So färben Sie Kleidung mit Hausmitteln
Spinat, Beeren, Kaffee – bekennen Sie Farbe
Wussten Sie, dass Färbemittel nicht nur im Einzelhandel, sondern auch im Küchenschrank und an der Gemüsetheke zu finden sind? Wie Sie mit Rote Beete, Kurkuma und Co. Textilien einfärben oder Farbflecken aus Kleidung entfernen, erfahren Sie hier.
Sie haben sich an Ihrer Garderobe satt gesehen? Wie wäre es mit ein paar Farbtupfern, bevor Sie die Kleidungsstücke ausrangieren? Das brauchen Sie, um Kleidung und Textilien einzufärben:
- Edelstahltöpfe
- Spülmittel
- Waschsoda
- mildes Waschmittel
- Alaun (aus der Apotheke)
- Mulltuch
- Farbstoff (Kurkuma, Beeren o.ä.)
- Schutzhandschuhe
- Textilien
Der richtige Stoff: Baumwolle, Leinen oder Jute
Welche Kleidung lässt sich mit Hausmitteln färben? Ob Hosen, Kleider oder Jacken – zum Färben eignen sich am besten natürliche Fasern wie Baumwolle, Leinen, Jute oder Canvas. Synthetische Stoffe wie Polyester eignen sich wegen ihrer Oberflächenstruktur nicht dafür. Bevor die gewählten Textilien eingefärbt werden können, müssen sie aber vorbereitet werden.
Beim sogenannten Entschlichten werden Imprägnierstoffe, chemische Substanzen und Fette entfernt. Waschen Sie den Stoff dafür zu Beginn mit einem milden Waschmittel bei 90 Grad in der Waschmaschine. Passen Sie aber auf, dass das Kleidungsstück dabei nicht einläuft. Mischen Sie einen Esslöffel Spülmittel und einen Esslöffel Waschsoda in einem Topf mit Wasser und kochen Sie den Stoff nach der Maschinenwäsche darin aus. Spülen Sie ihn anschliessend aus und lassen ihn trocknen.
Pflanzliche Farbstoffe können sich nicht direkt mit Textilfasern verbinden. Die sogenannte Beize ermöglicht eine stabile Bindung zischen Farbstoff und Textil. Zum Beizen eignen sich Aluminiumsalze aus der Apotheke, wie zum Beispiel Alaun. Vermischen Sie Alaun und Wasser zu einer Beize. Folgen Sie den Packungsangaben. Die Menge an Alaun sollte etwa fünf Prozent des zu färbenden Stoffes betragen. Lassen Sie den Stoff etwa eine Stunde in der Alaunbeize köcheln. Tragen Sie dazu Handschuhe und verwenden Sie diesen Topf ausschliesslich zum Färben und nicht für die Zubereitung von Gerichten. Alaun ist ungefährlich, sollte jedoch nicht eingenommen werden.
Stoff einfärben
Setzen Sie nun den Farbsud an. Was darfs sein? Knallige Gelbtöne erzielen Sie mit Kurkuma und Paprika, orange mit Zwiebelschalen oder Karotten und rosa bis rot mit Beeren, Kirschen und Rote Beete. Für ein kühles Blau eignen sich schwarze Bohnen und Rotkohl oder Blaubeeren. Spinat und Artischocken ergeben ein natürliches grün. Braun bis schwarz färben Sie Kleidung und Textilien mit Walnussschalen, Brombeeren oder Kaffee. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – auch Gräser, Zweige und Äste eignen sich für natürliche Farbtöne.
Verwenden Sie etwa 100 Gramm trockenen Farbstoff für 100 Gramm Wäsche. Kochen Sie die Zutaten Ihrer Wahl ein bis zwei Stunden in Wasser aus, um die Farbpartikel zu lösen. Seien Sie den Farbsud durch ein Mulltuch ab. Die natürlichen Überreste der Farbe können Sie getrost entsorgen. Köcheln Sie den gebeizten Stoff einige Stunden in dem abgeseiten Farbsud und lassen Sie ihn einen weiteren Tag darin ziehen. Dabei gilt generell: Je mehr Farbstoff Sie verwenden und je länger Sie die Textilien im Färbemittel ruhen lassen, desto intensiver das Ergebnis.
Sie möchten keine Textilien neu färben, sondern lediglich Farben auffrischen? Gerade dunkle Kleidung kann durch häufiges Waschen Farbpartikel verlieren. Hausmittel wie Kaffee und Schwarztee machen nicht nur müde Geister munter, sondern färben auch ausgewaschene Kleidung wieder schwarz. Geben Sie 500 Milliliter stark aufgebrühten Tee oder Kaffee direkt in die Trommel. Waschen Sie die Wäsche bei niedriger Temperatur und ohne zusätzliches Waschmittel.