Schritt für Schritt zum tierfreundlichen Garten

Leitfaden für Ihre Tieroase

Summende Bienen, zwitschernde Vögel, sich sonnende Eidechsen und farbenfrohe Schmetterlinge – in einem naturnahen Garten bieten Sie der heimischen Fauna einen wertvollen Rückzugsort. Wir verraten Ihnen, wie Ihr Garten zum Tierparadies wird.

Bunter Schmetterling auf einer Blume
Foto: Getty Images

1. Einheimische Pflanzen wählen

Für viele Tierarten sind einheimische Pflanzen eine wichtige Lebensgrundlage. Neophyten, also gebietsfremde Pflanzenarten, können im Gegensatz dazu sogar der einheimischen Natur schaden, wenn sie sich zu schnell ausbreiten. Deshalb ist das Anpflanzen und Verkaufen einiger diese invasiven Arten ab 1. September 2024 in der Schweiz verboten. Zu den verbotenen Pflanzen gehört auch die beliebte Heckenpflanze Kirschlorbeer oder der Sommerflieder.

Indem Sie im Garten und auf dem Balkon auf heimische Stauden, Sträucher, Wildblumen und Kräuter zurückgreifen, tun Sie etwas für die Biodiversität und sorgen dafür, dass die Tierwelt in Ihrer grünen Oase nicht nur Nahrung, sondern auch genügend Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten hat. Fühlen sich Vögel und Insekten in Ihrem Garten wohl, profitieren Sie gleich doppelt: Die Insekten sorgen für die Bestäubung Ihrer Flora und die Vögel sind Ihre natürliche Schädlingskontrolle. Wählen Sie als Sichtschutzhecke, wenn möglich, immer einen einheimischen Strauch. Einheimische Sträucher wie Schwarzdorn, Gewöhnlicher Schneeball, Kornelkirsche, Pfaffenhütchen oder Schwarzer Holdunder sind an unsere Jahreszeiten gewohnt und blühen im besten Fall auch noch wunderschön.

Unser Tipp: Der «Eingriffelige Weissdorn» ist ein pflegeleichter Strauch, der mit fast allen Gartenböden gut zurechtkommt und uns (und die Bienen) im Frühling mit einer weissen Blütenpracht erfreut. Im Herbst lieben die Vögel die leuchtend roten Beeren.

Ein kleiner Vogel steht am Rand von einer Trinkstelle
Foto: Getty Images

2. Bade- und Trinkstellen im Garten einrichten

Lange Trockenperioden können gepaart mit hohen Temperaturen für die Tierwelt zu einer richtigen Herausforderung werden. Stellen Sie den Eichhörnchen, Bienen, Vögeln und Igeln verschiedene Trink- und Badestellen zur Verfügung. Das ist besonders dann wichtig, wenn sich in der Nähe kein Bach oder Teich befindet. Ihr Vogelbad können Sie zusätzlich mit aus dem Wasser ragenden Steinen versehen. So schaffen Sie gleichzeitig eine Landestelle für Bienen. Trinkgefässe für Igel sollten geschützt, zum Beispiel am Fuss einer Hecke aufgestellt werden. Wählen Sie ein flaches Gefäss und wechseln Sie das Wasser regelmässig, dass sich keine Keime bilden können.

Achtung: Im Sommer sollten Sie besonders darauf achten, Ihre Regentonnen abzudecken, damit Eichhörnchen oder andere Tiere beim Versuch zu trinken nicht Gefahr laufen, hineinzufallen.

Ein Igel neben einer pinke Blume
Foto: Getty Images

3. Unterschlupf und Nistmöglichkeiten schaffen

Statten Sie Ihre grüne Oase mit dekorativen Nisthilfen für Insekten und Vögel aus. Vogelhäuschen in unterschiedlichen Höhen und Grössen locken verschiedene Vogelarten an und bieten ihnen sichere Brutstätten. Insektenhotels aus Holz oder Bambus – egal ob gekauft oder selbstgemacht – oder ein Sandarium bieten Wildbienen ein perfektes Zuhause. Für Igel, Eidechsen und andere kleine Tiere schaffen Sie mit Totholz- oder Steinhaufen einen Rückzugsort. Vergessen Sie nicht, sobald es auf den Winter zugeht, ein paar Laubhaufen als Winterquartier für Igel zu belassen

4. Auf Chemie verzichten

In Ihrem naturnahen Garten sind chemische Pflanzenschutzmittel ein No-Go. Sie sind nicht nur für die Insekten eine Gefahr. Auch Vögel, Hunde und Katzen könnten Vergiftungserscheinungen erleiden. Statten Sie sich lieber mit dem richtigen Equipment zum Unkrautjäten aus, zum Beispiel Unkrautvlies, Hacke, Unkrautstecher und die richtigen Arbeitshandschuhe. Lassen Sie beim Jäten bewusst einige Ecken aus, denn was für uns Unkraut ist, kann für Insekten Nahrung und gleichzeitig Rückzugsort sein. Düngen muss im Natur-Garten nicht zwangsläufig sein. Wenn Sie nicht ganz darauf verzichten möchten, greifen Sie am besten auf natürliche Dünge-Methoden zurück.

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