bewegung aber für den gegenteiligen Effekt, weil sie die Blutgefässe geschmeidig hält.

Um Bluthochdruck zu reduzieren, empfehlen Fachleute mehrmals wöchentlich Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Joggen, Radfahren und Schwimmen, die im unteren Bereich der Leistungsintensität betrieben werden sollen. Sie müssen sich also nicht völlig verausgaben, sondern sollten sich währenddessen noch unterhalten können. Auch etwa isometrisches Training, bei dem die Muskulatur bewegungslos angespannt wird, ist ein geeigneter Sport für Bluthochdruck-Betroffene. Am wichtigsten ist jedoch, dass überhaupt mehr Bewegung in den Alltag kommt.

Ein Frau meditiert
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Blutdruck senken durch Entspannung und Meditation

Ein zu hoher Blutdruck ist nicht selten auf Stress zurückzuführen. Stress versetzt das autonome Nervensystem in Alarmbereitschaft, wodurch das Herz schneller schlägt und folglich auch der Blutdruck steigt. Demnach lässt sich stressbedingter Bluthochdruck durch bewusste Entspannung reduzieren: Neben ausreichend Schlaf und Pausen können Stressreduktionsmethoden wie Atem- und Entspannungsübungen, Waldbaden oder Autogenes Training helfen, innere Ruhe zu finden und den Bluthochdruck zu senken. Auch Meditation ist eine hilfreiche Technik, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Kälteanwendungen und Kneippen bei Bluthochdruck

Auch wenn es die meisten Menschen etwas Überwindung kostet ‒ richtig eingesetzte Kälte hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Das gilt auch für Bluthochdruck: Kneipp-Anwendungen gelten als durchblutungsfördernd und venenkräftigend. Ähnlich ist es bei anderen Kälteanwendungen wie zum Beispiel Kyrotherapie: Die Blutgefässe ziehen sich bei den tiefen Temperaturen zusammen und weiten sich bei Wärme wieder. Gezielte Kältereize tragen also dazu bei, dass die Gefässe elastischer werden, was die natürliche Blutdrucksenkung unterstützen kann.

Ungünstige Kombination: Bluthochdruck, Alkohol und Rauchen

Dass Rauchen nicht gesund ist, dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Aber nicht nur Nikotin ist ein Risikofaktor ‒ auch Bier, Wein und Schnaps erhöhen ab einer gewissen Menge und Regelmässigkeit den Blutdruck. So sagen manche Experten einem gelegentlichen Glas zwar noch immer eine gefässerweiternde Wirkung nach. Da Alkohol der Gesundheit insgesamt aber weit mehr schadet als nutzt – er erhöht zum Beispiel das Risiko vieler Herz-Kreislauf-Erkrankungen – sollten Sie den Konsum von Alkohol bei Bluthochdruck möglichst gering halten oder am besten ganz darauf verzichten, wenn Sie Ihren Blutdruck natürlich senken möchten.

Bitte beachten Sie: Die in diesem Artikel genannten Tipps wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch keinen ärztlichen Rat. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

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