Goldene Regeln beim Pilzsuchen
So schützen Sie sich und schonen die Umwelt
Pilze zu sammeln, fasziniert viele Menschen. Dennoch müssen beim Suchen und Pflücken in der Natur ein paar Regeln eingehalten werden – zu Ihrer eigenen Sicherheit und auch zum Schutz der Natur.
Aufmerksam sammeln:
Sie sollten nur Pilze mitnehmen, bei denen Sie selbst wirklich sicher sind, sie zu kennen. Achten Sie auch darauf, ob die Pilze in einem guten Zustand sind – wirkt der Auserwählte knackig und frisch? Sonst lieber stehen lassen. Auch zu junge und zu alte Pilze sollten Sie nicht mitnehmen. Angefressene oder verdorbene Pilze ebenfalls am Standort lassen, denn sie verteilen noch Sporen, mit denen sich die Pilze vermehren.
Richtiges ernten:
Wenn Sie ganz sicher sind, dass Sie den Pilz kennen, können Sie ihn mit einem Messer direkt über dem Boden abschneiden. Wenn Sie sich bei der Sorte nicht hundertprozentig sicher sind, ist es besser, den Pilz vorsichtig aus dem Boden herauszudrehen. Denn wenn Sie ihn bei einer Prüfstelle bestimmen lassen wollen, ist es einfacher, wenn der Pilz komplett ist.
Nur so viel sammeln, wie Sie brauchen:
Klar, das Pilzsammeln macht Spass und manchmal packt einen dabei auch der Ehrgeiz. Dennoch sollten Sie nur so viele Pilze mitnehmen, wie Sie auch verarbeiten können. Wenn Sie Spass an Pilzen haben, aber nicht so oft zum Sammeln kommen, könnten Sie vielleicht einmal über eine eigene Pilzzucht nachdenken. Im Handel gibt es beispielsweise komplette Anzuchtsets zu kaufen, mit denen man zuhause Pilze anbauen kann. Übrigens züchten seit einiger Zeit auch Betriebe in der Schweiz spannende Pilzsorten. Nach Angaben des Schweizer Bauernverbands (SBV) gibt es in der Eidgenossenschaft Produzentinnen und Produzenten nicht nur von Champignons, sondern inzwischen auch von Shiitake, Austernpilzen, Kräuterseitlingen, Grifola oder Shimeji.
Nehmen Sie Rücksicht:
Denken Sie daran, dass Sie im Wald nicht allein sind. Versuchen Sie, Tiere so wenig wie möglich zu stören und auf Brut- und Setzzeiten zu achten. In Natur- oder Artenschutzgebieten sollte man gar keine Pilze sammeln. Seien Sie achtsam, wo Sie laufen – vermeide Sie es, Pflanzen oder junge Bäume umzutreten. Moos sollte nicht umgedreht und das verzweigte weisse Pilzgeflecht im Boden nicht kaputt gemacht werden.
Und zuletzt: Die richtige Zubereitung.
Generell gilt: Essen Sie Waldpilze nicht roh, sondern erhitzen Sie sie mindestens 15 Minuten lang. Denn in Waldpilzen können Schadstoffe oder auch Eier des Fuchsbandwurms vorhanden sein. Sie sollten sie daher vor dem Verzehr sehr gründlich putzen und waschen.
Wer sich über eine mögliche radioaktive Belastung der Pilze Gedanken macht, kann sich im jährlichen Bericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) informieren. Das BAG klärt darüber auf, wie hoch die radioaktive Verseuchung der Lebensmittel aus dem Wald heute noch ist. In der Regel sollte der Wert aber ein einem Bereich sein, der bei einer normalen Verzehrmenge unproblematisch ist.