Kaffee, der einzigartige Muntermacher
Text: Markus Schmid
Seine Geschichte und Herkunft
Kaffee ist nicht nur belebend und wohlschmeckend. Wissenschaftler haben kürzlich festgestellt, dass er darüber hinaus auch noch gesund ist. Zu Recht ist das vielseitige Getränk eines der beliebtesten rund um den Globus.
Die Legende zum Ursprung
Gut, dass Ziegen neugierig sind. Denn hätten sie um 850 nach Christus in der äthiopischen Provinz Kaffa nicht genüsslich an einem Strauch geknabbert, müssten wir heute vielleicht auf eines der beliebtesten Getränke verzichten. Und zum Glück fiel damals den Mönchen auf, dass die Tiere nach dem Naschen auffällig munter wurden. Als sie die dunkelroten Früchte des Strauches selber probierten, merkten sie, dass sie damit bei ihren Nachtgebeten besser durchhielten. Angenommen wird, dass der Kaffee nach dem Ort seiner Entdeckung (Kaffa) benannt wurde oder von dem altarabischen Wort «Qahwah» für «das Erregende» abstammt.
Belebend und gesund
Die anregende Wirkung wie auch das herrliche Aroma machten den Kaffee zum weltweit am meisten getrunkenen Genussmittel. Eine 2017 von der EPIC* durchgeführte Langzeitstudie ergab, dass Kaffee sogar gesund ist. Drei bis fünf Tassen am Tag sollen das Herz schützen, Zellen reinigen und vor Krebs schützen. *(European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)
Die Qualität ist entscheidend
Bevor der Kaffee allerdings seine für Geschmack und Gesundheit wohltuende Wirkung entfalten kann, muss er einige Veredelungsstationen durchlaufen, angefangen bei der sorgfältigen Ernte der roten Kaffeekirsche bis hin zur Röstung des grünen Samens, der eigentlichen Kaffeebohne. Dazwischen wird der Samen von der fleischigen Hülle getrennt, getrocknet und nach Grösse und Qualität sortiert. Dabei ist Bohne nicht gleich Bohne. Kaffeekenner unterscheiden eine gute Tasse nach Herkunft der Bohnen, Farbe, Duft und Aroma sowie nach dem «Blend», also der Zusammensetzung der Kaffeesorten Arabica und Robusta.
Instantkaffee für jede Gelegenheit
Kaffee schmeckt frisch gemahlen am besten. Eine Ausnahme ist guter Instantkaffee: 1938 fand das Unternehmen Nestlé eine Lösung, um Geschmack und Aroma durch schonende Trocknung über Jahre zu wahren. Ursprünglich wollte man mit dem Instantkaffee nur eine Lösung zur Lagerung der empfindlichen Bohne finden, denn in den 1930er Jahren kam es in Brasilien aufgrund von überschüssiger Produktion zur Verschwendung von Kaffee.
Seinen Erfolg verdankt der lösliche Kaffee aber der schnellen und einfachen Zubereitung im Büro, auf Wanderschaft oder sogar in der Raumfahrt. Die Zahlen sprechen für sich: Weltweit werden täglich 1,4 Milliarden Tassen getrunken, über ein Drittel davon aus löslichem Pulver.
Coffee-to-go
Coffee-to-go ist in fast allen Städten dieser Welt für eine junge Generation zum unverzichtbaren Begleiter geworden. Wie Handy und Tablet stehen sie als Symbol für die Mobilität und Geschäftigkeit ihrer Träger. Millionenfach wird Coffee-to-go in den verschiedensten Zubereitungsarten und Geschmäckern täglich getrunken.
Der neuste Trend: KeepCups, wiederverwendbare Tassen mit modischem Design und persönlichem Aufdruck, aus Glas, Kork oder Bambus, wärmeisolierend, mit Drehverschluss und Trinköffnung.
- Kaffee wird in ca. 70 Ländern angebaut. Die Hauptanbaugebiete liegen um den Äquator im sogenannten Kaffeegürtel zwischen den nördlichen und südlichen 24. Breitengraden.
- Über 25 Mio. Menschen sind weltweit mit Anbau, Verarbeitung und Handel von Kaffee beschäftigt.
- In der Schweiz werden pro Kopf 7,7 Kilo Kaffee im Jahr getrunken. Mit rund 12 Kilo trinken die Finnen im weltweiten Vergleich den meisten Kaffee.
- Kaffee liegt auf Platz zwei der wichtigsten Handelsgüter – direkt nach Erdölprodukten.
- Der französische Dichter Voltaire (geb. 1694) trank täglich etwa 50 Tassen Kaffee und wurde 83 Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag zur damaligen Zeit bei 35 Jahren.
- Es gibt über 73 Kaffeesorten, aber nur zwei werden angebaut: Der aromatische und feinere Arabica sowie der kräftigere und bittere Robusta mit doppelt so viel Koffein.
- Als teuerster Kaffee gilt der Kopi Luwak. Die Bohnen werden von Zibetkatzen gefressen, im Magen fermentiert und wieder ausgeschieden. Kostenpunkt: 40 Franken pro Tasse!