Richtig und wirksam baden

Wie oft, wie lange und wie heiss?

Baden kann doch jeder! Aber wenn es wohltuend für Körper und Geist sein soll, gibt es viel zu beachten – etwa die ideale Badetemperatur, die passende Dauer, Zeit und Häufigkeit. Hier erfahren Sie, wie Sie richtig baden und was Sie danach tun sollten.

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Was kann in der heimischen Wanne schon schiefgehen? Tatsächlich eine ganze Menge: Viele Menschen baden beispielsweise zu lange oder zu heiss. Damit Ihr Bad auch die gewünschte Wirkung erzielt, sollten Sie die folgenden Tipps beachten.

Teil- oder Vollbad: die passende Wassermenge

Wie viel Wasser Sie in die Wanne laufen lassen, ist nicht nur eine Frage der Vorliebe, sondern hängt auch vom Zweck des Bades ab: Ein Vollbad empfiehlt sich vor allem, wenn Sie nach einem stressigen Tag entspannen, nach dem Sport Muskelkater vorbeugen oder eine nahende Erkältung bekämpfen möchten. Sie sind dabei bis zum Hals in Wärme gehüllt und der Wasserdruck wirkt nahezu auf den gesamten Körper.

Wem das – etwa aufgrund von Kreislaufbeschwerden – zu viel ist, der kann auch ein Dreiviertelbad nehmen: Hier reicht das Wasser bis zur Brust und die Wärme ist weniger belastend. So lässt sich die Badedauer auch ein wenig verlängern. Ausserdem ist es eine gute Möglichkeit, Wasser zu sparen.

Ein Teilbad ist sinnvoll, um lokale Beschwerden zu lindern. Ein Fussbad kann je nach Wassertemperatur erfrischend oder wärmend wirken, Sitzbäder mit entsprechenden Badezusätzen lassen Entzündungen und Wunden besser heilen.

Nicht zu heiss: die ideale Badetemperatur

Wer richtig und wirksam baden will, sollte auf die Wassertemperatur achten: Fachleute empfehlen zum Entspannen eine Badetemperatur von maximal 38 °C, idealerweise sollte das Badewasser zwischen 35 und 38 °C warm sein. Höhere Badetemperaturen belasten nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern greifen auch den Säureschutzmantel der Haut an. Die Folge: Die Haut trocknet aus. Bei Schwangeren können Temperaturen über 38 °C sogar Wehen auslösen. Kontrollieren Sie also das Badewasser vorab mit einem Thermometer, damit Sie nicht zu heiss baden.

Aber nicht nur warme Voll- und Teilbäder sind gesund: Ein lauwarmes Bad mit einer Badetemperatur zwischen 24 und 29 °C regt den Kreislauf an und macht wach. Möchten Sie Muskelkater vorbeugen, kann ein kurzes Kaltwasserbad zwischen 11 und 15 °C helfen. Und Hartgesottene, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen, wagen sich ans Eisbaden.

Richtig baden: wann, wie lange und wie oft

Auch die passende Tageszeit ist vom Badezweck abhängig: Warme, entspannende Bäder sind vor allem am Abend sinnvoll, weil Sie sich danach ausruhen oder gar ins Bett gehen können. Kühlere Bäder, die den Kreislauf in Schwung bringen sollen, sind auch am Morgen möglich. Wann der beste Zeitpunkt für Kältebäder nach dem Sport ist, haben Wissenschaftler noch nicht herausgefunden.

Viele fragen sich nicht nur, wann, sondern auch wie lange sie baden sollten. Hier gilt in der Regel: je kälter das Wasser, desto kürzer die Badedauer. Bei kühleren Temperaturen sollten Sie nur einige Minuten im Wasser bleiben. Bei Badetemperaturen um die 35 °C raten Experten zu einer Dauer zwischen 10 und 15 Minuten. Nach maximal 20 Minuten sollten Sie die Wanne auf jeden Fall verlassen, da die Haut sonst zu viel Feuchtigkeit verliert.

Baden Sie nicht aus therapeutischen Gründen, sollten Sie nicht mehr als zweimal pro Woche baden, um den Körper nicht zu sehr zu belasten.

Nach dem Baden: trocknen, cremen, ausruhen

Zum richtigen Baden gehört auch das Danach: Steigen Sie bei warmen Bädern langsam aus der Wanne, um Schwindel vorzubeugen, und brausen Sie bei Kreislaufproblemen die Füsse kurz mit kaltem Wasser ab. Trocknen Sie Ihre Haut dann möglichst sanft ab, indem Sie diese mit dem Handtuch trockentupfen anstatt zu rubbeln. So erreichen Sie, dass pflegende Inhaltsstoffe aus den Badezusätzen in der Haut bleiben.

Besonders im Winter benötigt Ihre Haut nach dem Baden noch einen zusätzlichen Schutz gegen das Austrocknen: Cremen Sie dazu die idealerweise noch leicht feuchte Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden, rückfettenden Lotion ein. Nach der Hautpflege ruhen Sie sich am besten aus, um die entspannende Wirkung des Bades voll auszuschöpfen.

Vorsicht: Wann Baden keine gute Idee ist

Für viele bedeutet ein Bad Entspannung pur. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen es nicht ratsam ist. Das gilt besonders für Menschen mit Herz-Kreislauf- und Venenerkrankungen oder bestimmten Hautkrankheiten, für die Bäder eine zusätzliche körperliche Belastung sein können. Diese sollten ebenso Rücksprache mit ihrer Arztpraxis halten wie Schwangere mit ohnehin schon beanspruchtem Kreislauf.

Während ein Bad bei ersten Erkältungsanzeichen den Krankheitsverlauf noch positiv beeinflussen kann, ist ein warmes Bad bei Fieber tabu. Ähnliches gilt etwa für akute Gelenkentzündungen, deren Symptome sich durch die Wärme des Wassers verstärken können. Hier ist Kühlen oft die bessere Massnahme.

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