Helfen Handyfasten und Digital Detox wirklich?

So können Sie eine Handysucht erkennen und bekämpfen

Sie fragen sich, ob Sie vielleicht handysüchtig sind? Lesen Sie hier, woran Sie eine Handysucht erkennen, welche Ursachen sie hat und was wirklich hilft, um – nicht nur während der Fastenzeit – weniger Zeit mit Handy und Social Media zu verbringen.

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Wir sind zwar immer erreichbar, aber auch nie richtig da. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann sind Sie nicht allein. Viele glauben inzwischen, handysüchtig zu sein. Die gute Nachricht ist aber: Es gibt einiges, was Sie gegen Handysucht tun können.

Symptome: Ab wann bin ich handysüchtig?

Es gibt im Internet viele Selbsttests zum Thema Handysucht. Ob Sie eine ungesunde Beziehung zu Ihrem Smartphone haben, können Sie auch anhand dieser typischen Symptome für Handysucht erkennen:

  • Ihr erster und letzter Blick am Tag fällt aufs Handydisplay.
  • Ihr Smartphone nehmen Sie überall mit hin, sogar aufs WC.
  • Sie checken morgens als Erstes Ihre E-Mails bzw. Social-Media-Kanäle und tun dies tagsüber immer wieder.
  • Wenn Ihr Handy keinen Empfang hat oder der Akku leer ist, werden Sie nervös oder gar wütend.
  • Bei Benachrichtigungen fällt es Ihnen schwer, nicht gleich aufs Smartphone zu schauen.
  • E-Mails und Nachrichten beantworten Sie schnellstmöglich – und falls nicht, haben Sie ein schlechtes Gewissen.
  • Sie sind unkonzentriert und können Unterhaltungen oder Filmen schlechter folgen, weil Sie nebenbei mit dem Handy beschäftigt sind.
  • Wenn Sie weniger am Smartphone oder auf Social Media sind, haben Sie Angst, etwas zu verpassen.
  • Obwohl das Handy häufig Stress  bei Ihnen auslöst, haben Sie das Gefühl, sich damit beschäftigen zu müssen. Ihr Verhalten erscheint Ihnen vielleicht sogar zwanghaft.

Können Sie Anzeichen für Handysucht bei sich feststellen? Kein Grund zur Sorge! Denn zum einen sagt das nichts darüber aus, wie ausgeprägt Ihre Handysucht ist. Zum anderen unternehmen Sie bereits etwas dagegen: Sie setzen sich damit auseinander.

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Ursachen: Warum wird man handysüchtig?

Wer über Handyfasten und Digital Detox nachdenkt, sollte sich zunächst mit den Ursachen einer Handysucht beschäftigen. Die sind durchaus vergleichbar mit anderen Süchten. Wir sind nicht abhängig von dem Gerät, der Substanz oder der Handlung an sich, sondern von dem, was diese Dinge in uns auslösen: nämlich Glücksgefühle aufgrund von Botenstoffen wie Dopamin. Das Smartphone ist ein variantenreicher Dealer für Glücksgefühle: Blinken und Bimmeln versetzen uns in Aufregung und Euphorie; Nachrichten und Likes auf Social Media versichern uns, dass wir beliebt und gefragt sind. In Erwartung wiederkehrender Dopamin-Ausschüttungen entwickeln wir die oben aufgezählten Gewohnheiten. Hinzu kommt, dass wir mit der Zeit immer schneller immer mehr davon wollen und so nach und nach in eine Art Handysucht rutschen. Darum ist es wichtig, im Umgang mit Smartphones achtsam und bewusst zu handeln.

Handyfasten: Bringt das etwas?

Während einige in der Fastenzeit auf Alkohol oder Guetzli verzichten, versuchen andere, weniger Zeit mit Social Media oder dem Smartphone generell zu verbringen. Doch durch kurzfristiges Handyfasten lässt sich der Handykonsum selten nachhaltig reduzieren. Sinnvoller ist es dagegen, sich die eigenen Nutzungsgewohnheiten genau anzusehen: Welche Ängste, Motive und Bedürfnisse stecken dahinter und wie lassen sich diese entkräften bzw. auf eine andere, gesündere Weise erfüllen? Hier liegt der wahre Schlüssel zu einem erfolgreichen Digital Detox. Denn oft hat eine Handysucht psychologische Ursachen – etwa ein geringes Selbstwertgefühl oder eine niedrige Resilienz. Wenn Sie sich diesen Themen widmen, fällt es Ihnen leichter, das Smartphone auch mal wegzulegen.

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