Reduce to the max: Minimalismus im Kleiderschrank!
Mit 37 Kombinationswundern zur Capsule Wardrobe
Minimalismus liegt im Trend. Ob auf Netflix oder Bestsellerlisten, reduzierter Lifestyle ist nachhaltig gefragt. Auch in der Mode haben minimalistische Capsule Wardrobes schnelllebige Fashiontrends abgelöst. Unabdingbar: gut kombinierbare Basics.

Wer kennt die Situation nicht: Wir stehen vor unserem prall gefüllten Kleiderschrank – und haben gefühlt dennoch nichts Gescheites anzuziehen. Die letzten Sommer gekaufte Leinenbluse bekommt schon vom Ansehen Knitterfalten, die Bermudas haben noch nie wirklich gepasst – und das zitronengelbe Etuikleid sieht nur gut aus mit einem gebräunten Urlaubsteint. Was Greenpeace in einer Umfrage herausfand, können die meisten von uns bestätigen: Rund 40 Prozent unserer Garderobe verstaubt auf den Kleiderbügeln, selten oder nie getragen. Höchste Zeit für einen ordentlichen Neuanfang! Denn nicht die Menge an Blusen, Tops und Kleidern macht die perfekte Garderobe aus, sondern eine durchdachte Zusammenstellung zeitloser Stücke.
So wenig wie möglich, so viel wie nötig: Minimalismus liegt im Trend
Dieses Konzept nennt sich Capsule Wardrobe. Wie man zu der optimal minimalistischen Aufstellung im Kleiderschrank kommt, hat bereits in den 70er Jahren die Britin Susie Faux erdacht: Als Besitzerin der Modeboutique „Wardrobe“ prägte sie den Begriff der Capsule Wardrobe; eine Outfit-Oase mit 37 Kombinationswundern pro Jahreszeit – Schuhe und Tasche inklusive, Dessous und Sportsachen ausgenommen. Damit entwickelte sie den Ansatz, der Fast Fashion nun nachhaltig einen Strich durch die Rechnung macht und dem Trend Minimalismus auch im Kleiderschrank Genüge tut.

Unsere Anleitung für die Capsule Wardrobe
Wer sich auf maximal 37 Pieces pro Saison minimieren will, sollte sich zunächst einmal sein ganz individuelles Farbkonzept samt Basisfarbe überlegen. Ein genauer Blick in den Schrank offenbart meist schnell, welche Farbe gefragt ist. Besticht Ihre Sommer-Garderobe etwa durch hellblaue Teile, passt als Basisfarbe dunkelblau sehr gut. Zwei neutrale Farben, die dazu passen (weiss und beige), bilden den Grundstock. Unverzichtbar in jeder minimalistischen Garderobe sind hochwertige Basics, konkret: T-Shirts und Tops. Klassischen Blazern geben sie eine moderne Note und lassen sich gleichermassen gut mit Etuirock wie Jeans kombinieren. Damit aus minimalistisch nicht mausgraulangweilig wird, dürfen neben drei bis fünf schlichten Exemplaren auch zwei extravagante Modelle ins Regal wandern; gleiches gilt für Pullover. Ob nun bestickt, gemustert oder durch ihren ausgefallenen Schnitt ein Hingucker, entscheiden Sie. Eine zuvor festgelegte Akzentfarbe bringt zudem das gewisse Etwas über Accessoires wie Schmuck und Schals mit hinein. Was die Zusammenstellung der Hosen anbelangt, sollte vorab überlegt werden, ob mehr Bedarf an Freizeit-Outfits oder Business-Looks besteht. Je nachdem sollten Stoffhosen und verschiedenfarbige Denim-Modelle gewichtet werden. Wer weniger Stücke besitzt, wird in der Kombination kreativer und merkt schnell: Im Zusammenspiel mit weissen Sneakern (Must-have!) wird auch die schwarze Bürohose lässig, während eine gut geschnittene Jeans mit High Heels und Blazer auch zum urbanen Geschäftsmeeting taugt.
Dabei sollten Sie nie vergessen: Die Entscheidung für Minimalismus im Kleiderschrank ist eine bewusste. Lieber einen teuren Cashmerepullover, statt drei billig produzierte Polyesterpikser kaufen; und wenn wirklich ein aussergewöhnliches Fest ansteht, ruhig bei der Freundin in den Schrank schauen und sich ein Kleid ausleihen. So eine kleine private Modenschau bringt nicht nur verflixt viel Spass, sondern auch ein Urteil, das meist ehrlicher ist, als das einer umsatzorientierten Verkäuferin.