Nisthilfen für Insekten und Vögel

Mehr Artenschutz mit Bienenhotel und Nistkästen

Ist Ihr Garten schon ein Tierparadies mit Wildbienenhotel, Vogelnistkasten und Insektenhaus? Solche selbst gebauten oder gekauften Nisthilfen sind dekorativ und machen Ihr Zuhause zu einem Hort des Lebens — Artenschutz inklusive.

Insektenhotel
Foto: Getty Images

Egal ob Sie ein Bienenhotel kaufen, einen Nistkasten selber bauen oder Florfliegenkästen aufhängen: Schon mit kleinen Maßnahmen entsteht ein artenreiches Paradies, in dem es nur so summt und brummt und zwitschert.

Willkommen im Insektenhotel

Mehr als 600 Wildbienenarten gibt es in der Schweiz. Viele dieser wilden Schwestern der Honigbiene sind bedroht. Bevor Sie ein Insektenhotel kaufen, sollten Sie sich gut informieren und es genau unter die Lupe nehmen — nicht immer ist gut gemeint auch gut gemacht. Tipps dazu finden Sie zum Beispiel hier oder hier. Bei verschiedenen Naturschutzorganisationen kann man sinnvolle Wildbienenhotels kaufen.

Mit unserem DIY-Tipp können Sie ein Wildbienenhotel leicht selber bauen.

- Sägen Sie Bambusrohre mit unterschiedlichem Innendurchmesser (3-9mm) mit einer feinen Säge in 10-20 cm lange Stücke. Der Schnitt sollte knapp hinter einem Knoten liegen, damit das Röhrchen an einem Ende offen und am anderen geschlossen ist — Bienen mögen keinen Durchzug.

- Die Ränder der Löcher und die Eingänge glätten, damit sich die Gäste und ihr Nachwuchs nicht verletzen.

- Die Stäbe in die Löcher von Hohlziegeln oder dicht gedrängt in leere Konservendosen oder andere Gefässe stecken. Hübsch sieht ein selbstgebauter Holzrahmen aus. Man kann die Stäbe aber auch mit Schnur bündeln.

Weitere Gästezimmer für Ihr Insektenhaus entstehen aus dicken Ästen oder Holzklötzen, in die Sie unterschiedlich grosse (Durchmesser 2-9 mm) und 10-15 cm tiefe Löcher bohren — immer quer zur Faserrichtung, nicht ins Stirnholz. Auch hier müssen die Eingänge glatt und frei von Spreisseln oder querstehenden Fasern sein. Verwenden Sie nur Hartholz wie Eiche, Buche oder Obstbaumholz. Weichholz quillt schnell auf oder reisst.

In einer Obstkiste — quergelegt, Öffnung nach vorne, auch mehrere übereinander sind möglich — können Sie Bambusbündel und vorgebohrte Holzklötze miteinander kombinieren, immer so, dass die Öffnungen der Bohrlöcher nach vorne zeigen und die Röhren waagrecht liegen. Nun suchen Sie für das Insektenhotel einen Standort, am besten einen sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz, an dem Sie es nicht frei aufhängen, sondern stabil aufstellen.

Vögel mit Vogelhaus
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Nistkasten kaufen oder selber bauen

Auch Vogelnistkästen dürfen nicht im Wind baumeln, sondern müssen fest montiert sein. Einen Nistkasten selber bauen gelingt am einfachsten nach Tipps und Bauanleitungen, die man kostenlos bei Natur- und Vogelschutzverbänden findet.

Der Durchmesser des Einflugloches und der Ort, an dem der Kasten aufgehängt wird, vor allem die Höhe, entscheiden, wer hier einziehen wird. So lieben beispielsweise Mauersegler einen Nistkasten in mindestens sechs Metern Höhe. Gut geeignet sind geschützte Wandbereiche am Haus unter dem Dachüberhang, überdachte Balkone oder Fensternischen. Beim Starenkasten sollte der Lochdurchmesser etwa fünf Zentimeter betragen. Und eine kleine Ansitzstange am Eingang macht das Starenglück perfekt.

Nützlingshotel mit Vollpension

Die Logiergäste in Nistkästen und Nützlingshotels möchten natürlich auch gerne lecker speisen. Heimische Pflanzen in möglichst großer Vielfalt bieten ein reichhaltiges Büffet aus Pollen und Früchten. Vom frühen Frühling bis in den späten Herbst sollte immer etwas blühen. Blumen mit gefüllten Blüten sind zwar schön anzusehen, sie bieten aber ihren tierischen Besuchern nur wenig oder gar keine Nahrung. Und wer Schmetterlinge beherbergen will, sollte auch an die Lieblingsgerichte der Raupen denken. Eine wilde Ecke mit Brennnesseln im Garten ist das genau das Richtige.

Schmetterling
Foto: Getty Images

Unsere Tipps zu weiteren Insekten-Nisthilfen lesen Sie hier.

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