An die Paddel, fertig, los!
Die schönsten Kanutouren in der Schweiz
Paddler haben in der Schweiz die Qual der Wahl. See oder Fluss? Wildwasser oder ganz gemütlich? Mehrtägiges Kanuwandern oder Schnuppertour? Hier finden Sie drei Vorschläge für einen genussvollen Einstieg in das Paddelparadies Schweiz.

Wer die Schweiz einmal mit anderen Augen sehen will, muss nur in ein Kanu steigen. Der unverstellte Blick vom Paddelboot auf die Welt macht sogar aus einer zweistündigen Nachmittagstour einen kleinen Urlaub: Links und rechts nur Wasser, das Paddel in der Hand, bringt jede Flussbiegung eine neue Perspektive. Das sanfte Dahingleiten durch Auenlandschaft, das beruhigende Plätschern, der leichte Nervenkitzel vor den ersten Stromschnellen. Kanufahren ist die perfekte Mischung aus Natur, Bewegung und Stille. Und in der Schweiz gibt es Strecken für jeden Geschmack und jeden Schwierigkeitsgrad: vom Erstpaddler bis zum Wildwasser-Profi.
Hier wollen wir vor allem für Anfänger und Wiedereinsteiger drei familientaugliche Touren vorschlagen, bei dem der Naturgenuss im Vordergrund steht. Für alle Tipps ist kein eigenes Boot nötig. Denn generell gilt, dass man an den schönsten Kanustrecken auch immer Boote mit Ausrüstung mieten kann – sofern man rechtzeitig reserviert.
Wir starten mit einem Klassiker auf dem vielleicht schönsten Wildfluss Europas.
Kanufahren auf der Reuss von Bremgarten nach Gebenstorf
Die abwechslungsreiche Reuss-Etappe zwischen Bremgarten und Gebenstorf ist eine mäanderreiche Paddeltour wie aus dem Bilderbuch: Kiesbänke, kleine Inseln, urwaldartige Uferabschnitte und befahrbare Stromschnellen bieten auf 25 Kilometern Länge (circa fünf Stunden) die perfekte Mischung aus Naturerlebnis und Paddelspass. Fast die Hälfte der Fahrt geht es durch das Gnadenthal, das als schönster Abschnitt der Reuss gilt. Ausserhalb der geschützten Uferbereiche und Inseln gibt es viele schöne Picknickplätze.
Einstieg: Bremgarten
Ausstieg: Gebenstorf

Paddeln auf der Aare von Thun nach Bern
Der längste Fluss der Schweiz bietet auf diesem ungestauten Abschnitt ein spannendes Kontrastprogramm. Von grüner Auenlandschaft bis zu Hauptstadtflair aus der Schwanenperspektive ist auf 20 Kilometern (circa vier Stunden) alles dabei. Auf dieser sehr beliebten Tour geniessen Paddler die flotte Strömung, Kiesbänke, sandige Uferabschnitte und Badepausen in der smaragdgrünen Aare. Mit ihren vielen verzweigten Seitenarmen ist der Fluss hier Teil einer der grössten Auenlandschaften der Schweiz und ein Paradies für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Krönender Abschluss nach der Fahrt durch das ungezügelte Aare-Wasser ist der unvermittelte Blick auf das Bundeshaus in Bern.
Einstieg: Uttigen (bei Thun)
Ausstieg: Bern
Mehrtägige Kanutour auf dem Seerhein: von Gottlieben nach Schaffhausen
Wer im Sommer Abgeschiedenheit sucht, ist auf dieser Kanutour falsch. Vom Bodensee bis Schaffhausen tummeln sich die Wassersportler: Segler, Surfer, Schlauchboot-Kapitäne und Motorboot-Fahrer geniessen hier zusammen mit den Kanufahrern und den Touristen auf den Ausflugsschiffen die liebliche Landschaft. Es kann also auch auf dem breiten Seerhein und Hochrhein eng werden. Wer es einrichten kann, nimmt die 44 Kilometer lange Strecke daher am besten unter der Woche in Angriff und plant dafür zwei oder drei Tage ein. Die Tour beginnt mit schwacher Strömung in Gottlieben am Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried, vorbei an der Insel Reichenau und vielen einladenden Uferplätzen für eine Rast. Ab der Klosterinsel Werd bei Eschenz gibt es Unterstützung für müde Paddlerarme. Die Rheinströmung zieht das Boot jetzt spürbar Richtung Schaffhausen. Viele Übernachtungsmöglichkeiten für Zelter oder Hotelfreunde warten auf der ganzen Strecke.
Einstieg: z. B. Gottlieben
Ausstieg: z. B. Schaffhausen
Packlisten und wichtige Tipps finden Sie hier.