Hunde brauchen Fleisch? Es geht auch anders!

So füttern Sie vegetarisch, vegan oder mit Insekten

Sie möchten die Ernährung Ihres Lieblings umstellen? Vielleicht ganz auf Fleisch verzichten? Doch Sie wissen nicht, ob Sie Ihrem Vierbeiner damit etwas Gutes tun? Hier bekommen Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zu alternativem Tierfutter.

Hund vor Futternapf mit Gemüse
Foto: Getty Images

Gründe, auf Fleisch zu verzichten, gibt es genug. Schliesslich belastet die Fleischproduktion Umwelt und Klima. Auch der eigenen Gesundheit sind Fleischmengen alles andere als zuträglich. Viele Menschen haben deshalb ihre Ernährung umgestellt. Und würden das gern auch bei ihrem Hund tun, scheuen sich aber aus Sorge, dem Tier damit wichtigen Nährstoffe vorzuenthalten.

Hunde vegetarisch oder vegan ernähren – geht das überhaupt?

Doch Hunde können vegetarisch und sogar vegan ernährt werden. Sie sind im Unterschied zu Katzen keine reinen Fleischfresser, auch wenn das angesichts der Verwandtschaft mit dem Wolf oft angenommen wird. Als Haustier und treuer Begleiter des Menschen hat der Hund sich in seinen Ernährungsbedürfnissen angepasst. Schliesslich musste er lange Zeit das fressen, was bei den Mahlzeiten der Menschen an Resten für ihn abfiel – nicht nur Fleisch, sondern auch Getreide und Gemüse. «Eine ausgewogene vegetarische und vegane Ernährung von Hunden mit hochwertigen Proteinen pflanzlicher Herkunft ist möglich», stellt die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin fest.

Nur bei Welpen wird von einer Fütterung ganz ohne Fleisch abgeraten. Sie brauchen das tierische Eiweiss für eine gesunde Entwicklung. Das gilt auch für trächtige Hündinnen. Ältere Hunde dagegen profitieren oft besonders von Vegi-Futter: Die Ballaststoffe in pflanzlicher Kost regen ihre manchmal schon etwas träge Verdauung an.

Fertigfutter oder selber mischen?

Bei Vegi-Fertigfutter sind Sie auf der sicheren Seite: Es enthält die Nährstoffe, die Ihr Hund benötigt. Grundbestandteile sind Reis, Mais und Kartoffeln, Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen, Soja oder verschiedene Gemüsesorten. Angereichert wird es mit pflanzlichen Ölen, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie können es als Trocken- und als Feuchtfutter kaufen, Ihre Fellnase muss sich hier also nicht umstellen. Auch Snacks für zwischendurch gibt es in vegetarischen und veganen Varianten – eine gute Möglichkeit zu testen, wie Ihr Hund auf den neuen Geschmack reagiert

Trockenfutter

Foto: Getty Images

Bevor Sie das Futter komplett umstellen, sollten Sie mit einem Experten sprechen, am besten mit einem Tierarzt mit einer Zusatzqualifikation für Ernährungsberatung oder mit den Fachleuten an einem veterinärmedizinischen Institut, zum Beispiel der Nutrivet-Sprechstunde an der Universität Zürich. Ganz besonders wichtig ist eine qualifizierte Beratung, wenn Sie die fleischlosen Rationen für Ihren Vierbeiner selbst zusammenstellen. Sein Bedarf an Eiweiss beispielsweise ist sehr viel höher als beim Menschen und für den Laien schwer abzuschätzen, ebenso die Menge an notwendigen Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitaminen und Mineralstoffen. Ausserdem müssen die Zutaten so zubereitet sein, dass die Inhaltsstoffe optimal verwertet werden können und keine Beschwerden verursachen: Ihr Liebling soll doch keine Blähungen bekommen.

Die Alternative: Welche Vorteile hat Insektenfutter?

Immer mehr Hunde reagieren zudem allergisch auf Rind- oder Pouletfleisch. Juckreiz oder Verdauungsprobleme sind die Folge – eine Qual für das arme Tier. Neben der Umstellung auf vegetarisches oder veganes Futter gibt es noch eine weitere Option, nämlich Futter mit Insektenprotein. Hergestellt wird das Insektenfutter zum Beispiel aus Fliegen- oder Mehlkäferlarven und ist besonders gut verdaulich. Und aus Menschensicht hat es noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die Zucht und Verarbeitung der Insekten ist deutlich nachhaltiger als die konventionelle Fleischproduktion. Achten sollten Sie allerdings auf eine regionale Herkunft – damit es nicht nur Ihrem Hund schmeckt, sondern auch Sie mit richtig gutem Gewissen füttern können.

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