Gut versorgt in jeder Lebenslage
Über das Für und Wider von Nahrungsergänzungsmitteln
Sie sollen uns beim Entspannen helfen, unsere geistige und körperliche Performance steigern oder Haut und Haar strahlen lassen: Nahrungsergänzungsmittel. Wir zeigen Ihnen, wann NEM eine sinnvolle Massnahme und wann sie überflüssig sein können.
Fit bis ins hohe Alter, länger jung aussehen, leistungsstark bleiben…
Wenn wir uns etwas Gutes tun wollen, dann liegt der Griff zu Nahrungsergänzungsmitteln oftmals nahe. Schliesslich kann eine Extraportion Nährstoffe doch nur gut sein, oder?
Fast die Hälfte (47%) der Schweizerinnen und Schweizer nehmen regelmässig Nahrungsergänzungsmittel ein. Das hat die erste nationale Ernährungserhebung menuCH ergeben. Meist handelt es sich um Vitamintabletten und Mineralstoffsupplemente. Das kann berechtigt sein. Denn obwohl es in unserem Land leicht ist, an gute Lebensmittel zu kommen, können Zeitnot und häufiges Auswärts-Essen den guten Vorsätzen ein Schnippchen schlagen.
Vitamine für Haare und Haut
Ein Warnsignal für einen Nährstoffmangel ist beispielsweise sprödes, dünnes Haar. Vitamine für Haare benötigen gewissermassen alle ihre Komplizen, um das Haarwachstum zu fördern und die Haarwurzel fest in der Kopfhaut zu verankern. Besonders wichtig sind die B-Vitamine, Biotin, Vitamin D, Zink und Eisen sowie genügend Proteine. Mangelerscheinungen können durch Stress, eine sehr strikte Diät, eine vegetarische oder vegane Ernährung, die Einnahme der Antibabypille oder auch durch Krankheiten auftreten. Letzteres ist allerdings ein Grund, eben nicht einfach wild drauflos zu supplementieren. Vor allem hinter einem übermässigen Haarausfall können auch hormonelle oder Stoffwechselerkrankungen stecken, die ärztlich abgeklärt werden müssen. Ein Blutbild zeigt ausserdem, ob wirklich ein Mangel vorliegt und welche Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind.
Vitaminpräparate für jede Lebenslage
Entzündungen, aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können dazu führen, dass nicht alle Nährstoffe im Darm optimal aufgenommen werden. Darüber hinaus ist der Bedarf in manchen Lebenssituationen enorm erhöht. Dazu gehören Phasen, in denen wir intensiv Sport treiben – und natürlich eine Schwangerschaft, die vom Körper permanent Höchstleistungen erfordert. Folsäure in der Schwangerschaft beugt Fehlbildungen beim Kind vor und sollte schon ab Entstehen eines Kinderwunschs eingenommen werden. Parallel sollte die Mama in spe viel Blattgemüse und Obst essen. Auch Nährstoffe wie Eisen, Jod, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren werden in der Schwangerschaft verstärkt benötigt. Per Bluttest entscheidet der Arzt oder die Ärztin über die individuell sinnvolle Einnahme von Schwangerschaftsvitaminen.
Auch Vitamine mit dem Arzt besprechen
Viel hilft nicht viel bei Nahrungsergänzungsmitteln. Im Gegenteil: Überdosierungen können schaden. Nebenwirkungen können Durchfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Kopfschmerzen sein. Auf keinen Fall darf die empfohlene maximale Tagesdosis überschritten werden! Zudem können eingenommene Präparate um dieselben Stoffwechselwege konkurrieren. So kann ein kunterbunter Mix von Pillen und Pülverchen zu einem Stau in der Leber führen. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich. Sagen Sie deshalb immer Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen – und seien es auch nur Multivitaminpräparate.
Wie wichtig die Rücksprache ist, zeigt das Beispiel des Coenzyms Q10, das viele als Anti-Aging-Mittel einnehmen. An und für sich gilt es als sicher. Aber mit Asthma-Medikamenten, bestimmten Blutgerinnungshemmern oder mit einer Strahlentherapie kann es zu Wechselwirkungen kommen. Umgekehrt kann die Einnahme sinnvoll sein, wenn Sie cholesterinsenkende Statine einnehmen. In jedem Fall sollte der Arzt oder die Ärztin konsultiert werden.