Oase für Sommer-Nächte

Tipps für erholsamen Schlaf

Acht Stunden Schlaf – das gilt als Faustregel für eine erholsame Nacht. Speziell im Sommer und in Dachgeschosswohnungen kann so manche Nacht jedoch alles andere als entspannt sein – dann kommen wir allenfalls auf drei oder vier Stunden. Und Statistiken verdeutlichen: Wir müssen uns immer öfter auf Hitzetage und Tropennächte einstellen. Damit wir aber auch in solchen Nächten gut schlafen, sollte das Schlafzimmer dementsprechend eingerichtet sein. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt.

Frau streckt sich auf dem Bett
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Zudecken mit leichten Stoff

Im Herbst und Winter gibt es nichts Schöneres, als sich an einem kalten Tag gemütlich in eine Decke zu kuscheln. Im Sommer ist jedoch jedes zusätzliche Stück Stoff unangenehm, denn dann staut sich die Hitze. Es gibt allerdings viele Menschen, die nicht ohne eine Decke schlafen können – sie brauchen dieses Gefühl von Geborgenheit. Im Sommer sollten daher verstärkt dünne Laken oder spezielle Sommerdecken aus einem leichten Material zum Einsatz kommen. Seersucker oder Leinen sind klassische Sommerstoffe. Sie punkten mit temperaturausgleichenden Eigenschaften, trocknen schnell und leiten Feuchtigkeit ab. Somit wird ein Hitzestau unter der Bettdecke vermieden. Weitere Möglichkeiten sind Renforcé, ein besonders weicher und strapazierfähiger Baumwollstoff.

Die Hitze draussen lassen

Im Sommer gilt die Devise: Alles, was den warmen Sonnenstrahlen den direkten Zugang zum Schlafzimmer verwehrt, ist Gold wert. Denn es hilft dabei, die Temperatur zu senken. Verdunkelungsvorhänge aus Baumwolle sind hierbei effektiver als Gardinen aus dünnem Tüll. Ebenso reflektieren helle Farben die Hitze besser als dunkle und sind somit vorteilhafter. Letztendlich muss aber auch das Design zum Rest des Zimmers passen, um keinen unnötigen Störfaktor zu kreieren.

Neben dem Verdunkeln des Raums hilft auch Stosslüften dabei, für ein angenehmes Raumklima zu sorgen. Am besten werden die Fenster dann geöffnet, wenn die Aussenluft noch angenehm kühl ist, also frühmorgens. Damit der Luftaustausch bestens erfolgen kann, wird Querlüften empfohlen. Hierzu die Fenster der gegenüberliegenden Räume ebenfalls öffnen und die Zwischentüren offenlassen.

 

Offenes Fenster
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Weg mit Elektronik und Deko

Minimalismus ist in – und hat sich vor allem im Sommer bewährt. Denn jeder zusätzliche Gegenstand im Schlafzimmer speichert Hitze. Es ist also an der Zeit, sich zumindest für die Sommersaison vom Bettvorleger, den zehn Kissen, die das gesamte Bett ausfüllen, und sämtlichen elektronischen Geräten zu verabschieden.

All jene Elektrogeräte, die weiterhin im Schlafzimmer verbleiben, sollten zumindest ausgeschaltet werden. Denn jedes elektronische Teil strahlt Hitze aus, selbst wenn es sich im Stand-By-Modus befindet. Das Handy also lieber ausserhalb des Schlafzimmers laden und die grossen Geräte wie TV oder Computer entweder ganz aus dem Schlafgemach verbannen oder zumindest vollständig ausschalten.

Freie Flächen sorgen aber nicht nur für weniger Stauhitze, sondern ganz allgemein auch für einen freien Geist. Minimalismus im Schlafzimmer lohnt sich also – zu jeder Jahreszeit.

Kein Gesumme und Gebrumme

Sind die Fenster geöffnet, besteht im Sommer jedoch ein Risiko, dass Fliegen, Wespen, Stechmücken und andere Insekten sich ins Schlafzimmer verirren. An erholsamen Schlaf ist in diesem Fall nicht mehr zu denken. Die Fenster zu schliessen ist im Sommer ebenfalls keine gute Option, da gerade abends und nachts kühle Luft ins Zimmer kommt. Um sich dennoch vor Insekten zu schützen, kann an Fenstern und Balkontüren ein Gitter montiert werden. So gibt es mittlerweile Fliegengitter, für deren Montage nicht einmal gebohrt werden muss. Auch spezielle Rollos mit Einhängeprofil sind denkbar. Es handelt sich dabei um feinmaschige Netze, die es für Insekten unmöglich machen, ins Innere zu gelangen.

Wenn Fliegengitter keine Option sind, gibt es einige Alternativen, um sich nachts vor Insekten im Raum zu schützen. Ein Moskitonetz über dem Bett, das Schliessen von Fenstern und Türen vor Einbruch der Dämmerung sowie die Verwendung von Insektensprays mit Abwehrmitteln sind Möglichkeiten. Ätherische Öle wie Zitronengras, Lavendel oder Minze können ebenfalls abschreckend wirken. Sauberkeit im Raum, das Reduzieren von Lichtquellen in der Nähe von offenen Fenstern und der Einsatz von natürlichen Abwehrmitteln wie getrockneten Kräutern sind ebenfalls hilfreich. Diese Ansätze sind wahrscheinlich nicht so effektiv wie Fliegengitter, können jedoch dazu beitragen, Insekten fernzuhalten und eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen.

Ein bisschen Grün

Pflanzen schaffen nicht nur eine gemütliche und natürliche Atmosphäre im jeweiligen Raum, sondern sie sorgen auch für ein gutes Klima. Doch Vorsicht bei der Auswahl: Nicht alle Pflanzen eignen sich für das Schlafzimmer. Es gibt jedoch eine ganze Reihe an Pflanzen, die luftreinigende Eigenschaften haben und sogar Schadstoffe wie Formaldehyd aus der Zimmerluft filtern können. Zu jener Sorte gehören beispielsweise der Bogenhanf oder Orchideen.

Lavendel soll hingegen beruhigend wirken und Zitronenmelisse ist sogar ein Geheimtipp gegen Mücken. Wer unter trockenen Schleimhäuten leidet, sollte über die Anschaffung eines Einblatts nachdenken. Diese Pflanze kann die Luftfeuchtigkeit im Raum um bis zu fünf Prozent steigern. Letztlich ist noch die Aloe Vera ein gutes Beispiel für Pflanzen, die auch im Dunkeln Sauerstoff abgeben.

 

Indirektes Licht und zarte Farben für Gemütlichkeit

Auch wenn es im Sommer lange hell ist, braucht es Licht im Schlafzimmer. Das helle Deckenlicht erfüllt zwar seinen Zweck, ist aber meist alles andere als gemütlich. Stattdessen eignen sich indirekte Lichtquellen oder Lichterketten. Diese sorgen für einen harmonisch ausgeleuchteten Raum, ohne zu penetrant zu wirken.  

Was die Farbgestaltung im Schlafzimmer angeht, sollte auf grelle Farben wie Rot oder Orange verzichtet werden. Denn diese wirken nachweislich anregend – und können uns so vom Schlafen abhalten. Grün und Blau hingegen haben eine beruhigende Wirkung. Wem ein neutrales Weiss zu steril ist, der kann stattdessen zu Creme- oder sanften Gelbtönen greifen.

Helle Farben nehmen generell weniger Hitze auf als dunkle. Wenn das Schlafzimmer jedoch eher klein ist, können dunkle Farben Wunder wirken, denn sie lassen die Konturen verschwinden und sorgen somit für Gemütlichkeit.

Wer ausserdem seine Wände mit Kalkputz streicht, erzeugt nicht nur kühle Wände, sondern erreicht damit auch ein besseres Raumklima. Denn Kalkputz kann die Feuchtigkeit im Raum regulieren und senkt somit das Schimmelrisiko.

Frau streckt sich auf dem Bett
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Wenn es mit dem erholsamen Schlaf dennoch nicht funktionieren will, gibt es Tipps zum Einschlafen, die ausprobiert werden können. Diese sind für jede Jahreszeit geeignet, ganz gleich ob Sommer oder Winter.