Faszienrolle: Welche kaufen, wie benutzen?

Was Sie über die Wirkung von Faszientraining wissen sollten

Rollen gegen den Schmerz: Übungen mit Faszienrollen sollen bei Verspannungen und Schmerzen helfen. Doch die Wirkung von Faszientraining ist noch wenig erforscht. Lesen Sie hier, was Sie beim Kaufen und Anwenden einer Faszienrolle beachten sollten.

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Glaubt man der Werbung, soll das Training mit einer Faszienrolle Schmerzen lindern, die Beweglichkeit fördern und das Bindegewebe straffen. Wir verraten Ihnen, was am Faszientraining dran ist, welche Faszienrolle wofür gut ist und wie oft Sie sie benutzen sollten.

Faszientraining: Was ist das?

Klären wir zunächst die Frage: Was sind eigentlich Faszien? Faszien bilden ein Netzwerk aus Bindegewebe, das sich durch den ganzen Körper zieht. Es schützt unter anderem Muskeln und Organe, hält sie an Ort und Stelle und sorgt für die Kraftübertragung bei Bewegungen. Dabei verschieben sich Faserschichten gegeneinander. Damit das reibungslos klappt, braucht es ein Schmiermittel: Hyaluronsäure. Verfestigt sich diese durch Bewegungsmangel, kann das die Flexibilität einschränken und Verspannungen und Schmerzen hervorrufen. Manche sprechen auch davon, dass Faszien dann «verkleben». Dem soll das Faszientraining entgegenwirken.

Faszientraining besteht auch aus federnden und dehnenden Bewegungen ‒ Übungen mit der Faszienrolle sind also nur ein Teil des Trainings. Dabei werden Muskeln und Faszien durch den Rolldruck massiert, was die Beweglichkeit verbessern kann.

Der Hype um Faszienrolle und Co. geht im deutschsprachigen Raum vor allem auf den Humanbiologen Dr. Robert Schleip zurück, der seit Jahren auf dem Gebiet forscht und seine Erkenntnisse an der Fascia Training Academy weitergibt.

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Faszientraining mit der Rolle: Welche Wirkung hat das?

Die Wirkung von Faszientraining ist tatsächlich bislang kaum erforscht. Leistungsfördernde Effekte wie etwa einen Kräftezuwachs konnten bisher nicht nachgewiesen werden. Allerdings lässt sich mit der Faszienrolle direkt nach dem Training Muskelkater reduzieren, da das Rollen die Durchblutung und den Stoffwechsel im Bindegewebe ankurbelt. Das tun geeignete Massagen (https://www.consumo.ch/news-vitalitaet-gesundheit/massagetechniken-fuer-koerper-und-geist) oder Dehnübungen aber auch. Die Wirkung der Faszienrolle ist demnach beschränkt – viel wichtiger ist es laut Experten, sich zu bewegen.

Faszientraining ist also kein Allheilmittel, aber eine sinnvolle Ergänzung. Bei richtiger Anwendung kann die Faszienrolle eine positive Wirkung haben. Aber diese Art des Faszientrainings ist nicht für alle gesund. Leiden Sie etwa unter Gefässerkrankungen oder machen falsche Rollbewegungen, kann es auch negative Effekte haben. Lassen Sie sich darum im Zweifel von einem Profi beraten.

Wie oft und welche Faszienrolle sollte man benutzen?

Viele fragen sich, wann und wie oft sie die Faszienrolle benutzen sollten. Direkt nach dem Training hilft sie bei der Regeneration. Für eine nachhaltige Wirkung sollten Sie die Faszienrolle regelmässig alle zwei Tage oder täglich benutzen. Hier lesen Sie, wie Sie eine Faszienrolle richtig anwenden und welche Alternativen es gibt.

Möchten Sie eine Faszienrolle zu kaufen, achten Sie auf diese Eigenschaften:

  • Grösse: Kleine Faszienrollen eignen sich für Körperpartien wie Nacken, Arme oder Füsse, extra lange etwa für den gesamten Oberkörper.
  • Material und Härtegrad: Neben Kunststoff gibt es auch Faszienrollen aus Holz oder Kork. Wichtiger als das Material ist aber der Härtegrad: Anfänger kommen meist mit mittelharten Faszienrollen zurecht. Weiche sind etwas für Schmerzempfindliche, harte für Sportler.
  • Struktur: Neben glatten Faszienrollen gibt es auch welche mit Strukturoberflächen wie etwa Noppen. Diese intensivieren die Wirkung des Faszientrainings, sind aber oft nichts für Anfänger.
  • Marke: Gerade bei Kunststoff-Faszienrollen sollten Sie auf Markenprodukte wie Blackroll oder Liebscher & Bracht setzen.

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