Kaum zu glauben, wo sich Plastik überall versteckt
Von Shampoo bis Honig: Wie uns Plastik im Alltag begleitet
Tüten, Folien oder PET-Flaschen: Gewöhnliche Plastikverpackungen kennt jeder. Aber was ist mit dem Plastik im Alltag, das mit blossem Auge kaum zu erkennen ist? Sie werden sich wundern, wie viel Plastik uns tatsächlich täglich begegnet.
Hätten Sie gedacht, dass Ihr Frühstückshonig mit Kunststoffen durchzogen sein kann? Ganz zu schweigen von der duftenden Gesichtsmaske, die Sie so gern benutzen. Um ein Bewusstsein für die Mengen an Plastik im Alltag zu bekommen, gilt es zwischen zwei Arten von Kunststoff zu
Plastik in Verpackungen & Co
Weniger bemerkbar macht sich Plastik, wenn es in geringerer Grösse oder Präsenz daherkommt; beispielsweise als Tetra Pak, Trinkhalm, Plastikverpackung eines Sandwiches, Innenauskleidung eines Pappbechers oder Trennscheibe zwischen abgepackter Wurst.
Doch gerade diese vermeintlich kleinen Plastikvorkommen sind es, die bei der Erzeugung von Plastikmüll am Ende gross ins Gewicht fallen, denn diese Gegenstände werden umgehend nach dem Benutzen entsorgt – anders als beispielsweise ein Toilettensitz oder Lampenschirm aus Plastik. Einmal Teil des Müllkreislaufs, richten gerade die kleinen Plastikstücke grosse Schäden an.
Mikroplastik: Die unsichtbare Gefahr
Neben dem greif- und sichtbaren Plastikaufkommen gibt es eine weitere Erscheinungsform von Kunststoff, die sich nicht ganz so einfach ausmachen lässt. Die Rede ist von sogenanntem Mikroplastik. Darunter versteht man Kunststoffpartikel, die eine geringere Grösse als fünf Millimeter aufweisen. Mikroplastik wird entweder aktiv in einem Produkt verarbeitet, beispielsweise zur Andickung einer zähflüssigen Konsistenz (Duschgel), als Schleifgranulat (in Peelings) oder Oberflächenbeschichtung (Sportplätze). Oder es entsteht durch den Ver- und Gebrauch eines Produktes. So wird Kunststoff unter Sonneneinfluss porös und zerbröselt in winzig kleine Mikropartikel.
Tipp: Mit dem App „Codecheck“ können Sie den EAN-Code von Produkten scannen, um zu prüfen, ob diese Mikro-Plastik enthalten.
Auch beim Abrieb von Autoreifen auf der Strasse ebenso wie beim Waschen von kunststoffhaltiger Kleidung lösen sich Plastik-Teilchen, die für das blosse Auge kaum sichtbar sind, die aber trotzdem in unserer Umwelt landen. So wird vermutet, dass allein über kosmetische Produkte jährlich etwa 100 Tonnen Mikroplastik in der Kanalisation enden – und damit später in Meeren und Flüssen.
So wirkt Mikroplastik in der Umwelt
Einmal in der freien Umwelt setzt Mikroplastik nicht nur seine enthaltenen Chemikalien frei, es wird ausserdem von Fischen, Vögeln und Weidevieh gefressen und landet so letztlich wiederum auf unseren Tellern.
Muscheln werden beispielsweise als Katalysatoren der Meere bezeichnet, weil sie wie ein Sieb durchs Wasser gleiten und ihre Nahrung aus dem Wasser filtern – darunter auch winzige Plastikpartikel. Ein weiteres Beispiel sind Bienen; auch sie kommen mit luftverschmutzten Blütenpollen in Berührung, sodass der produzierte Honig seinerseits bereits kontaminiert ist.
Plastik im Alltag vermeiden
Deshalb empfehlen Umweltverbände, die Inhaltsangaben sämtlicher Verbrauchsgüter zu studieren. Ob Lebensmittel, Waschmittel, Kosmetika, Getränke oder Arzneimittel: Die Bezeichnungen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) und Polyethylenterephthalat (PET) stehen für Kunststoffe – welche es im besten Fall durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen gilt. Und wie das genau funktioniert, erfahren Sie in unseren Tipps für ein plastikfreies Leben. Einfach weiterlesen.