Mit dem Rauchen aufhören: unterstützende Hilfsmittel

Praktische Tipps zum Starten und Durchhalten

Eine erfolgreiche Rauchentwöhnung ist nicht nur eine Frage des Willens, sondern auch der richtigen Strategie. Apps, Nikotinersatzprodukte oder Medikamente können nützliche Hilfsmittel sein, um endgültig mit dem Rauchen aufhören zu können.

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Fast zwei Drittel der Schweizer Raucher würden gerne dem Glimmstängel Ade sagen. Wer es versucht, braucht im Schnitt vier bis fünf Anläufe, um dauerhaft Nichtraucher zu werden. Das klingt zunächst entmutigend. Doch es gibt viele Hilfsmittel, mit denen der Rauchstopp leichter fällt – und Tipps, deren Wirksamkeit umstritten ist.

Verhaltenstherapeutische Ansätze: Auch Rauchstopp-Apps arbeiten oft damit

Rauchen ist eine Sucht. Während körperliche Entzugserscheinungen nach einer Weile nachlassen, dauert die psychische Abhängigkeit länger an. Oft ist das Rauchen ein Verhalten, das mit Stress, Gewohnheiten und bestimmten Situationen verknüpft ist. Um sich dieser bewusst zu werden, hilft zum Beispiel ein Rauchertagebuch. Haben Sie die Gründe identifiziert, warum Sie zur Zigarette greifen, können Sie sich gesunde Alternativen überlegen. Dabei können Nichtraucher-Beratungen, ein Buch wie das Workbook der Lungenliga oder eine Rauchstopp-App wie nuumi oder das WhatsApp-Programm rauchfreiCoach unterstützen.

Leichter mit dem Rauchen aufhören: Hilfsmittel Nikotinersatz

Um Entzugserscheinungen zu lindern und somit Rückfälle zu verhindern, empfehlen Experten eine Kombination aus Verhaltens- und Nikotinersatztherapie. Dabei wird der Nikotinspiegel im Körper Schritt für Schritt herabgesetzt – und zwar ohne Zigaretten. Möchten Sie mit dem Rauchen aufhören, können Hilfsmittel wie Nikotinpflaster, ‑kaugummis, ‑sprays oder ‑lutschtabletten Ihre Erfolgschancen erhöhen. Da Nikotinersatzprodukte aber auch Neben- und Wechselwirkungen hervorrufen können, sollten Sie sich – insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – vorab medizinisch beraten lassen.

Erfolgreiche Rauchentwöhnung mithilfe von Medikamenten

Bei besonders starker Abhängigkeit kann es vorkommen, dass die genannten Hilfsmittel nicht ausreichen, um mit dem Rauchen aufzuhören. In solchen Fällen kann eine medikamentöse Unterstützung bei der Rauchentwöhnung sinnvoll sein. Dazu entwickeln Sie mit Ihrem Arzt einen Therapieplan mit einem für Sie geeigneten Arzneimittel. Zu den typischen Rauchstopp-Medikamenten zählen Vareniclin, Bupropion und Cytisin. Sie sind in der Schweiz teilweise nicht erhältlich und müssen häufig selbst bezahlt werden. Auch hier müssen Sie mit Nebenwirkungen rechnen, daher ist eine ärztliche Betreuung während der Einnahme unerlässlich.

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E-Zigarette: ein geeignetes Hilfsmittel zur Rauchentwöhnung?

Die E-Zigarette gilt als weniger schädlich als die herkömmliche Zigarette. Kann sie daher auch ein Hilfsmittel für den Rauchstopp sein? Tatsächlich existieren dazu bisher nur wenige Studien. Es gibt aber Hinweise, dass das Dampfen ähnlich oder sogar wirksamer sein kann als Nikotinersatzprodukte. Jedoch nur dann, wenn Sie auch hier den Konsum reduzieren. Das kann schwerfallen, weil mit dem Dampfen als Ersatzhandlung keine richtige Verhaltensänderung einhergeht. Geht es Ihnen eher um den Vorgang des Rauchens, können nikotinfreie E-Zigaretten eine Übergangslösung sein. Die Initiative Stopsmoking hat zwölf Regeln aufgestellt, wie Sie mit dem Hilfsmittel E-Zigarette mit dem Rauchen aufhören können, rät aber aufgrund der höheren Sicherheit zur Nikotinersatztherapie.

 Hypnose und Co.: beliebte Tipps, um mit dem Rauchen aufzuhören

Ein recht weitverbreiteter Tipp für einen schnellen Rauchstopp ist die Hypnose. Sie zielt darauf ab, die Einstellung zum Rauchen im Trance-Zustand so zu verändern, dass das Verlangen reduziert wird oder ganz verschwindet. Das klingt verlockend – ob diese Methode jedoch wirksam ist, ist wissenschaftlich umstritten. Wer zur Rauchentwöhnung Hypnose ausprobieren möchte, sollte sich einen qualifizierten Therapeuten suchen, der individuell arbeitet und mehrere Sitzungen sowie eine Nachbetreuung anbietet.

Ähnlich sieht es aus, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören und dabei auf Akupunktur setzen: Aus wissenschaftlicher Sicht scheint diese Methode als alleinige Massnahme nicht geeignet zu sein, einen erfolgreichen Rauchstopp herbeizuführen. Akupunktur kann aber unterstützen, weil sie Entzugserscheinungen lindern kann. So sind beide Tipps nicht vollkommen falsch, sollten aber eher als Ergänzung angesehen werden.

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