Speiseöl richtig erhitzen, lagern und entsorgen
Tipps zum Umgang mit pflanzlichen Ölen
Pflanzenöle sind vielseitig und gesund. Das setzt allerdings den richtigen Umgang mit ihnen voraus: Wir geben Ihnen nützliche Tipps, wie Sie pflanzliche Speiseöle richtig erhitzen, lagern und entsorgen können.

Erhitzen: Rauchpunkt von Ölen beachten
Möchten Sie pflanzliche Öle zum Braten oder Frittieren verwenden, ist es wichtig zu wissen, wie stark sie diese erhitzen können. Eine gute Orientierung bietet dabei der Rauchpunkt: Er entspricht der Temperatur, ab der das Öl beginnt zu rauchen, weil flüchtige Komponenten wie Wasser und freie Fettsäuren abdampfen. Infolgedessen können sich gesundheitsschädliche Stoffe wie Acrolein bilden. Darum sollten Sie Speiseöle nicht über den Rauchpunkt hinaus erhitzen.
Der Rauchpunkt eines Öls ist abhängig von der Sorte und der Herstellung. Generell können Sie raffiniertes Pflanzenöl stärker erhitzen als kaltgepresstes. Und: Je höher der Anteil an ungesättigten Fettsäuren, desto weniger Hitze verträgt ein Öl in der Regel. Darum sollten Sie beispielsweise Hanf-, Lein- oder Kürbiskernöl nur für kalte Speisen wie etwa Salate verwenden.
Raffiniertes Sonnenblumen-, Sesam- oder Rapsöl lässt sich dagegen über 200 Grad Celsius erhitzen. Olivenöl nimmt eine Mittelposition ein: Leichtes Anbraten ist kein Problem, richtig viel Hitze sollte es aber nicht sein. Auf Nummer Sicher gehen Sie mit sogenannten High-Oleic-Ölen, die grosse Mengen Ölsäure enthalten und damit besonders hitzebeständig sind. Doch ob normales oder High-Oleic-Öl: Vermeiden Sie es, Öl – etwa beim Frittieren – mehrmals zu erhitzen.

Haltbarkeit: Speiseöl richtig lagern
Damit Sie Pflanzenöle möglichst lange verwenden können, kommt es ähnlich wie bei Gewürzen auf die richtige Lagerung an. Dabei spielen drei Einflussfaktoren eine Rolle: die Temperatur, das Licht und die Sauerstoffzufuhr. Gerade kaltgepresstes Lein-, Baumnuss-, Kürbiskern- oder auch Rapsöl sind Speiseöle, die Sie im Kühlschrank lagern sollten, nachdem Sie sie geöffnet haben. Raffinierten Ölen wie Sonnenblumenöl oder auch Oliven- oder Kokosöl reicht dagegen ein kühler Ort. Bei Olivenöl-Flaschen empfiehlt sich eine Lagerung zwischen etwa 16 und 20 Grad Celsius, bei allzu niedrigen Temperaturen kann es trüb werden.
Auch UV-Licht hat bei Pflanzenöl Auswirkungen auf die Haltbarkeit. Darum sollten Sie einen möglichst dunklen Standort zur Aufbewahrung wählen. Dunkle Flaschen bieten zusätzlichen Schutz. Um zu verhindern, dass Öl ranzig wird, sollten Sie ausserdem darauf achten, dass es – ausser beim Öffnen – nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt. Stellen Sie also sicher, dass die Flasche stets gut verschlossen ist.
Bei richtiger Lagerung sind viele Pflanzenöle auch nach Anbruch lange haltbar. Kaltgepresste Öle können Sie in der Regel etwa zwei bis drei Monate im Kühlschrank aufbewahren. Das empfindliche Leinöl sollten Sie jedoch binnen vier bis fünf Wochen verbrauchen. Raffinierte Öle halten nach dem Öffnen etwa sechs bis acht Monate, oft auch etwas länger. Sind Sie unsicher, ob ein Öl noch in Ordnung ist, sollten Sie auf Ihre Sinne vertrauen: Riecht oder schmeckt es ranzig oder anderweitig komisch, sollten Sie es lieber entsorgen.
Speiseöl entsorgen: Bitte nicht in die Toilette!
Insbesondere nach dem Genuss von Pommes frites und anderen frittierten Speisen müssen Sie oft grössere Mengen an Frittieröl entsorgen. Der Abguss oder die Toilette sind dafür jedoch keine geeignete Lösung – das Fett kann Abflussrohre verstopfen und belastet zudem das Wasser. Kleinere Mengen können Sie in einem Behälter sammeln, den Sie dann gut verschlossen in den Kehricht geben. Bei grösseren Mengen erfolgt die Speiseölentsorgung über die örtliche Wertstoff-Sammelstelle. Dort wird es ins Recycling gegeben.
Sie können Öl, das nicht mehr verzehrbar ist, aber auch anderweitig im Haushalt verwenden: So eignen sich Oliven-, Raps- oder Kokosöl etwa zur Lederpflege, Lein-, Baumnuss- oder Sonnenblumenöl dagegen zur Holzpflege.