Darum sind Freundschaften so wichtig für uns
Meine Freundinnen und ich: Zusammen ist vieles besser
Freundschaften tun uns gut. Was wir selbst schon ahnen, hat eine Schweizer Studie nochmal wissenschaftlich untermauert. Wir haben uns angeschaut, warum das Miteinander für uns Menschen so wichtig ist.
Wir spüren es wahrscheinlich alle in unserem Alltag: Gute Beziehungen zu unseren Freundinnen und Freunden wirken sich positiv auf uns aus. Die Zufriedenheit steigt, man fühlt sich geborgen und weniger einsam. Was Freundschaften noch bewirken, hat sich die Schweizer Studie „In guter Gesellschaft“ des Gottlieb Duttweiler Instituts einmal angeschaut.
Wie sehen Freundschaften in der Schweiz aus?
Die Schweizerinnen und Schweizer pflegen nach Angaben der Studie im Durchschnitt enge Beziehungen zu etwa vier Personen und haben einen erweiterten Freundeskreis von acht Personen. Dabei gibt es aber Unterschiede zwischen den Landesteilen: Menschen in der italienischen Schweiz haben im Schnitt 3.3 enge Freunde und Freundinnen, in der deutschen Schweiz sind es 3.9 und in der französischen Schweiz 4.3. Dafür haben Menschen in der italienischen Schweiz einen weiteren Bekanntenkreis (50) und sehen ihre Freunde und Freundinnen zu einem grösseren Teil (44%) wöchentlich als in der französischen (41 Bekannte; 30% wöchentliche Treffen) und der deutschen Schweiz (30 Bekannte, 30% wöchentliche Treffen). Fast drei Viertel der Befragten sind mit ihren Freundschaftsbeziehungen zufrieden. Etwa die Hälfte findet allerdings, dass sie zumindest teilweise zu wenig Zeit haben, ihre Freundschaften auch zu pflegen.
Warum sind Freundschaften wichtig für uns?
Freundschaften bringen uns zum einen sehr individuelle Vorteile – beispielsweise emotionale Unterstützung und Lebenszufriedenheit. Nach Angaben der Studie tragen sie zum individuellen Wohlbefinden bei und ermöglichen es uns, Hilfe zu bekommen. Zudem beeinflussen sie unsere Persönlichkeitsentwicklung. Aber laut den Ergebnissen der Studie fördern Freundschaften auch den sozialen Zusammenhalt. Sie führen dazu, dass Menschen sich gesellschaftlich, sozial und politisch stärker engagieren. Das wiederum kann sogar dabei helfen, Extremismus vorzubeugen.
Was kann man tun, um Freundschaften zu fördern?
Laut dem Autor der Studie, Dr. Jakub Samochowiec, sollte man unter anderem die Erwartung an Verbindlichkeiten senken. Zudem muss man den Raum und die Zeit für Freundschaften schaffen: Gehen Sie aus den eigenen vier Wänden, um Freunde und Freundinnen auch wirklich zu treffen – oder laden Sie sie zu sich nach Hause ein. Zudem kann man neuen Kontakten durchaus mehr Vertrauen schenken – seien Sie offen für neue Freundschaften. Dabei können übrigens auch digitale Plattformen helfen.
Es braucht allerdings laut Studie nicht immer neue Kontakte: „Viele Menschen haben Freunde von früher, die sie aus den Augen verloren haben.“ Im Rahmen der Studie wurde auch eine Interventionsstudie durchgeführt, bei der die Teilnehmenden Kontakt zu solchen alten Freunden aufnehmen sollten. Die Mehrheit empfand das positiver als zunächst vermutet – und etwa 80 Prozent verabredeten sich danach weiter. Wir haben auch ein paar Tipps, wie Sie Kontakt zu Freunden halten.