Wärme gezielt anwenden
Die häufigsten Fehler – und wie man sie vermeidet
Wärme kann bei Schmerzen oder Verspannungen eine Wohltat sein. Aber Vorsicht: Zu heiss, zu lange oder an der falschen Stelle – kleine Fehler können die Wirkung mindern oder Ihnen sogar schaden. Wie setzt man Wärme richtig ein?

Zu hohe Temperaturen: Mehr Hitze bringt nicht unbedingt mehr Wirkung
Eine Wärmflasche mit fast kochendem Wasser – das mag verlockend klingen, kann aber schnell zu Hautreizungen oder sogar leichten Verbrennungen führen. Die ideale Temperatur für Wärmeanwendungen liegt meist zwischen 40 und 50 Grad Celsius. Besonders an empfindlicheren Stellen, beispielsweise im Nacken oder am Bauch, sollten Sie darauf achten, dass die Temperaturen nicht zu hoch sind. Unser Tipp: Lassen Sie Wärmflaschen nach dem Befüllen kurz abkühlen oder verwenden Sie einen Stoffbezug, um die Hitze sanfter abzugeben.
Zu lange Wärmeanwendungen: Weniger ist oft mehr
Wärme entspannt, und wenn es sich so gemütlich anfühlt, bleibt man gerne länger liegen. Doch eine übermässig lange Wärmeanwendung kann den Kreislauf belasten oder die Haut austrocknen. Experten empfehlen beispielsweise bei einem entspannenden Vollbad im Home Spa, nicht länger als 20 Minuten in der Badewanne zu bleiben. Auch bei Heizdecken oder Wärmepflastern sollte man sich an die Angaben der Hersteller halten, um die Wärme richtig einzusetzen.
Wärme bei akuten Entzündungen: Ein häufiger Irrtum
Bei Rückenschmerzen oder Gelenkbeschwerden greifen viele automatisch zur Wärmflasche – doch nicht immer ist Wärme die beste Wahl. Bei akuten Entzündungen kann Wärme die Symptome sogar verschlimmern, da sie die Durchblutung fördert und die betroffene Stelle zusätzlich anschwillt. Eine akute Entzündung erkennen Sie oft daran, dass die betroffene Stelle spürbar warm oder deutlich gerötet ist. In solchen Fällen hilft Kälte besser, da sie die Durchblutung verlangsamt und Schwellungen reduziert. Wärme ist hingegen ideal bei verspannungsbedingten Schmerzen oder chronischen Beschwerden.
Die falsche Platzierung: Wärme gezielt einsetzen
Wärme sollte genau dort angewendet werden, wo sie gebraucht wird. Ein häufiger Fehler ist zum Beispiel, eine Wärmflasche auf den unteren Rücken zu legen, obwohl die eigentliche Verspannung eher im Schulterbereich sitzt. Achten Sie hier auf Ihre Körpersignale. Auch Bauchschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben – während eine Wärmflasche bei Krämpfen im Unterbauch durch Menstruationsbeschwerden oft wohltuend ist, kann sie bei Blähungen oder Verdauungsproblemen genau das Gegenteil auslösen. Unser Tipp: Beobachten Sie, wie Ihr Körper auf Wärme reagiert, und setzen Sie sie dann gezielt ein.
Wärmepflaster über Nacht tragen: Keine gute Idee
Wärmepflaster sind eine bequeme Möglichkeit, um Verspannungen oder Schmerzen unterwegs oder im Alltag zu lindern. Doch viele Menschen machen den Fehler, sie über Nacht zu tragen. Dabei besteht zum einen das Risiko, dass die Haut überreizt wird, weil sie über Stunden hinweg einer konstanten Wärmequelle ausgesetzt ist. Zudem kann die Wärme von Matratze und Bettdecke die Wirkung des Pflasters noch verstärken, so dass es ebenfalls zu Reizungen oder sogar Verbrennungen kommen kann. Wärmepflaster sollten daher nur so lange getragen werden, wie es auf der Verpackung angegeben ist – meist zwischen sechs und zwölf Stunden.