Dieser Klettersport boomt

Beim Bouldern entscheidet allein Ihr Können

Der Frühsommer ist Boulderzeit! Nicht zu kalt und nicht zu heiss – es ist das perfekte Wetter zum Klettern. Wenn Sie noch nie Bouldern waren, sollten Sie die Trendsportart ausprobieren. Das Klettern ohne Seil vereint Fitnesstraining mit Nervenkitzel.

Mann und Frau an Kletterwand
Foto: Getty Images

Bouldern ist in aller Munde – aber wissen Sie eigentlich, was die neue Trendsportart vom klassischen Klettern unterscheidet? «Boulder» ist das englische Wort für «Felsblock». Beim Bouldern hangeln sich Kletternde in niedriger Höhe an Felswänden entlang – oder in der Boulderhalle von Griff zu Griff. Anders als beim klassischen Klettern sind sie aber nicht mit einem Seil oder Klettergurt gesichert.

Bouldern: Klettern auf Absprunghöhe

Um sich nicht zu verletzen, klettern Bouldernde also nur so hoch, dass sie jederzeit abspringen können. Ausserdem verwenden sie dicke, weiche Bouldermatten, um die Stürze abfedern. Weil nicht so hoch geklettert wird, ist die Route meist kurz: Etwa vier bis acht Boulderzüge werden zum Ziel gemacht. Ausdauer ist deswegen weniger gefragt, dafür aber Muskelkraft.

Bouldern trainiert zahlreiche Muskeln

Das Klettern ohne Seil ist ein Ganzkörpertraining, dass nicht nur einzelne Muskeln, sondern ganze Muskelketten beansprucht. Diverse Muskeln an den Armen, Schultern, Rücken, Waden, der Brust und am Bauch kommen dabei zum Einsatz. Etwa 400 Kilokalorien werden pro Stunde verbrannt. Weil die Bewegungen fortlaufend sind, schulen Sie beim Bouldern aktiv Ihre Beweglichkeit und Koordination.

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Achten Sie beim Bouldertraining auf Ihre Sicherheit

So viel Spass das Klettern auch macht, es kann gefährlich werden, wenn Sie sich nicht an bestimmten Verhaltensweisen orientieren. In Boulderhallen liegen Bodenmatten aus, die Stürzende absichern. Im Freien müssen Sie selbst für Ihre Sicherheit sorgen. Sie benötigen meist mehrere Matten, um den Sturzraum direkt unter Ihnen, aber auch seitliche Gefahrenstellen wie Felsen oder Bäume abzusichern.

Im Falle eines Sturzes ist es besonders wichtig, kontrolliert zu fallen – und zwar möglichst mit den Füssen voran, in die Mitte der Bouldermatte. Da beim Bouldern kein Seil zum Einsatz kommt, ist ein «Spotter» beim Klettern im Freien äusserst wichtig. Dabei handelt es sich um eine Person, die den Kletternden absichert. Der Spotter beobachtet die Situation, unterstützt dabei, kontrolliert zu stürzen und hält den Sturzraum von Gegenständen wie Trinkflaschen oder Rucksäcken frei. Ausserdem achtet er darauf, dass sich dort keine anderen Menschen aufhalten.

Auch in der Halle gilt: Sie sollten sich nie unter Kletternden aufhalten oder sich auf eine Bouldermatte setzen, da Boulder jederzeit spontan abstürzen können. Deswegen dürfen auch hier keine Gegenstände unter Kletternden abgelegt werden.

Bouldern in der Schweiz

In der Schweiz bieten sich verschiedenste Möglichkeiten im Freien zu bouldern. Zu den beliebtesten Boulder-Gebieten gehört der «Magic Wood» im Averstal (Graubünden), dort trifft man sogar auf Boulderprofis aus der ganzen Welt. Im Tessin lockt Fans ein Kastanienwald mit Boulderblöcken: das Boulder-Gebiet «Cresciano» in der Gemeinde Riviera. 20 Kilometer nord-östlich von Bern bietet sich ein besonders vielfältiger Boulder-Spot im Lindental, genauer: im Naturschutzgebiet Geismefluh. Dort ist das Bouldern allerdings nur von Juli bis Januar erlaubt. Ein tolles Ausflugsziel für Familien ist das Boulder-Gebiet im Murgtal oberhalb vom Walensee (an der Grenze der Kantone Sankt Gallen und Glarus).

Wer eine «Boulder Hall» bevorzugt – und diese öffnen darf – findet in der Schweiz zahlreiche Indoor-Kletterwände. Etwa die «Milandia Kletterhalle» ((https://www.milandia.ch/sport-freizeit/kletterzentrum/)) in Greifensee, die Kletterhalle «Magnet» ((https://www.klettern-bern.ch/))in Niederwangen, die Kletterhalle «K7» ((https://www.kletterhalle7.ch/)) in Basel oder «Bimano Boulder» ((https://bimano.ch/boulder/)) in Bern. Der Vorteil für Anfänger: In den Hallen werden Kletterkurse und Bouldertraining angeboten.

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Hier erfahren Sie, welche Ausrüstung Sie zum Bouldern benötigen.

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