Hören Sie die Regenwürmer husten?

Wurmkiste und Bokashi-Eimer für gesunde Pflanzen

Keinen Biokehricht mehr entsorgen, nie wieder Dünger kaufen – mit einem Bokashi-Eimer oder einem Wurmkomposter profitieren Sie von dieser Win-Win-Situation. Wie genau die Kompostierungsmethoden funktionieren? Graben Sie sich mit uns ins Thema rein!

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Würmer sind eklig? Nein, die wirbellosen Tiere sind fleissige Helferlein, besonders wenn es um wertvolle Pflanzenerde geht! Neuester Trend in nachhaltig orientierten Schweizer Haushalten ist der Wurmkomposter: In einer Wurmkiste zersetzt sich der Biokehricht fortwährend zu nährstoffreichem Hummus.

Wurmkomposter: Willkommen in der guten Stube

Die oberste Schicht besteht aus einer etwa zwei Zentimeter hohen Fläche Biomüll, darunter arbeiten die emsigen Würmer. Im untersten Bereich der praktischen Kiste findet man dann den fertigen Hummus vor. Kräftig mitgeholfen haben Pilze und Bakterien, die sich ebenso im Wurmkomposter befinden. Sie helfen, oft gemeinsam mit Kleinstinsekten wie Asseln oder Springschwänzen, die Abfälle gut zu verwerten.

Wie in jedem Garten-Kompost sind Tier- und Milchprodukte, ebenso gekochtes Essen, nicht erwünscht. Wenn man dies nicht beachtet, kann es zur Wurmflucht kommen! Die geschlängelten Arbeiter fühlen sich bei einem pH-Wert von sechs bis sieben am wohlsten, doch befüllt man das Chäschtli mit den immer gleichen Abfällen wird es ihnen zu einseitig. Der pH-Wert steigt, die Würmer fühlen sich nicht mehr wohl und wollen aus der Kiste türmen – Fluchtgefahr!

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Bokashi selber machen

Küchenabfälle sind viel zu wertvoll, um sie zur Grünabfuhr zu geben. Mit einem Bokashi-Eimer geht das Fermentieren von Chuchikehricht einfach von der Hand. Dazu benötigt man einen Bokashi- Eimer mit luftdichtem Deckel, Sieb und Auslaufhahn. Zusätzlich eine Effektive-Mikroorganismen-Lösung (zu beziehen im Internet oder Biohandel), Pflanzenkohle und natürlich Küchenabfälle. Hinein darf, was nicht mehr gefällt: Kaffeesatz, Essensreste, Gemüse- und Obstreste, Brot, Getreide, Milchprodukte und sogar Fleischreste, allerdings keine Knochen. Und los geht’s: Küchenabfälle zerkleinern, Eimer damit befüllen, eine Schicht Pflanzenkohle darauf geben, Effektive Mikroorganismen darauf sprühen, mit der zumeist mitgelieferten Kelle ganz fest drücken. Nach jeder neuen Ladung mit Küchenabfällen dieses Prozedere wiederholen und den Deckel nach dem Befüllen fest schliessen. Regelmässig den Bokashi-Saft ablassen und verdünnt als Dünger (etwa 40 ml auf 10 l Wasser) oder genial biologisch abbaubaren Abflussreiniger benutzen. Ist der Eimer bis obenhin voll, benötigt die Masse zwei bis vier Wochen, um zu fermentieren. Durch diesen Prozess entstehen wertvolle Enzyme, Vitamine, Aminosäuren und Antioxidantien. Das fertige Bokashi riecht säuerlich und weist einen weissen Belag auf. Nun ist das Bokashi bereit, in Pflanzkübeln oder im Beet ausgebracht zu werden. Dazu einen Graben ziehen, das Bokashi dünn verteilen, mit Erde bedecken und angiessen. Nun ist Geduld gefragt, denn das Saatgut oder die Pflanzen werden erst zwei Wochen später ausgebracht. Das ergibt eine reichhaltige Ernte, versprochen! Das Wunderbarste am Bokashi ist der Saft, der bei dunkler und kühler Lagerung mehrere Monate haltbar ist. Für noch längere Haltbarkeit kann er auch eingefroren werden. Erst wenn er verdünnt wird oder er mit Sauerstoff in Berührung kommt, muss er zügig ausgebracht werden.

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