Kent, Walbusch, Haifisch und andere Kragenformen
Gibt es den bequemen und zugleich stilvollen Kragen?
Der erste Eindruck zählt – auch im beruflichen Alltag. Ein schickes Hemd ist dabei das Kernstück eines gelungenen Business-Outfits. Bei der Auswahl sollten Sie auf ein Detail besonders achten: Den Kragen. Denn er verleiht dem Hemd seinen Charakter.
Ein Hemd ist das Herzstück der Herrengarderobe. Das liegt unter anderem daran, dass es so wandelbar ist: Ob Business-Meeting, Segelausflug oder romantisches Dinner – ein gutsitzendes Herrenhemd ist der Garant für einen stilvollen Auftritt zu jeder Gelegenheit. Daher wünschen sich Hemdenträger eine bequeme Lösung für ihren allzeit stilvollen Auftritt.
Der Kragen prägt den Charakter eines Hemdes
Was wäre ein Hemd ohne einen Kragen? Allein die grosse Vielfalt der verschiedenen Kragenformen zeigt, wie wichtig dieses eigentlich kleine Detail ist. Getragen werden Hemden mit Kragen übrigens ab dem späten Mittelalter – damals vor allem in der Form eines Stehkragens. In der zweiten Hälfte des 16. bis etwa zur Mitte des 17. Jahrhunderts kam es zu einer Blütezeit sehr fantasievollster Kragenformen für Männer und Frauen – darunter beispielsweise die Halskrause, die laut Historikern zeitweise so grosse Formen annahm, dass sogar Löffelstiele verlängert wurden, um das Essen zum Mund führen zu können. Später kamen noch Stuartkragen, Vatermörder und viele andere Variationen hinzu.
Knopf auf oder Knopf zu?
Auch heute noch gibt es zahlreiche verschiedene Kragenformen, aber ein paar davon haben sich als die gängigsten durchgesetzt. Der Klassiker unter den Hemdkragen ist der Kent-Kragen. Charakteristisch sind dabei die spitzen, breit zulaufenden Kragenschenkel, die sich mit verschiedensten Krawatten und Fliegen kombinieren lassen. Mit geöffnetem Kragenknopf kommen Hemden mit Kent-Kragen auch zum legeren Freizeit-Outfit gut zur Geltung. Eine weitere Form ist der Haifisch-Kragen, der gerne in Kombination mit modernen, eher schmal geschnittenen Anzügen getragen wird. Er hat weit gespreizte Kragenspitzen, was besonders zu einem breiten Krawattenknoten schick aussieht. Aber auch ganz ohne Krawatte und mit einem geöffneten obersten Knopf macht der Kragen eine gute Figur. Bei Button-Down-Hemden wiederum werden die Kragenspitzen links und rechts von der Knopfleiste mit kleinen Knöpfen fixiert, damit der Kragen immer in Position bleibt. Eine etwas originellere Form zu den klassischen Kragen ist der Stehkragen. Er ist halbrund geschnitten und wird ohne Krawatte oder Fliege getragen. Einem Business- oder auch Freizeit-Outfit verleiht er einen Hauch von Extravaganz.
Der Walbusch-Kragen kommt sogar ganz ohne obersten Knopf aus
Eine besondere Form hat ein Hemd mit einem Walbusch-Kragen, der 1963 von Walter Busch entwickelt wurde. Inspiriert durch die Bedürfnisse seiner Kunden, wollte er einen Business-Auftritt kreieren, der zwar elegant, aber gleichzeitig auch bequem sein sollte. Dafür nahm er eine kleine, aber sehr wirkungsvolle Abwandlung des klassischen Kragens vor: Er verzichtete auf den obersten Kragenknopf. Dadurch wird der Walbusch-Kragen besonders bequem, da er immer angenehm Raum zwischen Hals und Kragen lässt.
Durch eine clever durchdachte Schnittführung bilden die beiden Kragenschenkel dennoch eine klare Linie, so dass das Business-Hemd mit Walbusch-Kragen auch ohne Kragenknopf perfekt sitzt. Ähnlich wie beim Kent-Kragen, passt auch zum Walbusch-Kragen jede Art von Krawattenknoten. Aber auch ohne Krawatte sieht das Hemd mit Walbusch-Kragen elegant aus. Dadurch können Sie je nach Dresscode die Anzughose und -schuhe auch mal gegen eine gepflegte Jeans und modische Sneaker tauschen.