Sommer-Risiko
Erste Hilfe bei Sonnenstich und Hitzschlag
Herrlich, so ein entspannter Sonnentag auf der Terrasse oder in der Badi. Doch was, wenn wir uns plötzlich unwohl fühlen? Wenn der Kopf schmerzt und der Puls rast, ist es höchste Zeit, Massnahmen zu ergreifen, um Schlimmeres zu verhindern
Ein bisschen Sonnenlicht tut gut. Doch zu viel des Guten setzt den Körper unter Druck. Prallt die Sonne auf Kopf und Nacken, droht ein Sonnenstich. Zu viel Hitze kann sogar zum lebensbedrohlichen Hitzschlag führen. Wer früh mit den richtigen Massnahmen reagiert, kann Schlimmeres abwenden. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen sofort der Notruf (114) gewählt werden muss.
Zu viel Sonne auf dem Kopf: Sonnenstich
Scheint die Sonne zu lange direkt auf den Kopf, so kann dieser überwärmen. Die Hirnhäute werden gereizt. Das Gehirn kann sogar anschwellen, wodurch der Hirndruck steigt.
Ein erstes Anzeichen ist Kopfweh. Wird der Kopf nach vorne gebeugt, verstärken sich diese Schmerzen. Das Gesicht ist rot, oft schmerzt der Nacken oder wird steif. Hinzu kommt häufig Übelkeit. Wer diese Symptome spürt, sollte sofort in den Schatten wechseln. Dort werden Kopf und Nacken mit feuchten Tüchern gekühlt. Bitte niemals Eisbeutel auf den Kopf legen. Plötzliche, extreme Kälte belastet den Körper nur noch mehr.
Wer einen Sonnenstich hat, sollte viel trinken: Wasser, abgekühlte Früchte- und Kräutertees, verdünnte Säfte, isotonische Getränke oder eine lauwarme Brühe, um Salzverluste auszugleichen. Auch bei Getränken und Speisen lieber auf Eiskaltes verzichten. Denn sonst muss sich der Körper anstrengen, um diese auf Körpertemperatur zu erwärmen. Bessern sich die Symptome binnen einer Viertelstunde nicht, sollte ein Arzt oder eine Ärztin gerufen werden.
Erste Hilfe bei Hitzschlag
Die Sommerhitze macht vielen zu schaffen. Doch richtig kritisch wird es bei Temperaturen über 37 Grad. Denn dann kann der Körper nur noch schwer Hitze nach aussen abgeben. Steigt die Körpertemperatur jedoch auf 40 Grad und mehr, kann der Kreislauf kollabieren. Im Extremfall droht ein Herzstillstand. Schwüles Wetter erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Hitzschlags, ebenso enganliegende Kleidung aus Kunstfasern, die das Verdunsten von Schweiss behindern.
Erste Warnsignale sind Müdigkeit und Erschöpfung. Wenn Schwindel oder starke Kopfschmerzen hinzukommen oder Ihnen übel wird, ist es Zeit, die Reissleine zu ziehen. Während beim Sonnenstich hauptsächlich der Kopf heiss wird, überhitzt beim Hitzschlag der gesamte Körper. Die Haut fühlt sich heiss und trocken an, weil die Schweissproduktion versagt. Der Puls rast. Falls nun Verwirrung hinzukommt, ein taumelnder Gang, Erbrechen oder Krampfanfälle, dann sollten alle Alarmglocken klingeln.
Betroffene müssen sofort raus aus der Hitze. Ist die Person bei Bewusstsein, wird sie auf den Boden gelegt und der Oberkörper hoch gelagert. Beengende Kleidung wird geöffnet. Dann sollte sie etwas trinken. Ist die Person benommen, werden die Beine hochgelagert. Wird sie ohnmächtig, gehört sie in die stabile Seitenlage.
Zögern Sie bei diesen Symptomen nicht, den Notruf zu wählen, insbesondere, wenn die Person apathisch oder schon gar nicht mehr ansprechbar ist. Kühlen Sie indes den Körper mit feuchten Tüchern. Beginnen Sie mit den Körperteilen, die weit vom Herzen entfernt sind: Hände und Unterarme, Füsse und Waden. Arbeiten Sie sich dann vorwärts in Richtung Rumpf, wobei der Rumpf selbst nicht direkt gekühlt wird. Keinesfalls gehören Menschen mit Hitzschlag unter eine kalte Dusche. Das könnte schlimmstenfalls zu Kreislaufversagen führen. Kontrollieren Sie die Atmung. Wenn die Person nicht mehr atmet, müssen Wiederbelebungsmassnahmen eingeleitet werden, bis die Rettung eintrifft.