Kennen Sie diese drei vergessenen Gemüsesorten?

Wie Sie alte Geschmackserlebnisse neu für sich entdecken

Alte Gemüsesorten wie die Schwarzwurzel, der Gute Heinrich oder das Mairübchen sind heute aus vielen Küchen und Gemüsegärten verschwunden. Dabei bringen sie nicht nur optische Abwechslung, sondern auch intensive Aromen auf Ihre Teller.

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Viele Gemüsesorten, die früher in keinem Beet und auf keinem Tisch fehlen durften, sind heute oft in Vergessenheit geraten. Sie wurden verdrängt von einer kleinen Auswahl an besonders ertragreichen und transportfähigen Sorten. Dabei sind die alten Sorten alles andere als altbacken. Sie bringen eine ausgewogene Vielfalt auf Ihren Teller und schmecken noch dazu herrlich abwechslungsreich. Oft wachsen sie langsamer als ihre Nachfolger, können aber mehr Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe bilden. Alte Gemüsesorten helfen uns im Handumdrehen, uns gesund zu ernähren (https://www.consumo.ch/news-vitalitaet-gesundheit/gesunde-ernaehrung-im-alltag-25). Ganz nach dem Motto «Back to the Roots» feiern einige der alten Sorten in der Schweiz jetzt ihr Comeback. Erfahren Sie hier, welche Sorten Sie auf jeden Fall kennen sollten und wie sie zubereitet werden:

1. Die Schwarzwurzel

Die Schwarzwurzel ist erst seit dem 17. Jahrhundert als Kulturgemüse bekannt und galt lange als «Spargel des armen Mannes». Auch unter dem Namen «Winterspargel» kennen einige das auf den ersten Blick unscheinbar aussehende Gemüse. Unter der erdigen Schale verbergen sich weisse, an den bekannten Spargel erinnernde Stangen. Schwarzwurzeln sind kalorienarm, aber reich an Vitaminen und Mineralstoffen, enthalten deutlich mehr Ballaststoffe als Spargel und wirken entwässernd. Der Geschmack ist intensiv nussig. Besonders gut schmeckt das Gemüse gekocht als Beilage zu Fisch oder Fleisch. Aber auch angebraten oder überbacken ist die Schwarzwurzel ein echter Geheimtipp. Achtung: Beim Schälen geben die Wurzeln einen zähen Saft ab, der die Hände verfärbt. Am besten also Handschuhe tragen.

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2. Der Gute Heinrich

Der Gute Heinrich ist eng mit dem Spinat verwandt und ähnelt diesem auch in der Zubereitung. Geschmacklich ist er etwas herber und würziger. Seine jungen Blätter verwerten Sie am besten vor der Blüte und die Stängel können Sie wie Spargel zubereiten. Die Blütenknospen sind ein guter Ersatz für Brokkoli und schmecken gedünstet besonders gut. Der Gute Heinrich wurde schon im Mittelalter in der Pflanzenheilkunde (https://www.consumo.ch/news-vitalitaet-gesundheit/pflanzen-und-kraeuter-und-ihre-heilkraefte) geschätzt. Ein Tee aus seinen Blättern wirkt blutreinigend und unterstützt bei Eisenmangel, zum Beispiel bei starker Periode. Äusserlich helfen Umschläge aus den Blättern bei der Wundheilung. Die Pflanze ist in der Schweiz weit verbreitet und nicht bedroht (https://www.pronatura.ch/de/2019/schmackhaft-der-gute-heinrich). Sie dürfen das gesunde Gemüse also ohne schlechtes Gewissen an Wiesen, Weiden und Wegrändern ernten.

3. Die Mairübe

Mairüben, Mairübchen oder auch Navetten (französisch für Speiserübe) sind in der Küche echte Multitalente. Ihr süssliches, helles Fleisch schmeckt roh im Salat, begeistert aber auch gedünstet als leckere Beilage. Die Blätter kommen wie Spinat zum Einsatz und selbst die Wurzeln sind essbar. Ob Sie die Mairübe roh oder gekocht bevorzugen, ist Geschmackssache. Gekocht verliert das Gemüse etwas an Schärfe. Wenn Sie die Mairübchen roh servieren, empfiehlt es sich, sie aufgrund ihrer harten Schale vorher zu schälen. Das Beste am Allrounder-Gemüse: Mairüben sind wahre Vitaminbomben und damit in der kalten Jahreszeit als Immunbooster nicht zu unterschätzen. Sie gehören zu den ältesten Gemüsesorten der Welt und versorgen uns mit wertvollen Vitaminen der B-Gruppe, Folsäure, Zink und Eisen. In den Blättern ist außerdem eine Extra-Dosis Vitamin C enthalten.

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