Digital Detox für mehr Lebensqualität
Sinn oder Unsinn?
Always on – das Smartphone bestimmt unser Leben. Trotz der ganzen nützlichen Funktionen finden das aber viele gar nicht mehr cool und setzen auf Digital Detox. Aber bringt das eigentlich was? Wir haben die Auflösung für Sie.

Untersuchungen zeigen, dass wir im Schnitt alle zwölf Minuten zum Smartphone greifen und rund zweieinhalb Stunden täglich mit dem Handy verbringen. Ganz schön viel, oder? Vielleicht hat der ein oder andere von uns eine andere Person schon mal als «Smombie» bezeichnet, also als Smartphone-Zombie.
Über die Nutzung von Smartphones und deren Auswirkungen auf uns wird häufig diskutiert. Tatsächlich hat die übermässige Nutzung digitaler Medien neben den ganzen Vorteilen auch negative Auswirkungen auf uns. Zum Beispiel sinkt unsere Konzentrationsfähigkeit, wir klagen über Schlafstörungen oder sind mit der Flut an Informationen überfordert. Das kann dazu führen, dass wir mehr Informationen konsumieren, als wir eigentlich aufnehmen können und gestresst sind.
Digital Detox gegen exzessive Smartphone-Nutzung
Im Zuge dessen ist der Trend zu «Digital Detox» also die «Entgiftung» vom exzessiven Gebrauch digitaler Geräte und Medien als Gegenbewegung entstanden. Aber was genau steckt dahinter und ist das Ganze vielleicht sogar Unsinn? Bei der Ernährung hat sich beispielsweise schon gezeigt, dass unser Körper gar nicht mit speziellen «Detox Drinks» entgiftet werden muss.
Führt man einen Digital Detox durch, verzichtet man innerhalb einer bestimmten Zeitspanne auf den digitalen Lifestyle und somit auf die Nutzung von Geräten wie dem Smartphone, Tablet, Computer und gegebenenfalls auf den Fernseher. Es ist das Ziel, der ständigen Vernetzung und Erreichbarkeit zu entgehen und damit Stress zu reduzieren. Das ist ja alles ganz löblich, denken Sie sicher jetzt. Doch Experten sind sich einig: Das hilft leider nur wenig.

Bewusstsein im Alltag schaffen
Macht man einen radikalen, zeitlich begrenzten Digital Detox, fällt man ganz schnell wieder in alte Muster zurück. Wie bei vielem im Leben muss das Bewusstsein auch im Alltag vorhanden sein. Für ein paar Wochen zu verzichten bringt nichts, wenn danach wieder alles beim Alten ist. Digital Detox kann Ihnen also erst dann helfen, einen gesunden Umgang mit digitalen Technologien zu erlernen, wenn Sie ungesunde Muster erkennen. Doch wie gelingt es am besten, digitale Pausen in den Alltag zu integrieren? Seien Sie vor allem ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich, warum das Smartphone ständig in der Hand ist. Deaktivieren Sie beispielswese Benachrichtigungen für eine bestimme Zeit am Tag, beantworten Sie Chatnachrichten auch einfach mal später oder setzen Sie sich eine Zeitbegrenzung für unsinniges Scrollen im Internet. Dafür muss man nicht zeitweise detoxen, sondern lernen, auf sich Acht zu geben. Legen Sie Smartphone-freie Zeiten fest und erklären Sie bestimmte Orte zu Tabuzonen. Das Schlafzimmer ist zum Beispiel eine gute Wahl, weil Smartphones den Schlaf nachweislich stören. Sie können den Detox auch auf bestimmte Rituale ausdehnen – beim Essen etwa oder bei einem Treffen mit Freunden. Allerdings sind für «richtiges» digitales Detoxen Persönlichkeitsmerkmale und die individuelle Nutzung von digitalen Medien ausschlaggebend. Daher muss jeder seinen eigenen Weg finden.