Ergonomischer Bürostuhl: Darauf kommt es an
An diesen Kriterien können Sie sich beim Kauf orientieren
Um sitzbedingten Beschwerden vorzubeugen, sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, Arbeitsplätze ergonomisch einzurichten. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich selbst einen ergonomischen Bürostuhl kaufen möchten.
Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sitzen die Schweizer bis zu 15 Stunden am Tag. Das betrifft vor allem Menschen, die im Büro oder im Homeoffice arbeiten, und führt bei diesen häufig zu gesundheitlichen Beschwerden. Umso wichtiger ist es, den Körper bei sitzenden Tätigkeiten so gut es geht zu unterstützen. Eine darauf abgestimmte Einrichtung des Arbeitsplatzes spielt dabei eine zentrale Rolle. Besonders wichtig: ein ergonomischer Bürostuhl.
Bürostuhl: Was macht ihn ergonomisch?
Wenn Sie einen Bürostuhl kaufen möchten, der besonders rückenschonend ist, treffen Sie automatisch auf die Bezeichnung «ergonomisch». Aber was bedeutet das eigentlich? Nun, ein ergonomischer Stuhl ist so konstruiert, dass er sich individuell anpassen lässt und Ihnen dadurch eine gesunde Körperhaltung ermöglicht. Richtig eingestellt unterstützt der Stuhl Ihren Körper optimal, sodass Sie beim Arbeiten komfortabel und vor allem rückenschonend sitzen können. Spezielle Mechaniken sorgen zusätzlich dafür, dass Sie dabei zumindest ein bisschen in Bewegung bleiben.
Welchen Bürostuhl kaufen? Das zeichnet ergonomische Modelle aus
Ein ergonomischer Schreibtischstuhl sollte also über möglichst viele Einstellungsmöglichkeiten verfügen. Wir geben Ihnen einen Überblick, worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Bürostuhl kaufen.
- Höhe, Tiefe und Neigung des Sitzes: Ein ergonomischer Bürostuhl ist nicht nur höhenverstellbar. Auch Sitztiefe und Sitzneigung sollten bei einem Bürostuhl einstellbar sein, um eine aufrechte, rückenschonende Körperhaltung zu ermöglichen.
- Rückenlehne und Lordosenstütze: Bei einem guten Bürostuhl ist die Rückenlehne ergonomisch geformt und verstellbar. Idealerweise hat der Stuhl auch eine Lordosenstütze, um den Lendenwirbelbereich zu unterstützen.
- Armlehnen: Ein Bürostuhl kann auch ohne Armlehnen ergonomisch sein. Meist empfinden Menschen, die während der Arbeit häufig aufstehen müssen, Armlehnen eher als störend. Allerdings haben korrekt justierte Armlehnen eine entlastende Wirkung bei Schultern und Nacken. Ob Sie einen Bürostuhl mit oder ohne Armlehnen kaufen, ist also eine individuelle Entscheidung.
- Nacken- oder Kopfstütze: Hier ist es ähnlich wie bei den Armlehnen ‒ ein ergonomischer Bürostuhl muss nicht zwingend eine Nacken- oder Kopfstütze haben. Für grosse Personen ist sie eher von Vorteil. Sie sollte aber ebenfalls anpassbar sein.
- Bürostuhl-Mechanik: Um Verspannungen vorzubeugen, sollten Sie sich im Sitzen möglichst viel bewegen. Hersteller nennen den Wechsel von Sitzpositionen auch «dynamisches Sitzen». Dazu haben sie unterschiedliche Mechaniken entwickelt: So ist die relativ starre Permanentmechanik mittlerweile veraltet. Ein ergonomischer Bürostuhl verfügt heute über eine rückenfreundliche Synchron- oder Wippmechanik. Noch mehr Bewegungsfreiheit in allen Richtungen erlaubt ein Stuhl mit moderner 3D-Mechanik – auch wenn diese natürlich nicht gleichen den Effekt hat wie etwa Kräftigungs- und Dehnübungen.
- Materialien: Eine hochwertige Polsterung lohnt sich. Das Bezugsmaterial ist eher Geschmackssache. Im Sommer ist beispielsweise eine Netzbespannung angenehmer, weil sie die Luft besser zirkulieren lässt.
Sitzball: Alternative zum Bürostuhl?
Einige nutzen im Büro einen Sitzball. Zur Abwechslung eignet er sich zum Beispiel gut für sportliche Übungen zwischendurch. Viele Experten raten jedoch davon ab, einen ergonomischen Bürostuhl dauerhaft durch einen Ball zu ersetzen und empfehlen eine Sitzdauer von maximal 30 Minuten am Stück.