Trockenmauer bauen:
Ländliches Flair für einen naturnahen Garten
Möchten Sie Ihrem Garten einen ländlichen Touch verleihen? Erfahren Sie hier, wie Sie eine Trockenmauer in Ihrem Garten einsetzen können und wie Sie sie ganz einfach selber errichten. Dazu gibt es Tipps zur Gestaltung.

Das «trockene» Aufschichten von Natursteinen – ohne Zugabe von Mörtel oder Zement – ist eine der ältesten Handwerksformen. Trockenmauern wurden früher nicht nur im Gartenbau, sondern auch im Haus- und Strassenbau sowie im landwirtschaftlichen Bereich verwendet. Mithilfe von Trockenmauern wurden Brunnen und Ställe gebaut, Weinberge terrassiert, Böschungen abgestützt oder Weiden begrenzt.
Heute werden Trockenmauern gerne in Gärten errichtet – nicht zuletzt als dekoratives Element.
So vielseitig können Sie eine Trockenmauer in Ihrem Garten einsetzen
- Zur Umrandung eines Sitzplatzes.
- Zur Einfassung Ihres Gemüsebeets. Pluspunkt: Die Steine geben die gespeicherte Sonnenwärme in der Nacht wieder ab. So gedeiht das Gemüse besonders gut.
- Als Mauer einer Kräuterspirale: Eine niedrige, spiralförmig gebaute Natursteinmauer bildet den perfekten Lebensraum für Ihren Kräutergarten.
- Als Trennwand zwischen verschiedenen Bereichen im Garten.
- Zur Terrassierung eines Hanges: Die Terrassen können Sie bepflanzen oder begehbar machen.

Verschiedene Mauertypen und Gestaltungsmöglichkeiten
Ein regelmässiges Fugenbild schaffen Sie mit dem sogenannten Schichtmauerwerk im Lagerverband. Bei dieser Bauform werden Natursteine derselben Form und Grösse in gleichen Abständen aufeinandergelegt. Horizontal ergeben die Steine eine Linie; vertikal sind sie versetzt.
Ein unregelmässiges Fugenbild schaffen Sie mit einem Bruchsteinmauerwerk aus unbearbeiteten Steinen in unterschiedlichen Grössen und Formen.
Unkonventionell und originell wirken Trockenmauern aus verschiedenen Steinarten und wiederverwerteten Materialien, wie zum Beispiel Backsteinen oder Dachziegeln.
Für einen natürlichen Look eignen sich regionale Natursteine. Diese passen in das Landschaftsbild und haben niedrige Transportkosten. In der Schweiz gibt es viele aktive Steinbrüche, von denen Sie Ihre gewünschten Steine direkt beziehen können. Dank ihrer geraden Bruchkanten eignen sich Sedimentgesteine (z.B. Sandstein) besonders gut für den Bau einer Trockenmauer.
Kleine Trockensteinmauern von bis zu einem Meter Höhe können Sie selbst bauen. Bei dieser Höhe reicht ein Fundament aus Schotter und Sand aus. Höhere Natursteinmauern benötigen jedoch ein Betonfundament. In diesem Fall sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen.

Trockenmauer bauen: Die Vorbereitung
- Bestimmen Sie den Standort und die Abmessungen der Trockenmauer.
- Entscheiden Sie sich für eine Steinsorte und kaufen Sie die entsprechende Menge. Das Verkaufspersonal im Steinbruch oder Baustoffhandel kann Sie dabei unterstützen.
- Kaufen Sie die Pflanzen, die Sie in die Trockensteinmauer integrieren möchten, sowie Blumenerde und Kies.
- Für das Fundament brauchen Sie Schotter und Sand. Lassen Sie sich für die richtige Menge im Fachhandel beraten.
- Stellen Sie Schubkarre, Schaufel, Pickel und ein Hebeeisen bereit. Für das Abstecken benötigen Sie Holzpflöcke und Bauschnur.
- Zu Ihrem Schutz brauchen Sie gutes Schuhwerk und feste Handschuhe.
Haben Sie Steine, Kies, Sand und Erde nach Hause liefern lassen oder abgeholt, die Werkzeuge bereitgestellt und die Pflanzen besorgt? Dann kann es losgehen.
So errichten Sie Ihre Trockenmauer:
- Stecken Sie mit einer Schnur und Holzpflöcken den Verlauf Ihrer Mauer ab.
- Für das Fundament schaufeln Sie am Mauerverlauf einen 40 Zentimeter tiefen Graben aus. Um das Verlegen der Steine zu vereinfachen, geben Sie zur geplanten Breite 20 Zentimeter dazu. Füllen Sie 30 Zentimeter Schotter und zehn Zentimeter Sand in den Graben.
- Soll die Trockenmauer einen Hang terrassieren? Dann lassen Sie rund 40 Zentimeter Abstand zum Hang; dieser Freiraum wird später hinterfüllt und verleiht der Mauer Stabilität.
- Schrägen Sie die Sandschicht zum Hang hin ab. Damit eine Trockenmauer stabil ist und nicht kippt, muss sie immer leicht gegen den Hang geneigt sein. Als Richtwert gelten 10 Zentimeter Neigung auf einen Meter Höhe.
- Fangen Sie mit dem Verlegen der Steine an. Zuunterst kommen die grösseren Steine, weil diese am meisten Gewicht tragen müssen.
- Schichten Sie die Steine unregelmässig versetzt aufeinander: Versetzte Fugen fangen den Druck besser ab.
- Steht die Mauer am Hang? Dann müssen Sie sie hintermauern. Dafür platzieren Sie jeden fünften Stein rechtwinklig zur Mauerrichtung, um die Mauer mit dem Hang zu verankern.
- Setzen Sie schon beim Aufeinanderschichten die Pflanzen in die Fugen und Zwischenräume. Grössere Fugen müssen Sie mit kleineren Steinen verkeilen.
- Hinterfüllen Sie für Trockenmauern am Fusse eines Hangs nach und nach den Raum zwischen dem Hang und der Mauer mit Schotter oder Sand.
- Als Abschluss der Mauer suchen Sie sich besonders flache und schöne Steine aus, da diese besonders exponiert sind.

In unseren Tipps verraten wir Ihnen, wie Ihre Trockenmauer Insekten anzieht und welche Pflanzen prächtige bunte Blumenkissen auf der Mauer bilden.
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