Ein Sandarium für Wildbienen anlegen

Die beste Alternative zum Insektenhotel

Um Wildbienen zu schützen, greifen viele Gartenbesitzer auf Insektenhotels zurück. Doch kaum jemand weiss, dass die meisten Bienenarten am liebsten im Boden nisten. Consumo zeigt Ihnen, wie Sie ganz einfach selbst ein Sandarium als Nistplatz anlegen.

Biene in Sand
Foto: Getty Images

Wildbienen sind in unseren Gärten wahre Helden: Sie bestäuben unsere Pflanzen und sorgen für eine bunte Blütenpracht. Der Klimawandel und der immer geringer werdende Lebensraum machen den faszinierenden Insekten allerdings zu schaffen. Mit einem Sandarium können Sie zahlreichen Wildbienen-Arten ganz einfach einen perfekten Rückzugsort zum Nisten zaubern. So geht’s:

1. Den richtigen Standort wählen und vorbereiten

Suchen Sie sich einen sehr sonnigen, aber windgeschützten Platz für Ihr Sandarium aus, denn Wildbienen lieben die Wärme. Der Boden sollte ausserdem gut durchlässig sein, dass keine Staunässe entsteht. Etwa ein Quadratmeter reicht aus, um zahlreichen Bienen ein neues Zuhause zu schaffen. Tragen Sie die oberste Bodenschicht ab und graben Sie eine rund 50 Zentimeter tiefe Mulde, damit genug Platz für Niströhren ist.

2. Welcher Sand eignet sich für das Sandarium?

Der zweite Schritt ist der entscheidende: Hier geht es um die richtige Wahl des Sandes. Besorgen Sie am besten eine Mischung aus verschiedenen Körnungen von fein bis grob. Bau- oder Spielsand sind nicht geeignet. Vielleicht befindet sich eine Sand- oder Kiesgrube in Ihrer Region? Hier werden Sie bestimmt fündig und können sich beraten lassen. Die Sandschicht sollte die gesamte Mulde ausfüllen, damit die Bienen tief graben können. Versuchen Sie, Hügel und Schrägen zu schaffen, damit bei Regen das Wasser ablaufen kann. Um Ihr Sandarium abzugrenzen, können Sie einen Rahmen aus Holz bauen oder für einen natürlichen Look auf verschieden grosse Steine zurückgreifen.

3. Baumaterial für die Bienen bereitstellen

Ist Ihr Sandarium befüllt, ist es Zeit, Totholz heranzuschaffen. Egal ob Äste, alte Wurzeln oder Brennholz. Die Wildbienen benötigen das Holz, um ihre Niströhren und ihre Höhlen zu verschliessen. Trockenes Laub schafft zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten. Ein kleiner Bereich mit Lehm und Ton bietet den Wildbienen wertvolles Nestbaumaterial. In einem tierfreundlichen Garten finden die Wildbienen genügend Nahrung. Sie können zusätzlich als Hingucker und Futterquelle dekorative Kräuter wie Rosmarin und Thymian rund um das Sandarium pflanzen.

4. So pflegen Sie Ihr Sandarium

Geschafft – Ihr Sandarium ist fertig und Sie können sich dem belohnenden Teil widmen: Die Wildbienen zu beobachten sorgt für viel Freude und Entspannung. Achten Sie darauf, das Sandbeet bei sehr starken Regenfällen locker abzudecken, zum Beispiel durch das Spannen einer durchsichtigen Plane. Wenn die obere Sandschicht sehr verkrustet ist, können Sie sie von Zeit zu Zeit vorsichtig auflockern und Unkraut entfernen, damit die Bienen genügend Raum zum Nisten haben.

Mit Ihrem Sandarium leisten Sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wildbienen, sondern geben Ihrem Garten zusätzlich einen aussergewöhnlichen Touch, den nicht jeder Gartenbesitzer hat.

Das könnte Sie auch interessieren

Schritt für Schritt zum tierfreundlichen Garten

Leitfaden für Ihre Tieroase

Summende Bienen, zwitschernde Vögel, sich sonnende Eidechsen und farbenfrohe Schmetterlinge – in einem naturnahen Garten bieten Sie der heimischen Fauna einen wertvollen Rückzugsort. Wir verraten Ihnen, wie Ihr Garten zum Tierparadies wird.

Kräutergarten anlegen:

Eine Auswahl an Kräutern für den Kräutergarten in jeder Grösse

Das Frühjahr ist die perfekte Zeit, um sich einen Kräutergarten anzulegen. Probieren Sie es doch gleich aus! So bauen Sie gängige Küchenkräuter aber auch exotischere Varianten im Beet oder Topf, auf dem Balkon oder auf dem Fenstersims an.