Für jeden Fuss geeignet?
Welche Vor- und Nachteile haben Barfussschuhe?
Barfussschuhe gewinnen auch in der Schweiz immer mehr Fans, denn sie sollen viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Aber stimmt das? Und was sollte man beim Tragen beachten? Wir haben uns die Barfussschuhe für Sie einmal genauer angeschaut.
Barfussschuhe, Zehenschuhe oder Zehensocken – was ist das eigentlich?
Barfussschuhe sind Schuhe, die das natürliche Barfussgehen so gut wie möglich nachahmen wollen. Um das zu erreichen, haben sie ein paar Besonderheiten: Sie sind zum einen sehr leicht und passen sich dem Fuss optimal an. Ausserdem ist die Sohle sehr dünn und flexibel, so dass möglichst wenig Material zwischen Fuss und Boden ist. Manche Barfussschuhe haben sogar einzelne Zehenfächer, sie werden dann Zehenschuhe oder Zehensocken genannt.
Was sind die Vorteile von Barfussschuhen?
Grundsätzlich ist das Barfusslaufen die gesündeste und natürlichste Art, zu gehen. Wenn man barfuss läuft, müssen sich die Füsse bei jedem Schritt an den Boden anpassen. Das wiederum stärkt die Muskeln und beugt Fehlbildungen vor. Aber wir kennen es alle: Im Alltag laufen wir fast ausschliesslich in Schuhen mit fester Sohle, die unsere Bewegungsfreiheit an den Füssen einschränkt. Aus Sicht von Sportmedizinern ist das nicht gesund: Eine Studie des renommierten Wissenschaftlers Daniel Lieberman von der Harvard Universität, die 2010 veröffentlicht wurde, stellt sogar die These auf, dass moderne Schuhe für zahlreiche orthopädische Probleme am Fuss verantwortlich sind. Dem wollen die Barfussschuhe entgegenwirken, indem sie das natürliche Laufen wieder stärken. Laut Experten fördern sie die Durchblutung und die Sensibilität der Füsse. Ausserdem sollen Barfussschuhe die Haltung und die Koordination der Träger beim Laufen verbessern und das Verletzungsrisiko reduzieren. Viele Menschen schätzen es zudem, dass Barfussschuhe einfach sehr bequem, sehr leicht und atmungsaktiv sind.
Für wen sind Barfussschuhe besonders geeignet?
Barfussschuhe werden vor allem beim Sport gerne verwendet. Gerade Jogger, die eine natürliche Laufweise bevorzugen, setzen darauf. Aber auch bei anderen Sportarten können Barfussschuhe nützlich sein, beispielsweise im Fitnessstudio oder auch beim Yoga. Es gibt inzwischen viele verschiedene Arten von Barfussschuhen, die sich in der Form, beim Material oder Design unterscheiden. Am besten lassen Sie sich im Sportfachhandel beraten, welcher Schuh für welche Sportart am besten geeignet ist. Auch beim Wandern kann ein Barfussschuh sinnvoll und gesund sein. Es gibt sogar extra Routen, die man besonders gut barfuss wandern kann – beispielsweise im Hochmoor auf dem Hochplateau Rietbach (https://www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/barfuss-uebers-hochmoor) mit seinem federnd weichem Torfboden.
Aber Barfussschuhe sind auch längst schon im Alltag angekommen: Es gibt Modelle, die wie sportliche Sneaker aussehen, wieder andere wie elegante Businessschuhe aus Leder. Selbst im Winter muss man nicht auf Barfussschuhe verzichten: Manche Hersteller bieten sogar warme Stiefel in diesem Bereich an.
Wann sollte man auf Barfussschuhe eher verzichten?
Doch Vorsicht: Barfussschuhe sollte man nur tragen, wenn man gesunde Füsse hat. Fragen Sie im Zweifel vorher Ihren Arzt. Ausserdem sollte man sich langsam an das Barfuss laufen herantasten. Wer es damit zu schnell übertreibt, riskiert nach Angaben von Sportmedizinern Ermüdungsbrüche. Auch in Situationen, wo man einen guten Halt im Schuh braucht, sollte man auf Barfussschuhe besser verzichten – etwa in einem Job, in dem Sicherheitsschuhe gebraucht werden oder auch bei Sportarten, bei denen man viel und schnell springt. Dann schützen herkömmliche Schuhe beispielsweise vor Knöchelbrüchen oder Bänderverletzungen.