Ein Velo, wenig Gepäck und ganz viel Freiheit

Was hinter dem faszinierenden Trend Bikepacking steckt

Einfach losfahren, die Natur erkunden und die Freiheit geniessen: Dieser Gedanke steckt hinter dem Trend Bikepacking. Wir haben uns einmal angeschaut, was die Kombination aus Velo- und Rucksackreise so faszinierend macht – und für wen sie sich eignet.

Foto: Getty Images

Um atemberaubende Natur zu erleben, muss man nicht in die Ferne fliegen: Gerade bei uns in der Schweiz liegen die schönsten Landschaften direkt vor der eigenen Haustür! Um diese zu erkunden, kann man natürlich wandern gehen. Oder Sie packen einen Rucksack und schwingen sich aufs Velo. Denn der Trend geht hin zum sogenannten Bikepacking – einer Kombination aus Velotour und «Backpacking», also einer Rucksackreise.

Was ist Bikepacking – und für wen ist es geeignet?

Bikepacking ist eine Form des Reisens, bei der das Velo zum Haupttransportmittel wird und das Gepäck so minimal und effizient wie möglich gepackt wird. Der Trend geht zurück auf nordamerikanische Mountainbike-Langstreckenrennen, den sogenannten «Self-Supported Races». Dabei müssen die Teilnehmer ihre gesamte Ausrüstung selbst transportieren. Um aber möglichst wendig zu bleiben, befestigen sie alles direkt am Velo, anstatt es beispielsweise in Seitentaschen zu verstauen. Das Bikepacking ist also nicht nur eine mehrtägige Veloreise, sondern eine sehr spezielle Art des Fahrens, bei dem der Biker sich selbst versorgt und überwiegend im Gelände unterwegs ist.

Bikepacking eignet sich vor allem für Menschen, die zum einen gerne Velo fahren und gleichzeitig aber auch ein wenig Abenteuer suchen – denn die Strecken führen gerne mal über Wald-, Wiesen-, und Schotterwege. Die Freiheit, auf eigene Faust Routen zu erkunden und in der Natur zu übernachten, macht das Bikepacking zudem besonders attraktiv alle, die beim Reisen gerne unabhängig und auch nachhaltig unterwegs sind. Bikepacker sind nah dran an der Natur und erleben ihre Umgebung oft sehr intensiv. Zudem ist Bikepacking kostengünstig, da kaum Transportkosten anfallen und teure Übernachtungen durch Camping ersetzt werden können.

Wo findet man die besten Routen fürs Bikepacking?

Beim Bikepacking haben Sie die maximale Freiheit: Sie bestimmen die Route, wie lange Sie unterwegs sind, wohin es gehen soll. Und Sie sind besonders flexibel: Wenn Ihre Pläne sich ändern, können Sie Ihre Reise einfach entsprechend anpassen. Ein wenig Vorbereitung braucht es allerdings auch beim Bikepacking, vor allem, wenn Sie Ihr Gepäck und Ihre Ausrüstung möglichst effizient packen wollen. So sollten Sie beispielsweise abschätzen können, wie lange Sie in der Natur unterwegs sind und ob es beispielsweise die Möglichkeit gibt, Trinkwasser nachzufüllen.

Für die Wahl der Route können Sie spezielle Touren-Apps und -Webseiten wie beispielsweise Komoot oder Outdooractive nutzen. Der Vorteil dabei ist, dass man nicht nur nach Regionen filtern kann und so beispielsweise die besten Routen für die Schweiz findet. Die meisten Strecken sind auch detailliert beschrieben und man erhält viele Infos zur Länge oder zum Schwierigkeitsgrad, so dass man gut einschätzen kann, ob die Tour zu einem passt oder nicht.

Sollte die Tour für Sie persönlich zu lang sein, können Sie einen Teil der Strecke auch mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen. Hier sollten Sie unbedingt die Bestimmungen und Tipps der SBB für den Velotransport im Zug beachten und die Reise voraus planen, da eine Veloplatzreservation auf manchen Strecken notwendig ist.

In den sozialen Netzwerken wiederum finden Sie auch Bikepacking-Gruppen, in denen Sie sich mit anderen Bikepackern austauschen und tolle Tipps für die nächste Reise bekommen können. 

Foto: Getty Images

Wie transportiert man beim Bikepacking das Gepäck?

Beim Bikepacking geht es vor allem darum, das Gepäck möglichst effizient am Velo zu befestigen. Dafür gibt es spezielle Bikepacking-Taschen, die direkt am Rahmen, Sattel oder Lenker befestigt werden. Sie verteilen das Gewicht gleichmässig und minimieren dadurch die Belastung für den Velofahrer. Die Taschen sind ausserdem meistens wasserdicht und recht robust, um den Anforderungen von Outdoor-Abenteuern gerecht zu werden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Das brauchen Sie wirklich fürs Bikepacking

Freiheit ohne schweres Gepäck

Bikepacking findet auch in der Schweiz immer mehr Anhänger. Aber damit das Abenteuer in der Natur buchstäblich unbeschwert ist, sollte man sich gut darauf vorbereiten. Wir zeigen Ihnen, was Sie wirklich brauchen.

Velohelm im Test:

Warum es wichtig ist, einen Fahrradhelm zu tragen

Kluge Köpfe schützen sich. Das gilt insbesondere beim Velofahren – auch wenn der Fahrradhelm in der Schweiz nicht obligatorisch ist. Erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf eines Velohelms achten müssen, damit Ihr Kopf gut geschützt ist.