Nützlingshotel, Florfliegenkasten, Insektenhaus
Tipps für Hummelhotel, Marienkäferhaus & Co.
Ob Florfliegenkasten, Marienkäferhaus oder Hummelburg: Ein Nützlingshotel lockt viele Insekten an, die Jagd auf Schädlinge machen oder gratis unsere Nutzpflanzen bestäuben. Wir geben Tipps zum Kaufen oder Selberbauen.
Florfliegenkasten: Winterquartier für Goldaugen
Florfliegen sind auf den ersten Blick eher unauffällige Insekten. Bei genauem Hinsehen faszinieren die auch Goldauge genannten Nützlinge jedoch mit ihren hauchzarten, grünlichen Flügeln und den bronzefarben schimmernden Facettenaugen. Ihre Larven verspeisen Spinnmilben, Thripse, kleine Raupen und besonders gerne Blattläuse. Das hat ihnen auch den Namen Blattlauslöwen eingebracht. Rund 70 Florfliegenarten gibt es in Europa.
Die zarten Insekten überwintern als ausgewachsene Tiere und benötigen ein schützendes Quartier. Florfliegenkästen kann man fertig kaufen oder aus Holz selber bauen und mit kuschlig warmem Stroh füllen. Kleiner Gestaltungstipp: Florfliegen lieben die Farbe Rot.
Überwintern im Marienkäferhotel
Willkommen in der Villa Coccinella: Allein in Mitteleuropa gibt es 70 verschiedene Marienkäferarten. Bieten Sie dem heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer, lateinisch Coccinella septempunctata, und seinen Verwandten ein warmes und sicheres Winterquartier an. Einen Laubhaufen im Garten oder auch Mauerritzen und Hohlräume in Dachsparren sucht er sich selber. Sie können aber auch ein Marienkäferhaus kaufen oder leicht aus Holz selber bauen — ähnlich wie einen Vogelnistkasten, nur statt dem Einflugloch mit mehreren waagrechten und nach unten hin abgeschrägten Schlitzen als Einstieg. Für den Winter füllen Sie es locker mit Holzwolle, Laub oder Stroh. Die beliebten Krabbelkäfer revanchieren sich sicher gerne dafür: Ihre Käferlarven fressen mit Vorliebe Blattläuse.
Zimmer frei in der Hummelburg
Hummeln sind besonders wichtig für die Bestäubung im Garten. Sie sind robuster als viele Bienen: Während die empfindlichen Kolleginnen noch auf besseres Wetter warten, fliegen die Hummeln schon fleissig von Blüte zu Blüte, auch wenn es kühl und feucht ist. Nach ihrem Winterschlaf benötigt die Hummelkönigin ein Nest, um ihren neuen Staat zu gründen. Hummeln sind bei der Quartiersuche nicht sehr wählerisch. Bieten Sie den pelzigen Brummern doch eine Nisthilfe an, indem Sie ein Hummelhotel kaufen oder selber bauen.
Einen Hummelkasten kann man nach dem Bauplan des NABU aus unbehandelten Massivholz-Brettern und Pappkartons basteln. Im Garten wird er im Halbschatten auf dem Boden aufgestellt, gegebenenfalls Steine oder Ähnliches unterlegen, die gegen Feuchtigkeit schützen.
Ein Blumentopf für den Ohrwurm
Ohrwürmer helfen tatkräftig mit bei der Bekämpfung von Blattläusen, fressen aber auch gern andere Schädlinge, etwa Milben, Gespinstmotten oder die Eier und Raupen von Apfelwicklern. Einen Unterschlupf sollte man ihnen genau dort anbieten, wo auch die lästigen Blattläuse sind, auf Gemüsebeeten oder in Obstbäumen. Ein Tonblumentopf – ganz nach Geschmack auch bunt bemalt – wird dafür mit Stroh, Heu oder Holzwolle gefüllt und umgekehrt aufgestellt oder aufgehängt. Um zu vermeiden, dass sich Vögel hier allzu großzügig am vermeintlichen Nistmaterial bedienen, kann man ein engmaschiges Drahtgitter davor befestigen. In Bäumen wird der Tontopf mit direktem Kontakt zu Baumstamm oder Ästen angebracht, damit die Ohrwürmer bequemen Zugang haben. In frei hängende Quartiere können die Tierchen nicht hinein krabbeln.
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