Saftfasten, Heilfasten, intermittierendes Fasten:

Wann Sie (nicht) fasten sollten

Weg mit dem unnötigen Ballast, Platz frei für neue Energie. Ein kurzzeitiger Verzicht auf Nahrung kann dem Körper dabei helfen, endlich einmal wieder ordentlich aufzuräumen. Dazu sind einige Methoden aber besser geeignet als andere.

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Kann Fasten wieder Schwung ins Leben bringen, wenn wir uns träge fühlen? Ja, das kann es: Die Organe werden entlastet, die Selbstheilungskräfte angeregt. Grundsätzlich ist Fasten gesund. Doch es kommt auf die Methode an – und auf die eigene Konstitution. Fastenkuren werden in der Regel über fünf Tage bis vier Wochen durchgeführt. Eine leichtgewichtige Person sollte kürzer fasten als jemand, der Reserven hat.

Saftfasten

Nicht jede Methode ist gleichermassen geeignet. So ist zwar das Saftfasten eine der beliebtesten Fastenmethoden. Doch süsse Säfte wie ein Bananen-Smoothie fluten den Körper mit Fruchtzucker, ohne ausreichend Ballaststoffe zu liefern. Der Blutzuckerspiegel schiesst nach oben und stürzt wenig später wieder ab. Das kann quälende Heisshungergefühle auslösen. Zu viel Fruchtzucker belastet ausserdem Leber und Bauchspeicheldrüse und verhindert, dass der Körper in den echten Fastenstoffwechsel schaltet.

Beim Saftfasten sollte deshalb unbedingt entsaftetes Gemüse die Basis bilden: Sellerie und Spinat, Möhren und Grünkohl, Gurken und Rote Bete. Für den Geschmack kommt etwas zuckerarmes Obst hinzu: Beeren und Zitrusfrüchte, Aprikosen und Pfirsiche oder auch Avocado. Ein Vorteil des Saftfastens ist die Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen. Allerdings fehlen wichtige Aminosäuren, die unser Körper ebenfalls zum Entgiften braucht.

Saftfasten sollte nur tageweise praktiziert werden. Nicht geeignet ist es für Menschen mit Diabetes. Auch Gichtpatienten sollten von hohen Zuckermengen Abstand nehmen, da sie den Abbau von Harnsäure hemmen und so Gichtattacken begünstigen können.

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Intervallfasten

Essenspausen sind auch Pausen für unsere Organe. Die brauchen wir unbedingt. Weniger als vier Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten führen dazu, dass der Insulinspiegel im Blut ständig hoch bleibt. Insulin wird auch «das Masthormon» genannt: Es bringt den Körper dazu, Fettreserven anzulegen.

Beim Intervallfasten werden die Essenspausen weiter ausgedehnt als üblich. Dabei gibt es zwei Methoden: Bei der 5:2-Methode wird an zwei Tagen pro Woche die Tages-Kalorienzufuhr auf 500 Kalorien begrenzt. Für viele leichter durchzuhalten ist die 16:8-Methode. Dabei wird einfach die Morgen- oder Abendmahlzeit ausgelassen, sodass die Essenspause insgesamt 16 Stunden beträgt. Die tägliche Fastenzeit wird also grösstenteils verschlafen.

Nach etwa 12 Stunden Essenspause wird die körpereigene Selbstheilung aktiver. Die Zellen reinigen sich selbst (Autophagie), das Immunsystem hat genügend Ruhe, um ordentlich aufzuräumen. Das kann Entzündungen entgegenwirken.

Heilfasten

Das klassische Heilfasten nach Dr. Otto Buchinger verbessert die Darmflora, wie eine Studie der Universität Wien zeigt. Die Zahl der antientzündlichen Bakterien nimmt zu. Sogenannte Christensenella-Bakterien, die mit einem niedrigen Body-Mass-Index (BMI) in Verbindung stehen, vermehren sich. Um den Effekt zu erhalten, sollte nach der Fastenkur eine ballaststoffreiche Ernährung beibehalten werden.

Beim Heilfasten werden über einen Zeitraum von mindestens fünf Tagen Gemüsebrühe und verdünnte Säfte konsumiert, sowie 200 Gramm Milchprodukte pro Tag. Die Eiweisszufuhr soll Muskelabbau vorbeugen, ebenso wie die zum Konzept gehörende leichte Bewegung. Eingeleitet wird die Fastenkur mit Entlastungstagen mit leichter vegetarischer Kost. Am ersten richtigen Fastentag wird der Darm entleert, meist mithilfe von abführendem Glaubersalz. In Fastenkliniken werden Sie dabei ärztlich betreut. Auf diese Weise sind auch zwei bis drei Wochen möglich.

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