Nicht nur reine Frauensache
Verhütungsmethoden für den Mann
Während es für Frauen diverse Möglichkeiten zur Verhütung gibt, sieht es bei den Männern trotz jahrelanger Forschung eher beschaulich aus. Wir verraten Ihnen, welche Verhütungsmethoden grundsätzlich für das männliche Geschlecht in Frage kommen.

Der Klassiker: Das Kondom
Das Kondom ist das vermutlich älteste Verhütungsmittel der Welt und wird nach wie vor gerne verwendet. Früher wurde es aus Tierhäuten oder Stoffen hergestellt, heute besteht das klassische Kondom aus Latex. Neben der Verhütung einer Schwangerschaft bietet es zusätzlich zwei weitere Vorteile: Es lässt sich besonders einfach anwenden und schützt vor gängigen sexuell übertragbaren Krankheiten. Trotz der einfachen Handhabung wird das Kondom vielfach nicht korrekt angewendet, was die Garantie der Sicherheit beeinträchtigt. So liegt der Pearl-Index bei Kondomen zwischen zwei und zwölf. Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Pille hat einen Wert von 0,1 bis 0,9. Um die Sicherheit zu erhöhen, sollte ausserdem stets auf das jeweilige Ablaufdatum sowie auf eine intakte Verpackung geachtet werden.
Entscheidung zur Vasektomie
Bei der Vasektomie handelt es sich um die Sterilisation des Mannes. Hierbei werden die Samenleiter durchtrennt, wodurch sich der Eingriff nicht mehr (oder nur sehr schwer) rückgängig machen lässt. Es bietet sich daher vor allem für Männer an, die bereits vollends mit der Familienplanung abgeschlossen haben. Im Vergleich zur Sterilisation bei der Frau gilt die Vasektomie als körperschonender und deutlich weniger invasiv. Tatsächlich wird die Operation oft nur mit einer lokalen Betäubung sowie einem ambulanten Aufenthalt durchgeführt. Zu beachten ist, dass in den ersten Monaten nach dem Eingriff nach wie vor Samenzellen in die Samenflüssigkeit gelangen können, wodurch eine ungeplante Schwangerschaft, wenn man nicht noch zusätzlich verhütet, nicht ausgeschlossen werden kann.

Verhütungspille für den Mann
Schon oft wurde in den Medien in der Vergangenheit über die sogenannte «Pille für den Mann» berichtet. Doch nach wie vor befindet sich diese Alternative zur Pille, wie wir sie kennen, im Versuchsstadium und die Entwicklungen zu dieser Verhütung sind in vollem Gange. Aufgrund der Nebenwirkungen für die Männer rückt die Zulassung allerdings noch in die Ferne. Auch die Handhabung erweist sich als relativ umständlich und die häufigen Kontrollen, welche zwingend erforderlich sind, gestalten sich ebenso als schwierig. Hinzukommt, dass die effektive Unterdrückung der Bildung von Spermien zu lange dauert. Zwar wird immer wieder über die Art der Verhütungsmethode diskutiert, doch in naher Zukunft wird sie vermutlich nicht auf dem Markt erscheinen.
Vasalgel: Das Verhütungsgel für Männer
Neben der Pille für den Mann tut sich eine weitere Möglichkeit zur Verhütung auf. Ein Verhütungsgel, das sogenannte Vasalgel, welches aus Kunststoff besteht, soll in die Samenleiter injiziert werden und diese verschliessen. Im Vergleich zur bereits genannten Vasektomie ist diese Form der Verhütung reversibel. Die Wirkung des Verhütungsgels soll nach rund zehn Jahren nachlassen. Dadurch gilt das hormonfreie Vasalgel als besonders ideal zur Verwendung von jüngeren Männern, die aktuell noch keinen Nachwuchs planen. Mithilfe eines bestimmten Lösungsmittels lässt sich die Wirkung aber auch deutlich schneller aufheben.