Ernährungstipps bei Intoleranzen

Richtig essen bei Lebensmittelunverträglichkeiten

Passen Sie Ihre Ernährung an, um den Darm zu entlasten und zu regenerieren. Achten Sie dabei dennoch auf abwechslungsreiche Kost, um keinen Nährstoffmangel zu riskieren. Ein wichtiger Hebel: Häufiger selbst frisch kochen…

Foto: Getty Images

1. Richtig essen bei Laktoseintoleranz

In Fertigprodukten wird Laktose oft beigemischt: in Kuchen und Keksen, aber teilweise auch in Tiefkühlgerichten. Studieren Sie die Zutatenliste und meiden Sie alles, was Trockenmilchpulver enthält. Pflanzendrinks sind eine Alternative zur laktosefreien Milch. Achten Sie darauf, dass Kalzium zugesetzt ist, um kein Nährstoff-Defizit zu bekommen. Wer Milchprodukte weglässt oder reduziert, sollte andere gute Kalzium- und Proteinquellen zu sich nehmen. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten und Kerne. Häufig werden kleine Mengen Laktose vertragen, zum Beispiel ein bisschen Käse, jedoch keine Sahne. Probieren Sie aus, wo Ihre persönliche Schwelle liegt.

2. Richtig essen bei Fruktoseintoleranz

Die allermeisten Betroffenen müssen Fruktose nicht vollständig meiden, sondern nur reduzieren. Machen Sie einen Bogen um Light-Produkte und Diät-Getränke, Limonaden und Fruchtsaft und mischen Sie Ihren Joghurt aus Naturjoghurt und frischem zuckerarmem Obst (wie Beeren) selbst. Vorsicht: Honig, Ahornsirup, Marmelade und Agavendicksaft enthalten viel Fruktose; eine verträgliche Alternative ist etwas pürierte Banane zum Süssen. Lassen Sie in der Süssigkeitenabteilung alles liegen, das mit Mais-Sirup (Glucose-Fructose-Sirup oder „High Fructose Corn Sirup“, HFCS) hergestellt wurde. Ein bis zwei Portionen frisches Obst täglich werden dagegen auch von Menschen mit Fruktosemalabsorption meist vertragen und sind wegen der Vitamine wichtig.

Foto: Getty Images

3. Richtig essen bei Histaminintoleranz

Typische Trigger für Hautrötungen, Juckreiz, Nesselsucht, Kopfweh, Herzrasen oder weichen Stuhl sind Wein, Sekt oder Bier, Tomatensauce, Sauerkraut und Gewürzgurken, Salami, Fischkonserven, Hart-und Schimmelkäse. Je nachdem, wie ausgeprägt die Histaminintoleranz ist, können auch Zitrusfrüchte, Kiwi und Erdbeeren Probleme machen. Diese enthalten zwar selbst kein Histamin, führen aber dazu, dass der Körper selbst Histamin freisetzt. Eine detaillierte Lebensmittel-Verträglichkeitsliste hat die Schweizerische Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) erstellt. Anleitungen zur Diät und weitere Tipps und Hintergründe finden Betroffene unter www.histaminintoleranz.ch (www.histaminintoleranz.ch)

4. Gesunde Rezepte bei lntoleranzen

Essen Sie trotz der Einschränkungen möglichst abwechslungsreich und ausgewogen. Denn eine gesunde Darmflora hilft, Lebensmittel besser zu vertragen. Umgekehrt gilt eine gestörte Darmflora gleichzeitig als Mitverursacher und Verstärker von Nahrungsmittelintoleranzen. Achten Sie darauf, viel frisches Gemüse zu essen, denn das baut die guten Bakterien im Darm auf. Die Rezeptdatenbank www.mitohnekochen.com (www.mitohnekochen.com) gibt leckere Anregungen für viele Arten der Nahrungsmittelintoleranz und auch Rezepte bei Lebensmittelallergie. Und was kochen, wenn die ganze Familie zusammenkommt? Grundsätzlich sind Kartoffeln und Ofengemüse für fast alle verträglich. Welche Proteinquellen Sie dazu servieren, sprechen Sie individuell je nach Vorlieben Ihrer Verwandten und Freunde ab.

Das könnte Sie auch interessieren

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Mode oder ernsthafte Erkrankung?

Wenn der Bauch blubbert und bläht oder sogar krampft, dann ist das keine Einbildung. Tatsächlich fördert unsere moderne Ernährung chronische Verdauungsbeschwerden. Die gute Nachricht: Sie lassen sich wieder lindern, wenn man die Zusammenhänge kennt.

Keine Angst vor Fett

Warum Nüsse und Co. zu einer gesunden Ernährung gehören

Fett sparen, weil es angeblich ungesund ist? Heute weiss man: Fett ist nicht gleich Fett. Ungesättigte Fettsäuren aus Pflanzenölen und Nüssen gehören sogar täglich auf den Teller!